Skip to main content

27.01.2014 | Bankvertrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Weniger Filialen, weniger Personal

verfasst von: Barbara Bocks

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Die Hypovereinsbank will 584 Filialen schließen. Der Personal- und Filialabbau in der Bankenwelt geht also weiter. Welche Möglichkeiten Banken neben der klassischen Kündigung haben.

Der geplante Abbau von knapp 1.600 Mitarbeitern bei der Hypovereinsbank (HVB) ist zwar ein drastischer Schritt, bildet aber einen branchenweiten Trend ab. Wie Bankmagazin-Autor Rainer Spies in seinem Beitrag "Wenn Banken Kündigungen vermeiden wollen" erläutert, will unter anderem die Commerzbank ebenfalls1.800 Stellen im Privatkundengeschäft streichen. Allerdings will die Commerzbank das bisherige Filialnetz erhalten und dieses mit weniger Mitarbeitern managen. Unterstützend plant das Institut, bis 2016 eine Milliarde Euro in das Mobile- und Online-Banking sowie in die Geschäftsstellen zu investieren, schreibt Spies.

Wie Theodor Weimer, Sprecher des Vorstands der Unicredit Bank, in der "Welt am Sonntag" vorrechnete, verschlingen die Filialschließungen 300 Millionen Euro. Der Löwenanteil entfällt mit 240 Millionen Euro auf den Personalabbau. Weitere Details zu der Maßnahme wollte ein Sprecher der Hypovereinsbank auf Anfrage nicht nennen. Einzelheiten sollen im März offiziell kommuniziert werden. Derzeit sei "noch vieles Verhandlungssache, unter anderem mit den Gewerkschaften".

Programme auf freiwilliger Basis helfen beim Personalabbau

Karl Dietmar Cohnen, Rechtsanwalt für Arbeitsrecht und Partner bei der Kanzlei White & Case LLP, rät Banken bei Stellenstreichungen unter anderem zu Freiwilligkeitsprogrammen, deren Angebot mit dem Betriebsrat vereinbart wird. Das helfe, die Zahl der Mitarbeiter zu kalkulierten Kosten zu reduzieren. Rechtsanwalt Cohnen berichtet gegenüber Journalist Spies von seinen Erfahrungen bei "Voluntary Leave"-Programmen:

Selektive Direktansprache

Personal mithilfe von Freiwilligkeitsprogrammen abzubauen, bietet Banken die Möglichkeit, Leistungsträger zu halten, sagt Rechtsanwalt Cohnen. Um den verschlankten Vertrieb personell neu strukturieren zu können, habe ein Unternehmen, das sich für diese Maßnahme entschieden hat, ausgewählten Mitarbeitern erfolgreich Aufhebungsverträge angeboten.
ArbeitnehmerschutzManchmal ist das Vertrauensverhältnis zwischen zum Ausscheiden bereiten Arbeitnehmern und dem Arbeitgeber gefährdet. Um Schäden für den Arbeitnehmer zu vermeiden, der freiwillig gehen würde, den der Arbeitgeber aber halten will, schlägt Cohnen vor, einen Ombudsmann einzuschalten. Dieser verfügt über eine vertrauliche Liste mit Leistungsträgern, die der Arbeitgeber identifiziert hat. Erklärt sich einer dieser Mitarbeiter bereit, aus dem Unternehmen auszuscheiden, erfährt der Arbeitgeber nicht davon.
AbfindungenJe nach Branche liegt die Spanne bei Abfindungen laut Cohnen zwischen 1,5 und 2,2 Bruttomonatsgehältern pro Beschäftigungsjahr.

Lesen Sie auch

Wie Regionalbanken einer Krise vorbeugen

Die schalterlose Filiale - das neue Nonplusultra

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt