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02.07.2025 | Bankstrategie | Im Fokus | Online-Artikel

Demografie forciert Personalaufbau bei Banken

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben in den vergangenen beiden Jahren mehr Mitarbeiter eingestellt. Der demografische Wandel sitzt den Instituten im Nacken. Auch der Brexit entfaltet noch immer seine Wirkung. 

Die Attraktivität der Bankenbranche und des Finanzplatzes legen zu.


Mit vielen Filialen verschwanden in den vergangenen zwei Jahrzehnten auch viele Mitarbeiter in deutschen Banken und Sparkassen. 2023 erreichte der Abwärtstrend sein vorläufiges Ende. Vor allem bei den Genossenschaftsbanken und den Sparkassen wurde Personal aufgestockt. Wie das Beratungshaus Barkow Consulting ermittelt, sind diese Zahlen auch 2024 gestiegen. Der "Respekt vor dem demografischen Damoklesschwert" wird als Treiber dieser Entwicklung genannt. 

Sparkassen und Geno-Banken bauen Personal auf

So hat der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) auf der Bilanzpressekonferenz 2.540 neue Arbeitsplätze im vergangenen Jahr ausgewiesen. Das ist ein Plus von 1,3 Prozent. Bei den Auszubildenden erreichte der Anstieg mit 5.600 Einstellungen sogar einen Anstieg von  zwölf Prozent. Insgesamt waren in der Finanzgruppe zum Ultimo rund 193.600 Menschen tätig. Bei den Volks- und Raiffeisenbanken kamen laut Bilanzzahlen für 2024 rund 1.500 neue Kolleginnen und Kollegen hinzu. Das sind immerhin 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Jahresabschluss kamen die Genossenschaftsbanken damit auf insgesamt rund 136.900 Mitarbeitende. Einen Personalabbau verzeichnen hingegen die Landesbanken, ergab eine Analyse von Bloomberg.

Auch die Zahlen der EZB belegen das Plus: Die Notenbank weist für Deutschland fast 546.500 Bankbeschäftigte im Jahr 2022, gut 548.000 im Folgejahr und für 2024 schließlich rund 554.000 Mitarbeitende aus. Zwar spricht die Notenbank in ihrer Statistik noch von vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Jahr, dennoch lässt sich "mit etwas gutem Willen vielleicht bereits jetzt eine Beschäftigungswende erkennen", heißt es bei Barkow. Entsprechende Werte hat die EZB für die gesamte Eurozone ermittelt, wie nachstehende Grafik belegt: 

Nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Eurozone zeichnet sich seit 2023 eine Trendwende bei den Mitarbeiterzahlen ab.


Branche und Standort sind attraktiv

"Der Anstieg der Beschäftigung im Bankensektor im vergangenen Jahr belegt die Attraktivität der Branche und des Standortes", kommentiert Oliver Behrens, Präsident von Frankfurt Main Finance, die Entwicklung in der Branche. "Das Wachstum in Deutschland liegt deutlich über dem Durchschnitt in der EU. Es ist der höchste Anstieg seit dem Vollzug des Brexit, der noch immer seine Wirkung entfaltet."

Auch wenn das Wachstum der Neueinstellungen im gesamten Finanzsektor laut des aktuellen CFS-Index des Center for Financial Studies von Mitte Juni an Geschwindigkeit verliert, sei das Stimmungsbild erfreulich. Für den Dämpfer sind vor allem Zahlen der Dienstleister verantwortlich, bei denen "starke Schwankungen zum gewohnten Bild gehören", heißt es in dem Quartalsreport. "Der Finanzstandort Deutschland, angeführt vom Finanzplatz Frankfurt, gewinnt wieder an Strahlkraft", ist Behrens überzeugt. Mit 104,7 Zählern wird hier ein Spitzenwert im Index erreicht. 

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