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27.07.2015 | Baubetrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Aufruf zu verantwortungsvollem Geschäftsverhalten

verfasst von: Christoph Berger

2:30 Min. Lesedauer

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Wie geht die Bau- und Immobilienwirtschaft mit Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umwelt- und Korruptionsbekämpfung um? Offenbar gibt es Optimierungsbedarf. Denn ein Aufruf appelliert an die Branche.

Initiiert wurde der Aufruf „Advancing Responsible Business Practices in Land, Construction, Real Estate Use and Investment“ vom Global Compact der Vereinten Nationen und der Royal Institution of Chartered Surveyors, kurz RICS. Er richtet sich mit der Forderung an Verbände und Organisationen der Bau- und Immobilienwirtschaft sowie an alle, die mit diesen zusammenarbeiten, eine führende Rolle bei den globalen Bemühungen zur Förderung verantwortungsbewusster und nachhaltiger Geschäftspraktiken zu übernehmen.

Verantwortungsvoller Umgang und der Lebenszyklus von Bauten

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So werden die Auswirkungen der Branche auf die vier Fokusbereiche des UN Global Compact: Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umwelt und Korruptionsbekämpfung aufgezeigt. Zudem identifiziert das Papier die wichtigsten Themen der Branche und bricht sie auf die drei Immobilienlebenszyklen Entwicklung, Nutzung und Wiederverwertung, runter. Mit entsprechenden Maßnahmen und Best Practices wird schließlich vorgestellt, wie verantwortungsbewusste Geschäftspraktiken in die Arbeit eingebunden werden können.

Grundlage der zwei Jahre dauernden Ausarbeitung des Berichts waren auch die zehn Prinzipien des UN Global Compact, die die Basis für unternehmerische Nachhaltigkeit darstellen.

Die ersten zwei Prinzipien beziehen sich auf die Menschenrechte. Unternehmen sollen die internationalen Menschenrechte schützen, unterstützen und respektieren, sie sollten sicherstellen, dass sie nicht an Menschenrechtsverletzungen beteiligt sind.

Im Bereich „Arbeit“ sollen Unternehmen die Freiheit der Vereinigung und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Tarifverhandlungen hochhalten. Sie sollen alle Formen der erzwungen Arbeit unterbinden, Kinderarbeit abschaffen und Diskriminierung eliminieren.

Im Umweltbereich sollten sich die Geschäfte den Umweltveränderungen anpassen und die Übernahme von Verantwortung sowie die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien gefördert werden.

Das zehnte Prinzip schließlich bezieht sich auf die Korruption. Unternehmen sollten gegen die Korruption in all seinen Ausprägungen arbeiten, einschließlich der Erpressung und Bestechung.

Die Bau- und Immobilienbranche ist einflussreich

Der Einfluss der Branche wird mit folgenden Zahlen untermauert: So repräsentiere die Bau- und Immobilienwirtschaft bis zu 70 Prozent des weltweiten Vermögens; auf Jahresbasis trage sie weltweit circa ein Zehntel zu den Bruttoinlandprodukten (BIP) bei; sie repräsentiere sieben Prozent aller Beschäftigten.

Weiterhin zeige sich ihre Bedeutung bei der Erschließung von Land, der Nutzung von Ressourcen und bei der Abfallproduktion – mit zum Teil massiver Einflussnahme auf die Bereiche Menschen- und Arbeitsrecht.

Auf die Umsetzung von Regeln und Nachhaltigkeitsstrategien kommt es an

Der Bericht erkennt zwar an, dass bereits viele Unternehmen über Nachhaltigkeitsstrategien und Regeln zu dem Thema, trotzdem stelle die Umsetzung dieser in praktikable, erreichbare- und wiederholbare Aktionen über die organisatorischen und geografischen Grenzen hinweg weiter eine Herausforderung dar.

Der Aufruf kann auf den Seiten des Global Compact der Vereinten Nationen eingesehen und heruntergeladen werden.

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