Wenn Unternehmen über die Nutzung von Industrie- und Logistikimmobilien entscheiden, werden laut einer Umfrage technologische Innovationen l zukünftig eine immer entscheidendere Rolle spielen. Gründe dafür sind der Wettbewerbsdruck und neue unternehmerische Anforderungen.
Wie werden sich Produktions- und Vertriebsstandorte sowie die Anforderungen und Rollen von Industrie- und Logistikimmobilien über den gesamten Wertschöpfungsprozess hinweg verändern? Diese Frage stellte das Immobiliendienstleistungsunternehmen CBRE auf seiner Industrie- und Logistikimmobilienkonferenz „The Power of Three“ den Teilnehmern.
E-Commerce beeinflusst die Nutzung von Immobilien
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Demnach wird in den kommenden drei Jahren vor allem das E-Commerce einen erheblichen Einfluss auf die Nutzung der Immobilien haben – davon sind rund 50 Prozent der Befragten überzeugt. Dem elektronischen Handel folgt im Bereich der Technologien mit 33 Prozent das Internet der Dinge.
Neben den entscheidenden Einflussfaktoren Globalisierung und Demografie werden es also vor allem die technologischen Innovationen sein, die verstärkt in den Fokus der Unternehmen rücken werden. Dieser Aussage stimmten 84 Prozent der Teilnehmer zu. Die Gründe dafür sehen die Befragten mehrheitlich im Wettbewerbsdruck und neuen unternehmerischen Anforderungen.
Die Erfüllung von Kundenbedürfnissen
So spielen Innovationen im Bereich der Fertigung und Produktion für 47 Prozent der Befragten gerade dann eine Rolle, wenn Kundenbedürfnisse erfüllt werden sollen. Mit technischen Innovationen Kostensenkungen zu erreichen, nennen 25 Prozent als einen der Gründe für diese Entwicklung.
Dabei spricht vieles für eine stärkere regionale Zentralisierung der Wertschöpfungskette: Um die durch den E-Commerce veränderten Kundenbedürfnisse zu befriedigen, ist es für 58 Prozent der Teilnehmer am Wichtigsten, durch Innovationen einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Darauf könne beispielsweise mit marktnäheren Logistikzentren reagiert werden.
22 Prozent der Umfrageteilnehmer halten außerdem geringere Produktions- und Supply-Chain-Kosten sowie eine stärkere Individualisierung der Produkte für wichtige Innovationstreiber. Auch dies ein Grund, sich regionaler aufzustellen.
Unternehmen in der Zwickmühle
„Betriebskosten sind jedoch weiterhin ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor, der im Gegenteil mehr Zentralität zur Realisierung von Größenvorteilen verlangt“, sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany bei CBRE. „Über die gesamte Supply-Chain betrachtet, verschärfen sich damit bereits bestehende Zielkonflikte zwischen der Senkung von Arbeits- und Mietkosten sowie zwischen der Verkürzung von Lieferzeit gegenüber der Senkung von Transportkosten.“
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage ist, dass 96 Prozent der Teilnehmer erwarten, dass Nutzer von Industrie- und Logistikimmobilien zukünftig Mietobjekte gegenüber Eigentum bevorzugen werden. Zudem werden spezialisierte Immobilienentwickler in Zukunft eine wichtige Rolle in der Bereitstellung neuer Objekte spielen, um die sich verändernden Anforderungen der Nutzer zu erfüllen. Der Weg über von Entwicklern finanzierte „build-to-suit“-Lösungen wird dabei sowohl in der Entwicklung von Produktions- als auch von Logistikimmobilien für die Mehrheit der Befragten der effizienteste sein.