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08.02.2016 | Batterie | Nachricht | Online-Artikel

Ersatzteillager aus E-Auto-Batterien wird zum Energiespeicher

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2 Min. Lesedauer

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Daimler und Enercity bündeln Ersatzbatteriemodule bis zu ihrem Einsatz in E-Autos zu einem Stromspeicher. Damit werden sie vor dem Einbau in Autos in Betrieb genommen. Das hat einen großen Vorteil.

"Lebende Lagerung" von Ersatzbatterien: Die Kooperationspartner Daimler mit ihrer hundertprozentigen Tochter Accumotive und Enercity (Stadtwerke Hannover) wollen noch in diesem Jahr mit dem Bau eines neuen Batteriespeichers beginnen. Die Besonderheit: Es handelt sich um ein Ersatzteillager für elektromobile Batteriesysteme. Rund 3000 der für die aktuelle Smart-Electric-Drive-Fahrzeugflotte vorgehaltenen Batteriemodule werden am Enercity-Standort Herrenhausen zu einem Stationärspeicher gebündelt.

Mit einer Speicherkapazität von insgesamt 15 MWh ist die Anlage nach Angabe von Daimler eine der größten Europas. Der Aufbau des 15 MW-Batteriespeichers durch die Partner soll noch in diesem Jahr starten. Nach Fertigstellung werde er ununterbrochen netzgekoppelt arbeiten. Für die Vermarktung der lagernden Speicherleistung auf dem deutschen Markt für Primärregelleistung (PRL) sei Enercity verantwortlich. Der Speicher stellt bereits das dritte Großprojekt für die Daimler in diesem Geschäftsfeld dar.

"Lebendes Ersatzteillager" als netzdienlicher Stromspeicher

Das Speicherkonzept hat einen weiteren entscheidenden Vorteil. Um im Fall eines Tauschs einsatzfähig zu sein, verlangt eine Batterie während der Dauer der Bevorratung ein regelmäßiges Zyklisieren - das gezielte, schonende Be- und Entladen. Andernfalls käme es zu einer Tiefenentladung, die zu einem Defekt der Batterie führen kann, erklärt Daimler. Neben den Lagerkosten würde die klassische und potenziell langjährige Ersatzbatterielagerung also einen recht hohen Betriebsaufwand bedeuten. Diesen Aufwand umgehen die Partnerunternehmen durch ihren Ansatz. Der stets schwankende Regelleistungsbedarf des Netzes sorge automatisch für das erforderliche Zyklisieren der Akkus. Das Batteriemanagementsystem der Daimler-Tochter Accumotive sorge dabei dafür, dass sich die Batterien stets in ihrem optimalen Zustand hinsichtlich Temperatur und Ladezustand befinden. Dieses Vorgehen habe keine Auswirkungen auf den Alterungsprozess der Systeme, sondern wirke im Gegenteil wie ein Jungbrunnen, wie Daimler betont.

Daimler: Ausbau des Stationärspeichergeschäfts

2015 ist Daimler mit seiner Tochtergesellschaft Accumotive in das Geschäft mit stationären Batteriespeichern eingestiegen. Mercedes-Benz-Energiespeicher für Privathaushalte sind bereits bestellbar. Nur wenige Wochen nach dem Spatenstich für den 2nd-Use-Batteriespeicher, einem Joint-Venture der Partner Daimler, The Mobility House und Getec, geht Daimler außerdem nun gemeinsam mit Tochter Accumotive und Partner Enercity einen weiteren Schritt zum Ausbau seines industriellen Batteriespeichergeschäfts. Mit Fertigstellung des Ersatzteilspeichers werden dahingehend insgesamt bereits rund 29 MW am Netz sein. Der Start weiterer Großprojekte in 2016 sei laut Daimler vorgesehen.

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