Geldhäuser müssen konsequent an ihren Ertragsstrategien feilen, um die Niedrigzinsphase abzufedern.
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Die Niedrigzinsphase verlangt von den Instituten weiterhin Umlenken in ihren Ertragsstrategien. Wo der Schuh drückt.
Felix Hufeld, Präsident der Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin, betonte bei einer Veranstaltung in Frankfurt am Main, dass die Banken sich aufgrund der dauerhaften Niedrigzinsen neue Ertragsquellen suchen und die Kosten senken müssten.
"Institute, deren Erträge wegbrechen, weil ihr Geschäft stark zinsabhängig ist, und deren Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch zugleich besonders hoch ist, sind ein Fall für die aufsichtliche Manndeckung", sagte Hufeld. Dass die Zinsen seit Jahren extrem niedrig sind, macht den Instituten in Deutschland zusehends zu schaffen. Noch haben die meisten ein ausreichendes Polster, um die Niedrigzinsphase heil zu überstehen. Auch ein Zinsanstieg würde das Problem nicht von jetzt auf gleich lösen. Banken, die sehr stark auf die Fristentransformation gesetzt haben, würden einen langen Atem beweisen müssen, so der Bafin-Chef.
Die Aufsichtsbehörde will akribisch und flächendeckend schauen, ob die Geldhäuser wirklich ihre Geschäftsmodelle einer Prüfung unterziehen und daran arbeiten, wie sie ihr nichtzinstragendes Geschäft ausbauen können, beispielsweise über adäquate Gebühren für Bankdienstleistungen.
Noch bessere Risikovorsorge
Weitere Maßnahmen, die Bankmagazin-Autor Stefan Terliesner unter anderen in seinem Titel-Beitrag in der Januar-Ausgabe von Bankmagazin auflistet, sind vor allem eine noch stärkere Eigenkapitaldeckung und Risikovorsorge, um Ertragsschwächen künftig noch besser abzufedern.
Mit dynamischen Neukundenstrategien sowie dem Umbau und der Ausdünnung ihrer Filialstrukturen arbeiten vor allem viele große Retailbanken schon seit Monaten daran, den Kostendruck zu senken. Hufeld glaubt, dass Finanzhäuser genügend Möglichkeiten haben, um in der Niedrigzinszeit gegenzusteuern, und empfiehlt, dass sie diese nutzen sollten.