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15.07.2014 | Bankvertrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Konditionen mit Verzögerung angepasst

verfasst von: Stefanie Hüthig

2 Min. Lesedauer

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Seit Anfang Juli lässt sich die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank vom Juni 2014 an den Preisen der Geldinstitute ablesen. Sowohl die Tagesgeldzinsen als auch die Zinsen auf den Dispokredit sind gesunken.

Mit der Senkung des Leitzinses auf historisch niedrige 0,15 Prozent Anfang Juni steigt der Druck weiter, die Kredit-Konditionen anzupassen. Dies schreibt das Bankmagazin in seiner aktuellen Ausgabe und verweist unter anderem auf eine Analyse der DZ Bank. Sie besagt, dass die geldpolitischen Beschlüsse der Notenbank den Kreditinstituten tatsächlich zu niedrigeren Refinanzierungskosten verhelfen. Daneben drängen Politiker, Verbraucherschützer und Medien auf günstigere Dispozinsen für Kunden.

Dieser Druck bleibt laut „Handelsblatt“ von Anfang Juli nicht ohne Folgen. Eine Untersuchung der FMH-Finanzberatung für die Zeitung zeigt, dass die ersten Institute ihre Konditionen deutlich stärker senken, als es die Referenzzinssätze nötig machen. Insgesamt 23 Banken und Sparkassen werden aufgelistet, die ihre Dispozinsen, die Zinsen auf geduldete Überziehungen oder gleich beides gesenkt haben.

Facebook-Likes senken Zinsen

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Ebenfalls den Dispozins gedrückt hat die Münchner Fidor Bank. Damit reagiert das Institut nach eigenen Angaben auf langjährige Forderungen von Kunden und die jüngsten Appelle von Verbraucherschutz und Politik. Vorstandssprecher Matthias Kröner will den Schritt im besten Fall gar als „Weckruf“ verstehen, und zwar an andere Finanzdienstleister und deren Kunden, faire Angebote zu entwickeln, von denen beide Seiten profitieren. Für die Zinssenkung haben nämlich die Kunden auf der Facebook-Seite der Fidor-Bank gesorgt. Die Aktion „Dispo Like-Zins“ startete Anfang April mit rund 18.000 Facebook-Likes und einem Dispozins von 6,9 Prozent. Für 2.000 neue Likes reduziert das Institut die Konditionen beim Fidor Smart Girokonto um 0,1 Prozentpunkte. Untergrenze sind 6,3 Prozent.

Sparer bleiben trotz Niedrigzins beim Tagesgeld

Was Kunden mit überzogenem Konto freut, ärgert den Sparer. "Tagesgeldvergleich.net" zufolge schmolz der durchschnittliche Tagesgeldzins auf ein Tief von 0,58 Prozent. Das entspricht einem Minus von 7,94 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Von den 114 Tagesgeldangeboten, die das Portal beobachtet, hat sich der Zinssatz in vier Wochen bei 41 Offerten gesenkt. Im Durchschnitt ging der Zins aller gesenkten Produkte bis zu einer Einlagesumme von 5.000 Euro um 0,13 Prozent zurück. Für Anlagen von 50.000 Euro um 0,15 Prozent. Die Finanzinstitute reichten den Zinsschritt der EZB mit Verzögerung an den Kunden weiter – „teilweise verstärkt“, so das Resümee. Den Sparer treibt das allerdings nicht in andere Produkte: Das Einlagenvolumen sei trotz Niedrigzins gewachsen.

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