Die Commerzbank will mit der Veräußerung des Geschäftsbereichs auch ihre geplanten Sparziele erreichen.
Commerzbank AG
Mit diesem Schritt will das Geldhaus seine Kostenbasis bis Ende 2020 um mindestens 200 Millionen Euro entlasten, heißt es in einer Mitteilung. Damit soll das 2016 postulierte Sparziel erreicht werden, die jährlichen Gesamtkosten auf rund 6,5 Milliarden Euro zu senken. Allerdings müssen noch die zuständigen Steuerbehörden, andere öffentliche Stellen sowie die Arbeitnehmervertretungen zustimmen. Denn im Rahmen des Verkaufs gehen neben den Handelsbüchern und dem Kundengeschäft auch Mitarbeiter und Teile der IT-Infrastruktur auf den Käufer über. Die Vereinbarung sieht vor, dass EMC-Frontoffice-Mitarbeiter sowie Personal aus nachgelagerten Einheiten zur Société Générale wechseln. Laut Medienberichten sind rund 520 Mitarbeiter betroffen.
Weniger Belastungen durch regulatorische Vorschriften
Neben einer Vereinfachung des Geschäfts und Spareffekten soll der Verkauf der EMC-Sparte die Commerzbank auch vor drohenden Belastungen aufgrund der Einführung neuer regulatorischer Vorschriften zur Kapitalunterlegung von Marktrisiken bewahren. Zum Geschäftsbereich gehören die Emission und das Marketmaking von strukturierten Handels- und Anlageprodukten, die etablierte Marke für börsengehandelte Indexfonds (ETFs) Comstage sowie die dazugehörige führende Plattform für das ETF-Marketmaking. Die Sparte erwirtschaftete 2017 Bruttoerträge von 381 Millionen Euro.
Nicht vom Verkauf betroffen sind das Eigenkapitalmarktgeschäft, wie zum Beispiel das Begleiten von Unternehmen bei der Emission von Aktien und aktienbasierten Finanzierungsinstrumenten, sowie der Aktienhandel und der Aktienvertrieb. Dies gilt auch für das Geschäft mit Absicherungsprodukten für Rohstoffrisiken. Diese Aktivitäten werden als Teil des strategischen Kundengeschäfts bei der Commerzbank verbleiben, heißt es.
Société Générale baut auf Synergie-Effekte
Die Société Générale will mit dem Kauf im Gegenzug ihr Investor-Solutions-Geschäft weiter ausbauen und den Bereich in ihre Lyxor-ETF-Plattform in Europa integrieren. Damit verbreitere sich unter anderem das Angebot für deutsche institutionelle Investoren.