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08.12.2015 | Bankvertrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Firmenkunden lohnen sich wieder

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2 Min. Lesedauer

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Das Corporatebanking der deutschen Kreditinstitute stabilisiert sich. Obwohl wieder höhere Provisionserträge möglich sind, belasten hohe Kosten durch die Regulierung.

Deutschlands Banken können im Geschäft mit Unternehmenskunden langsam wieder aufatmen. Laut dem halbjährlich veröffentlichten Bain-Corporate-Banking-Index, der rund die Hälfte der Bilanzsumme der 100 größten in der Bundesrepublik tätigen Banken abdeckt, sind Erträge und Profitabilität mit Geschäftskunden im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zu den vorangegangenen sechs Monaten gestiegen. Grund ist insbesondere ein Anstieg bei den Provisionserträgen. Die an Firmenkunden insgesamt ausgegebene Kreditsumme überschritt laut der Unternehmensberatung erstmals seit zwei Jahren die Billionen-Euro-Grenze.

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Trotz der steigenden Nachfrage nach Finanzierungen bleibt die Kreditmarge für die deutschen Geldhäuser nach wie vor niedrig. Sie sank nochmals auf nunmehr 1,4 Prozent. Dies ist neben den anhaltend niedrigen Leitzinsen auch dem Verdrängungswettbewerb im Corporate-Banking-Segment geschuldet. "Viele Banken senken ihre Kreditmargen, um Kunden zu gewinnen", erläutert Jan-Alexander Huber, Partner bei Bain & Company. Er rät, dass Kreditinstitute dringend ihr Firmenkundengeschäft krisenfest machen sollten, um ein eventuelles Abflauen der derzeit positiven Konjunktur aufzufangen.

Regulierung bleibt ein Kostentreiber

Als Auswirkung der verschärften Regulierung mussten Banken im ersten Halbjahr 2015 erneut steigende Verwaltungskosten verkraften. Denn die finanziellen Aufwände sind gestiegen und einige Finanzhäuser benötigen mehr Personal, um den Anforderungen der Kontrolleure gerecht werden zu können. Insgesamt liegen die Kosten um mehr als 20 Prozentpunkte über dem Niveau seit der globalen Finanzkrise. Gleichzeitig erreichte die Cost-Income-Ratio mit 42 Prozent nahezu frühere Höchststände.

Die Eigenkapitalrendite der großen Geldhäuser hat sich indes stabilisiert. Sie verbesserte sich laut Bain im ersten Halbjahr 2015 leicht auf 17 Prozent vor Steuern. An frühere Jahre mit Vorsteuerrenditen von 20 Prozent und mehr im Firmenkundengeschäft kommen sie jedoch nicht heran. Doch in der Gesamtschau ist der Bereich weiterhin eine wichtige Ertragssäule: "Ohne Corporatebanking sähe die Gesamtertragslage vieler Banken in Deutschland erheblich schlechter aus", weiß der Unternehmensberater Huber.

Viele Banken und Sparkassen setzen besonders auf Wachstum mit mittelständischen Unternehmen und wollen an ihrem wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben, wie die Bankmagazin-Redakteure Stefanie Hüthig und Christian Kemper im Beitrag "Wo Banken ihre Chancen überschätzen" (Bankmagazin-Ausgabe 4/2015, Seite 12-19) schreiben. Deutsche Geldhäuser sähen in der Finanzierung des deutschen Mittelstands eine Kernkompetenz. Dennoch dürften die Ertragspotenziale begrenzt sein, denn das Firmenkundensegment bleibt umkämpft und bietet daher nur begrenzte Wachstumsaussichten mit eher mageren Margen.

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