An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurde ein neuartiges Gel entwickelt. Es soll helfen, Lithium-Ionen-Akkus sicherer und leistungsfähiger zu machen.
Forscher an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben im Rahmen des Projekts "Bat4Ever" ein Gel für Lithium-Ionen-Akkus entwickelt. Es soll das Auslaufen der leichtentzündlichen Elektrolytflüssigkeit verhindern und sie so sicherer zu machen. "Wir haben ein Polymer entwickelt, mit dem die Batteriezelle gefüllt wird. In dieser Substanz ist das Elektrolyt gebunden, die Ionen können jedoch weiter frei zwischen den Elektroden zirkulieren", erklärt die Chemikerin Dr. Anja Marinow von der MLU. "Die Füllung hat eine gelartige Konsistenz und kombiniert die hohe Leitfähigkeit von Flüssigkeiten mit der thermischen Stabilität und Robustheit von Polymeren." Dabei wurde ein Ionen-Gerüst fest in die Molekülketten des Polymers eingebunden.
Nach ersten Testläufen im Labor gehen die Forscher davon aus, dass der Ansatz nicht nur die Sicherheit der Akkus erhöhen könnte, sondern gleichzeitig die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit verbessert. So seien die gelartigen Elektrolyte auch bei über fünf Volt stabil. Auch die Nachhaltigkeit ist gegeben: Die Gele können nach einem Defekt oder am Lebensende des Akkus relativ unkompliziert recycelt werden. Für einen Serienstart der Gelfüllung sind aber noch umfangreiche Langzeitstudien erforderlich. Am Projekt waren Universitäten, Forschungszentren und Industriepartner aus Deutschland, Belgien, Luxemburg, Italien, Spanien und der Türkei beteiligt.