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2022 | Buch

Bankwirtschaft

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Über dieses Buch

Dieses Lehrbuch gibt einen kompakten und verständlichen Überblick über alle wichtigen Institutionen, Funktionen, Rahmenbedingungen und Geschäfte der Bankwirtschaft. Darüber hinaus werden die Entstehung und die weitreichenden Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise bis in die heutige Zeit diskutiert.
Die Überarbeitung für diese Neuauflage reflektiert insbesondere die Bedeutung der Megatrends Digitalisierung (inkl. im Zahlungsverkehrsgeschäft), Nachhaltigkeit sowie Demografie für das Bankgeschäft und bringt zudem alle gesetzlichen Rahmenbedingungen auf den aktuellen Rechtsstand.
Kurze Lerneinheiten, übersichtliche didaktische Module sowie die begleitende Lernkontrolle sorgen für eine nachhaltige Wissensvermittlung. Das Buch richtet sich damit an alle Leser, die sich mit Fragen der Bankwirtschaft im Rahmen ihrer Aus- und Weiterbildung (auch im Nebenfach) sowie ihrer beruflichen Praxis auseinandersetzen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen und Rahmenbedingungen von Kreditinstituten

1. Grundfunktionen der Kreditinstitute
Zusammenfassung
  • Einordnung und Abgrenzung bankbetrieblicher Betätigungsfelder aus juristischer Sicht
  • Märkte als Orte von Kapitalangebot und -nachfrage
  • Kreditinstitute und ihre Funktionen als Finanzintermediäre
  • Charakteristika von Bankgeschäften und damit einhergehende Besonderheiten des Bankgeschäftes
Detlef Hellenkamp
2. Bankensystem im Überblick
Zusammenfassung
In einer Volkswirtschaft agieren zahlreiche Marktteilnehmer, deren individuelle Einnahmen und Ausgaben zeitraumbezogen i. d. R. nicht deckungsgleich sind. So können beispielsweise Marktteilnehmer mit Geldüberschüssen, z. B. private Haushalte, diese temporär anlegen, um Zinsen zu erzielen. Andere Marktteilnehmer, z. B. Unternehmen, investieren Geld in ein Vorhaben, um hieraus eine attraktive Rendite zu erzielen.
Die privaten Haushalte können den Unternehmen einerseits ihr überschüssiges Geld direkt zur Verfügung stellen, beispielsweise durch den Kauf von Schuldverschreibungen des Unternehmens oder in Form einer Unternehmensbeteiligung durch den Kauf von Aktien (► Kap. 7). Wenn diese direkte Form von Finanzierung in einer Volkswirtschaft dominiert, spricht man von einem marktbasierten Finanzsystem, welches in angelsächsischen Finanzsystemen eher üblich ist.
Andererseits können die privaten Haushalte ihr überschüssiges Geld den Banken als verzinste Sicht-, Termin- oder Spareinlage zur Verfügung stellen. Die Banken stellen den Unternehmen ihrerseits aus diesen Mitteln als Finanzintermediär einen Investitionskredit zur Verfügung. Dominiert diese Form der Finanzierung, wie z. B. in der Bundesrepublik Deutschland und zahlreichen kontinentaleuropäischen Ländern, spricht man von einem bankbasierten Finanzsystem.
Detlef Hellenkamp
3. Strukturveränderungen und deren Auswirkungen auf das Bankgeschäft
Zusammenfassung
Die Zunahme bankbetrieblicher Komplexität hat zahlreiche Ursachen. So resultieren aus einer fortschreitenden Globalisierung die Notwendigkeit regelmäßiger Anpassungen und ein kontinuierlicher Wandel der Institute im Wettbewerb.
Darüber hinaus sehen die Kreditinstitute sich konfrontiert mit dynamischen Veränderungen durch Entwicklungen der Digitalisierung/Technisierung sowie mit zunehmend differenzierten Kundenbedürfnissen und -anforderungen, die seit der Finanzkrise im Jahr 2007 einhergehen mit deutlich erhöhten regulatorischen Rahmenbedingungen von Seiten der Bankenaufsicht und einer veränderten politischen und gesellschaftlichen Sicht auf die Kreditwirtschaft im Allgemeinen. Insbesondere Kreditinstitute mit bankbetrieblichen Aktivitäten in der BRD werden dabei zusätzlich auch durch demografische Veränderungen in ihrem Geschäftsmodell berührt. Das Management der Kreditinstitute steht insofern in einem dauerhaften Spannungsfeld unterschiedlichster Anforderungen, das eigene Institut strategisch richtig zu positionieren.
Detlef Hellenkamp
4. Ausgewählte Rahmenbedingungen zur Durchführung von Bankgeschäften
Zusammenfassung
Die Notwendigkeit besonderer Rahmenbedingungen zum Betreiben von Bankgeschäften leitet sich aus den Funktionen von Kreditinstituten ab (► Kap. 1). Hiernach sind Kreditinstitute Unternehmen, die geld- und kreditbezogene Dienstleistungen erstellen und einen Liquiditätsausgleich zu den Werteströmen schaffen, die durch Sachgüter und Dienstleistungen, z. B. durch Unternehmen, erzeugt werden. Wird dieser Liquiditätsausgleich gestört oder unterbrochen und Sachgüter und Dienstleistungen werden nur noch partiell oder gar nicht mehr entgeltet, resultieren hieraus typischerweise erhebliche volkswirtschaftliche Verwerfungen.
Insofern können Kreditinstitute nicht im selben Rahmen wie beispielsweise Industrieunternehmen nach den Prinzipien der Marktwirtschaft agieren, sondern müssen ergänzend quantitative und qualitative Rahmenbedingungen einhalten.
Detlef Hellenkamp

