Kreditinstitute in Nordamerika erholen sich merklich. Europäische Banken wiederum, vor allem in Südeuropa, haben mit 2012 das schlimmste Jahr seit Ausbruch der Krise erlebt. Die Gründe für die unterschiedliche Lage erläutert eine aktuelle Risiko-Studie.
Insbesondere das entschiedene Handeln der Aufseher und Regierung sieht eine aktuelle Studie der Boston Consulting Group (BCG) als Ursache für die schnelle Erholung der nordamerikanischen Institute an. Der amerikanische Ansatz beim Krisenmanagement mit radikaler Neukapitalisierung von Banken und obligatorischen frühzeitigen Abschreibungen habe die Banken besser unterstützt als das schrittweise Vorgehen in Europa. Zudem sei vor allem die radikalere Rekapitalisierung der Institute dafür verantwortlich, dass sich die US-Banken im Jahr 2012 gut erholt hätten. Der Bankensektor in den USA dürfte davon auch künftig profitieren, prophezeien die Autoren der Studie. Die Untersuchung basiert auf Daten von 320 Banken, die 90 Prozent aller globalen Bankaktiva ausmachen.
Warum die Reformen in Europa schrittweise eingeführt wurden
Professorin Mechthild Schrooten verteidigt im Wirtschaftdienst in ihrem Beitrag "Deutscher Bankensektor: Weiter Weg zum Kerngeschäft" die schrittweise Einführung der Basel- III-Reformen. Hinter der schleppenden Durchsetzung von Bankenreformen stünde vielfach der Gedanke, dass restriktive Eingriffe negative Auswirkungen auf die Kreditvergabe an Nichtbanken, also an Unternehmen und Privatpersonen, haben könnten, argumentiert die Springer-Autorin.
Doch gerade Institute, die unter anderem den Mittelstand mit Krediten versorgen, würden bei der Regulierung klar benachteiligt, kritisierte Max Otte bereits Anfang 2012 im Bankmagazin-Interview. "Die Basel-II-Regeln sowie die Basel-III-Vorgaben sind aus meiner Sicht gigantische Förderprogramme für spekulativ orientierte Banken. Kleinere Institute, die den Mittelstand mit Krediten versorgen, werden klar benachteiligt durch extrem hohe Eigenkapitalanforderungen."
Tipps für den Umgang mit Regularien im kommenden Jahr
Um als Kreditinstitut im kommenden Jahr die regulatorischen Anforderungen meistern zu können, empfehlen die Autoren der BCG-Studie Risikomanagern insbesondere drei Punkte:
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