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07.03.2025 | Batterie | Im Fokus | Online-Artikel

Batterierecycling erleichtert europäische E-Auto-Produktion

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

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Das Recycling von Batteriemetallen könnte ab 2030 bis zu einem Viertel der europäischen E-Auto-Produktion decken. Das hat eine Studie von T&E ermittelt. Doch viele Recycling-Projekte stehen auf der Kippe. 

Europa könnte durch Recycling seine Abhängigkeit von importierten Batteriemineralien ab 2030 um bis zu einem Viertel verringern, wie eine Studie der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) ergeben hat. Demnach könnten zum Ende des Jahrzehnts mit Materialien aus Altbatterien und den Abfällen großer Fabriken Batterien für bis zu 2,4 Millionen E-Autos gebaut werden. Doch die Europäische Union (EU) und das Vereinigte Königreich könnten das Recycling-Potenzial nur nutzen, wenn sie Projekte sicherten, die auf der Kippe stehen.

Der Studie zufolge könnte das Recycling von gebrauchten Batteriezellen und Produktionsabfällen 14 % des Lithiums, 16 % des Nickels, 17 % des Mangans und 25 % des Kobalts liefern, das Europa 2030 für E-Autos benötigen wird. Diese Werte könnten noch stark wachsen. Europa habe etwa das Potenzial, sich 2040 nahezu autark mit Kobalt für die Herstellung von E-Autos zu versorgen, so T&E.

Hälfte der Recyclingprojekte gefährdet

Die Rückgewinnung von Batteriematerialien soll auch den Bedarf an primären Erzen ersetzen. Laut Studie könnte das Recycling von Batterie-Mineralien in Europa den Bau von zwölf neuen Minen weltweit bis 2040 vermeiden: vier Lithium-, drei Nickel-, vier Kobalt- und eine Manganmine. "Dadurch ließen sich auch potenziell negative Auswirkungen von Minen auf Wasser, Boden und Artenvielfalt verringern", heißt es von T&E.

Das Recycling in Europa könnte laut Studie auch den CO2-Fußabdruck der Beschaffung von Lithium um fast ein Fünftel (19 %) verringern – im Vergleich zum Extrahieren in Australien und Veredeln in China. "Das europäische Stromnetz ist nämlich sauberer. Europa muss allerdings seine Recyclingindustrie ausbauen, um von den wirtschaftlichen und nachhaltigen Vorteilen profitieren zu können", so T&E. Fast die Hälfte der angekündigten europäischen Recyclingkapazitäten seien laut Studie "in der Warteschleife oder es ist ungewiss, ob sie realisiert werden", heißt es.

Politische Unterstützung notwendig

T&E fordert die EU und das Vereinigte Königreich auf, Recyclingprojekte "dringend durch bessere politische Rahmenbedingungen und Finanzierungsprogramme zu unterstützen". Der bevorstehende EU-Vorschlag für ein Gesetz für die Kreislaufwirtschaft sollte den Ausbau lokaler Recyclingfabriken unterstützen und gleichzeitig die Ausfuhr von Batterieabfällen einschränken. Darüber hinaus plädiert T&E dafür, die Wiederverwendung von Altbatteriematerialien innerhalb der EU zu vereinfachen, "um den Aufbau einer wirklich europäischen Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen".

"Die Krisen in der Automobilindustrie und bei Northvolt zeigen: die EU muss endlich handeln. Ein Europa mit einer geschlossenen Batterie-Wertschöpfungskette ist möglich. Durch Recycling können wir nicht nur unsere Abhängigkeit von kritischen Importen beenden, sondern auch eine Grundlage schaffen, um Millionen E-Autos nachhaltig in Europa zu bauen um so unsere Industrie sicher für die Zukunft aufzustellen", sagt Sebastian Bock, Geschäftsführer von T&E Deutschland.

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