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02.01.2015 | Baubetrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Die Trends der Vorjahre setzen sich 2015 fort

verfasst von: Christoph Berger

3:30 Min. Lesedauer

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Auch im Jahr 2015 wird für das Bauwesen das Thema Nachhaltigkeit mit all seinen Facetten ganz oben auf der Agenda stehen. Zudem dürften die fortschreitende Digitalisierung und Prozessoptimierung die Unternehmen beschäftigen – einhergehend mit der Herausforderung, ausreichend Fachkräfte zu finden.

Die Analysten des auf die Baubranche spezialisierten Marktforschungsunternehmens BauInfoConsult bewerten die Aussichten für das deutsche Baugewerbe trotz der jüngsten politischen Krisen weiterhin gut. Sie gehen davon aus, dass die stärksten Wachstumsimpulse im Jahr 2015 vom Wohnungsneubau ausgehen werden – der Nichtwohnungsbau bleibe hingegen das Sorgenkind der Branche.

Wohnungsbau ist und bleibt das Zugpferd

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Gerade die angestiegenen Neubaugenehmigungen aus dem Jahr 2013 und die damit einhergehenden Fertigstellungszahlen würden unter dem Strich schließlich zu einem robusten Wachstum das gerade abgeschlossene Jahr 2014 führen. Die Prognosen für 2015 und 2016 würden außerdem zeigen, dass in diesem zentralen Segment zudem ein Zuwachs an Genehmigungen und Fertigstellungen zu erwarten sei.

Und auch der Geschossbau habe in den Ballungsgebieten weiterhin Hochkonjunktur. Hierbei würden die Prognosen darauf hindeuten, dass besonders in Hamburg, Berlin und München auf längere Zeit nicht von einem Absinken der Genehmigungszahlen auszugehen sei.

Firmen investieren eher in Bestehendes

Ein etwas anderes Bild zeichnet sich im Vergleich dazu im Nichtwohnungsbau: Trotz generell guter Konjunkturaussichten seien Investitionen der deutschen Unternehmen in neue Gebäude eher selten.

Viele Investitionen würden sich vor allem auf Bestandsimmobilien, Ausrüstungen und internationale Standorte richten. Im gesamten Nichtwohnungsbau deute die Genehmigungsentwicklung daher auf eine schwache Entwicklung der Neubaufertigstellungen 2014 und demgegenüber nochmals auf Stagnation im Jahr 2015 hin.

Die insgesamt jedoch positive Einschätzung teilt auch Heiko Stiepelmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB). In einem Interview mit der Börsen-Zeitung sagte er, dass er trotz einer absehbaren Halbierung des Wachstums auf etwa zwei Prozent zuversichtlich für die hiesige Bauindustrie für das neue Jahr 2015 sei. Bei einer Inflationsrate von 1,5 Prozent bleibe real ein kleines Plus.

Energieeffizienz, Fachkräftemangel  und Barrierefreiheit bleiben Dauerbrenner

BauInfoConsult identifizierte für das Jahr 2014 das energetische Bauen als das ausschlaggebende Thema. Fast die Hälfte von über 1.800 befragten Branchenakteuren sieht darin die bestimmende Entwicklung. Ebenso sind danach die Themen Demografie und Barrierefreiheit sowie der Fachkräftemangel für die Unternehmen relevant.

Diese Themen werden auch in den kommenden Jahren nicht an Bedeutung verlieren. So zeigt sich beispielsweise am großen Thema Barrierefreiheit, dass bei der Entwicklung in den letzten Jahre das Ausbautempo noch nicht mit dem demografischen Wandel Schritt halten kann.

Building Information Modeling wird kommen

Building Information Modeling, kurz BIM, wird kommen. Da sind sich die Analysten einig. Allerdings wird es noch eine Weile dauern, bis sich die Technik für Planungs- und Bauprozesse tatsächlich flächendeckend durchgesetzt hat. Die Computersoftware zur Gebäudedatenmodellierung sei bis dato bei Weitem nicht so weit im Markt verankert wie in einigen Nachbarländern. Einige große mittelständische Baufirmen würden sich in der Praxis zwar bereits auf eine Zukunft mit BIM einstellen, allerdings könnten die bisher entwickelten BIM-Lösungen die versprochene Bandbreite vom intensiven Austausch in Planung und Erstellung noch nicht ganz erfüllen, so BauInfoConsult.

Wie wichtig die Technik ist, unterstrich Prof. Thomas Bauer, Präsident des HDB, im Oktober 2014 im Vorfeld der 4. Sitzung der Reformkommission „Bau von Großprojekten“. Da sagte er: „Wir müssen die Digitalisierung des Bauens beschleunigen, um Großprojekte schneller, sicherer und risikoärmer zu realisieren. Dazu ist die Implementierung von Building Information Modeling-Prozessen ein sehr wichtiges Element. Es ist höchste Zeit, die Effizienzpotenziale dieser Innovation zu nutzen und die Prozesse in der Wertschöpfungskette Bau darauf auszurichten.“

Leitmesse zu Beginn des Jahres setzt auf 3 Leitthemen

Auch auf der im Januar 2015 in München stattfindenden BAU 2015, einer Messe für Architektur, Materialien und Systeme werden Themen für das Jahr gesetzt. Dort sind die Leitthemen:

  • Intelligent Urbanisation

  • Energie- und Ressourceneffizienz

  • Mensch und Gebäude

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