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01.03.2016 | Bankvertrieb | Nachricht | Online-Artikel

Fusion steht auf solidem Fundament

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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Die Fusion der DZ Bank mit der Düsseldorfer WGZ kommt ins Laufen. Im Sommer soll Deutschlands drittgrößtes Geldhaus an den Start gehen. 

"Auf dem Weg zur vereinigten genossenschaftlichen Zentralbank geht es zügig voran", sagte Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ Bank, anlässlich der Präsentation der Bilanzzahlen 2015 in Frankfurt am Main. Die Vorstandsdezernate, die Geschäftsverteilung und die Bereichsorganisation wurden bereits zugeschnitten. Die Standorte der Institute in Düsseldorf und in Frankfurt am Main sollen bestehen bleiben.

Der Fusionsvertrag soll am 12. April unterschrieben werden, dann kann das neue Megainstitut pünktlich zum 1. August 2016 an den Start gehen. Aus dem Zusammenschluss seien ab 2020 Einspar- und Ertragspotenziale zwischen 100 und 175 Millionen Euro jährlich möglich, erläutert Kirsch. Der Großteil davon werde aus dem Wegfall von insgesamt 700 Stellen bis zum Jahr 2019 realisiert, was etwa 1.000 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit treffen wird. "Eingespart wird an beiden Standorten", verkündete Kirsch. Betriebsbedingte Kündigungen will die DZ Bank bis zum Jahr 2020 ausschließen. In der Diskussion seien Modelle wie Altersteilzeit, so genannte "Turbo-Exits" und Vorruhestandsregelungen.

Aus der Verschmelzung mit der WGZ erhoffen sich die Frankfurter auch neue Ertrags- und Wachstumschancen für die Genossenschaftsbanken, die Verbundunternehmen sowie für das neue Spitzeninstitut selbst. Ein Wachstumsfeld sieht die DZ Bank im Firmenkundengeschäft, in dem sie einen Marktanteil von 25 Prozent in Deutschland erreichen will.

Stabiles Ergebnis in schwierigem Marktumfeld

Trotz einem durchaus schwierigen Markt aus Niedrigzinsumfeld und gestiegenen Kosten durch die umzusetzenden Regulierungsvorgaben erzielte die DZ Bank Gruppe 2015 ein ordentliches Ergebnis vor Steuern von 2,45 Milliarden Euro. Das Vorjahresergebnis verfehlte sie damit um 14,4 Prozent. Als Gründe nennen die Genossen vor allem sinkende Erträge und einen um 4,5 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro gestiegenen Verwaltungsaufwand für Sachkosten aus Regulierungsvorgaben. Außerdem schlagen Investitionen zu Buche, beispielsweise für das Online-Bezahlverfahren Paydirekt. Dem neuen System haben sich laut DZ-Vorstandschef Kirsch inzwischen fast alle Genossenschaftsbanken angeschlossen.

Der Zinsüberschuss der Gruppe lag 2015 mit 2,99 Milliarden Euro etwa auf Vorjahresniveau. Der Provisionsüberschuss stieg um sieben Prozent auf einen neuen Höchstwert von 1,51 Milliarden Euro. Die harte Kernkapitalquote konnte die DZ Bank Gruppe durch die Thesaurierung von Gewinnen auf 13,6 Prozent Ende 2015 steigern. Unter Vollanwendung der Capital Requirements Regulation (CRR) lag sie bei 13 Prozent. Damit war sie höher als die harte Mindestkapitalquote von 9,5 Prozent, die die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank für die Institutsgruppe angesetzt hatte.

Frankfurt bekommt Fintech-Labor

Auch am Fintech-Boom in der Bankenbranche will das Spitzeninstitut teihaben und ein Innovation-Lab auf den Weg bringen, das sich um Neuentwicklungen innerhalb der genossenschaftlichen Gruppe kümmern soll. Auch Beteiligungen an Fintechs, beispielsweise im Bereich der Kreditplattformen, schließt Kirsch für die Zukunft nicht aus. 

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