Bankgeschäfte – Basisinstrumente der Kreditinstitute

5. Aktivgeschäfte
Zusammenfassung
Das Kreditgeschäft ist für Universalbanken ein zentrales Geschäftsfeld. Bilanztechnisch spricht man auch vom Aktivgeschäft der Banken, da das Kreditgeschäft (Forderungen an Kunden/Kreditinstitute) auf der Aktivseite der Bilanz abgebildet wird.
Das Kreditgeschäft generiert einen wesentlichen Bestandteil der Zinserträge, weist innerhalb eines Kreditinstitutes gemeinhin aber das absolut größte Risikopotenzial aus.
Detlef Hellenkamp
6. Passivgeschäfte
Zusammenfassung
Das Einlagengeschäft ist für Universalbanken – analog zu dem Kreditgeschäft – ein zentrales Geschäftsfeld. Bilanztechnisch spricht man auch vom Passivgeschäft der Banken, da das Einlagengeschäft (Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten/Kunden) auf der Passivseite der Bilanz abgebildet wird.
Zwischen dem Einlagen- und dem Kreditgeschäft besteht ein unmittelbarer Zusammenhang, da Kreditinstitute sich u. a. durch Einlagen refinanzieren und diese Mittel als Kredite anderen Kreditinstituten, Privatpersonen, Unternehmen oder öffentlichen Haushalten bereitstellen. Kreditinstitute agieren dabei als Finanzintermediär und nehmen Transformationsfunktionen wahr (► Abschn. 1.​3.​2).
Bilanztechnisch wird dieser Zusammenhang in ◘ Abb. 6.1 ausschnittsweise skizziert. In einer Bankbilanz bildet dabei die Passivseite grundsätzlich die Positionen der Mittelherkunft (z. B. Einlagen), die Aktivseite die Positionen der Mittelverwendung (z. B. Kredit) ab.
Einlagen setzen aus juristischer Sicht einen schuldrechtlichen Vertrag gem. §§ 488 BGB (Darlehensvertrag) oder gem. § 700 BGB einen unregelmäßigen Verwahrungsvertrag voraus.
Detlef Hellenkamp
7. Wertpapiergeschäft
Zusammenfassung
Das Wertpapiergeschäft hat für Universalbanken und ausgewählte Spezialinstitute eine hohe geschäftspolitische Relevanz. Kreditinstitute können grundsätzlich Wertpapiergeschäfte im eigenen Namen und für eigene Rechnung (Eigenhandel) und im eigenen Namen für fremde Rechnung (i. d. R. für einen Kunden) durchführen (Kommissionsgeschäfte).
In bestimmten Kundensegmenten der Kundenbetreuung, beispielsweise der Vermögenskundenbetreuung, ist das Wertpapiergeschäft ein zentrales Geschäftsfeld. Banken generieren aus Kommissionsgeschäften Provisionserträge und sind dadurch unabhängiger von den erzielten Zinserträgen im Aktiv- (Kredit) und Passivgeschäft (Einlagen).
Aufgrund der Auswirkungen aus der Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2007 hat der Regulierungsdruck im Wertpapiergeschäft in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die zahlreichen regulatorischen Vorgaben ganzheitlich zu kontrollieren und die gesetzlichen Vorgaben vollständig im eigenen Unternehmen zu implementieren ist inzwischen selbst für Großbanken mit gut besetzten Rechts- und Compliance-Abteilungen eine große Herausforderung. Da es insbesondere kleinen Kreditinstituten oftmals an Ressourcen mangelt, um die zahlreichen Änderungen durchzuführen, stehen diese zunehmend vor Problemen. Exemplarisch sei hierzu auf die geplanten Änderungen in der Anlageberatung durch die Anpassungen der Finanzmarktrichtlinie MiFiD II verwiesen (vgl. ► Abschn. 4.​4.​5).
Detlef Hellenkamp
8. Zahlungsverkehrsgeschäft (Inland)
Zusammenfassung
Das Zahlungsverkehrsgeschäft hat aus Sicht der Kreditinstitute eine hohe geschäftspolitische Relevanz, da geschäftsfähige natürliche oder juristische Personen i. d. R. am Zahlungsverkehr teilnehmen (müssen). Deshalb bestimmt das Zahlungskontengesetz (ZKG) mit der Umsetzung der europäischen Zahlungskontenrichtlinie seit 2016, dass in Deutschland jeder Verbraucher bonitätsunabhängig ein Recht auf ein Zahlungskonto mit grundlegenden Funktionen hat (Basiskonto). Der Kosten- und Rationalisierungsdruck von Seiten der Kreditinstitute ist seit Jahren hoch – andererseits können aus Kontoumsatzinformationen neue Geschäftsansätze abgeleitet werden. Obgleich Bargeld in Deutschland noch die meistgenutzte Zahlungsform ist, gewinnen bargeldlose Zahlungsformen zunehmend an Bedeutung. Bei den bargeldlosen Zahlungsinstrumenten wird die Debitkarte (Girocard – vormals ec-Karte) am häufigsten verwendet.
Detlef Hellenkamp
Backmatter
Metadaten
Titel
Bankwirtschaft
verfasst von
Detlef Hellenkamp
Copyright-Jahr
2022
Electronic ISBN
978-3-658-37549-2
Print ISBN
978-3-658-37548-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-37549-2