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15.11.2013 | Bankstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Filialbanken dank Innovationen überleben

verfasst von: Elke Pohl

2:30 Min. Lesedauer

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Die Perspektiven klassischer Retailbanken unter dem Einfluss verstärkter IT-Anwendungen sind ein viel diskutiertes Thema. So auch Mitte November in Berlin während des zweiten Trendkongresses des Bitkom.

Die heutige Form der Retailbanken wird in fünf Jahren nicht mehr profitabel wirtschaften können, wenn sie sich nicht an neue Trends anpasst. Dieser Meinung ist Holger Junghanns, Senior Manager der Beratungsfirma Pricewaterhouse Coopers (PWC) und dort Leiter des Exzellenz-Centers Retail Banking. Darauf deuten auch aktuelle Zahlen des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) hin, nach denen 45 Prozent der Deutschen Online Banking nutzen. Das ist etwas mehr als der europäische Durchschnitt von etwa 40 Prozent. Und auch die Zahl von 18 Prozent, die dabei ihr Tablet-PC oder Smartphone verwenden, sei ein Fingerzeig, wohin die Reise gehe, sagte Steffen von Blumröder, beim Bitkom unter anderem für die AG "Transaktionen & Innovationen im Branchendialog Banking" verantwortlich.

Allerdings, schränkte Dr. Raimund Blache ein, Leiter des Bereiches Customer & Sales Processes (CSP) für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, hätten die Banken bereits in der Vergangenheit ihre Innovationsbereitschaft und -fähigkeit bewiesen. Leider nicht immer in die richtige Richtung, wie das Thema Kreditderivate gezeigt habe, das mit verantwortlich war für die Finanzkrise. Danach habe man einen Rückzug ins Konservative beobachten können, zumindest in den Ländern, die von der Krise besonders betroffen waren, auch in Deutschland. Und manchmal auch zu früh und etwas "wild", wie es Blache ausdrückte. Aber zu behaupten, deutsche Banken seien nicht innovationsfähig, gehe zu weit. So habe die Deutsche Bank mit dem Dax-Sparbuch und dem Gold-Sparen der Postbank innovative Produkte im Angebot.

Berater besser vernetzen

Auch was die Vertriebskanäle betrifft, sei man auf einem guten Weg. "Wir haben zu Ende September einen Rekord erzielt, was die Logins und das Transaktionsvolumen auf unseren Online- und Mobile-Kanälen betrifft", erklärte Blache. "Etwa 30 Produkte, das entspricht einem Drittel unseres gesamten Angebotes, können Kunden bereits direkt online abschließen." Das Problem bestehe zurzeit unter anderem darin, die Berater in den Filialen besser mit den anderen Kanälen zu vernetzten. Diese Forderung formulieren Experten schon seit vielen Jahren immer wieder. Wie dringend es ist, diese Herausforderung anzugehen, zeigt, dass oft nicht mehr von Multikanalbanking, sondern vom Omnikanalbanking gesprochen wird. Und dass die Berater und auch die Filialen nach wie vor ihre Berechtigung haben, zeigt sich laut Blache darin, dass drei Viertel der Kunden der Deutschen Bank eine persönliche Beratung wünschen, wie eine Befragung ergeben hat. Aus einer Filialbank werde keine Direktbank werden. Dennoch: "Berater müssen verstärkt mit neuen Medien arbeiten und die entsprechenden Kompetenzen vermitteln können." Davon ist Blache überzeugt.

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