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10.03.2015 | Bankstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Kerngeschäft ist bedroht

verfasst von: Christian Kemper

2 Min. Lesedauer

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Der Ertragsdruck bei Banken steigt. Gleichzeitig übernehmen neue Wettbewerber mit innovativen Technologien klassische Finanzdienstleistungen. Jetzt beginnt der Kampf ums Corporate Banking.

Jeder dritte deutsche Geschäftskunde will in den kommenden zwölf Monaten die Hausbank wechseln. Das ergab eine Umfrage der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY). Gründe für den Wechsel sind die Preisgestaltung und die Reputation des jeweiligen Instituts. Auch eine mangelnde Digitalisierung von Finanzdienstleistungen und ein geringes Vertrauen in die Bankberater können den Ausschlag geben.

Die Konkurrenz schläft nicht

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Der Kampf um die Firmenkunden dürfte damit weiter an Schärfe gewinnen, so das Resümee der EY-Experten. Zumal die attraktivste Kundengruppe im Corporate Banking in Deutschland unterrepräsentiert sei. Der Unternehmensberatung zufolge ist der Anteil der wachsenden und international aufgestellten Firmen hierzulande deutlich geringer als im weltweiten Durchschnitt. Im Rahmen des „EY Global Commercial Banking Survey“ wurden erstmals insgesamt 2.000 Firmen in 24 Ländern befragt, darunter 173 deutsche Unternehmen.

Insbesondere innovative Nicht-Banken-Unternehmen, auch Fintechs genannt, übernehmen klassische Finanzdienstleistungen für Firmenkunden, so EY. 46 Prozent der in der Bundesrepublik Befragten gaben an, zur Vorfinanzierung von Handelstätigkeiten bereits einen Dienstleister außerhalb des klassischen Bankgewerbes zu nutzen. Weitere interessante Geschäftsfelder für die Bankenkonkurrenz seien Hypothekendarlehen und Pensionspläne.

Die Hausbank zählt nichts mehr

„Obwohl die Zufriedenheit der Kunden mit ihrer Hausbank relativ hoch ist, sind die Unternehmenskunden zunehmend bereit, ihre Bank zu wechseln, wenn sie woanders günstigere Konditionen erhalten“, sagt Ulrich Trinkaus, Banking-Experte und Partner bei EY. Die Institute könnten nicht mehr allein auf die gewachsene Verbindung zum Kunden zählen. „Sie müssen echten Mehrwert liefern und auf die sich verändernden Bedürfnisse der Kunden eingehen“, rät Trinkaus. „Die bisher dominanten Banken müssen schnell reagieren, wenn sie keine Abwanderungswelle erleben wollen.“

Auf Basis einer weiteren Untersuchung raten die EY-Experten Banken in ganz Europa, dringend Kosten zu senken und Erträge zu steigern. Mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalrendite von derzeit 4,4 Prozent könnten die betroffenen Häuser ihre Kapitalkosten noch nicht einmal zur Hälfte verdienen. Wo Banken und Sparkassen noch neue Ertragsquellen entdecken können, beschreiben die Springer-Autorinnen Bianca Baulig und Eva-Susanne Krah in ihrem BANKMAGAZIN-Beitrag "Wo die Erträge liegen". Der Unternehmensberatung EY zufolge müssten die Einnahmen um rund 15 Prozent gesteigert und die Ausgaben um ein Fünftel gesenkt werden, was weitere Stellenstreichungen in der Branche nötig machen würde.

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