Skip to main content

2024 | Buch

Bauern, Plaggen, Neue Böden

1000 Jahre Plaggenwirtschaft in Nordwestdeutschland

verfasst von: Klaus Mueller

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Die Plaggenwirtschaft war eine über 1000 Jahre praktizierte Form der Landwirtschaft, die den gesamten nordwestdeutschen Raum in einzigartiger Weise geprägt hat. Zeugnisse dieser Landnutzung wie fruchtbare Böden, Eschkanten und ausgedehnte Heidegebiete, lassen sich bis heute in der Landschaft finden. Neben der landwirtschaftlichen Entwicklung, Bodennutzung und typischen Landschaftsformen beeinflusste sie auch ganz wesentlich das Fühlen, Denken, Handeln und Zusammenleben der Menschen dieser Zeit. Aber wer weiß heute noch etwas darüber? Das Buch gibt hierauf spannende und interessante Antworten. Vorgelegt wird eine erste allgemein verständliche Übersicht zu allen Aspekten der Plaggenwirtschaft in Nordwestdeutschland. Angesprochen werden nicht nur Landwirte, Bodenkundler, Geographen und Archäologen, sondern vor allem auch Leser, die Interesse an der bäuerlich geprägten Vergangenheit der Menschen und deren sozio-kulturelle Prägung in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Teilen Mecklenburgs haben.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Was vorher war
Zusammenfassung
Bis vor etwa 6000 Jahren war Europa weitgehend mit dichten, wildreichen Wäldern überdeckt. Jäger- und Sammlergruppen durchstreiften die Landschaft und ernährten sich von Wild, Fischfang und dem Sammeln essbarer Samen, Pflanzen, Wurzeln und Knollen. Dann aber trat etwas ein, was das Landschaftsbild nachhaltig veränderte und unsere Lebensweise bis heute bestimmt.
Klaus Mueller
Kapitel 2. Nahrung braucht das Land
Zusammenfassung
Nach dem Ende der Völkerwanderungszeit kam es zu einem rasanten Anstieg der Bevölkerungszahlen in Europa. Allein zwischen der Jahrtausendwende und dem Jahre 1300 stieg die Bevölkerung damit um das etwa 1,7-Fache. Zur Deckung des steigenden Lebensmittelbedarfs wurden neue Anbaumethoden und Bodennutzungen notwendig. In der nordwestdeutschen Tiefebene etablierte sich die Plaggenwirtschaft.
Klaus Mueller
Kapitel 3. Harte Arbeit
Zusammenfassung
Auslöser für die Plaggenwirtschaft war der zunehmende Bedarf an Brotgetreide zum Ende des Frühmittelalters. Auf den sandigen, nährstoffarmen Böden Nordwestdeutschlands war dies nur durch den intensiven Anbau des selbstverträglichen und genügsamen Roggens als Dauerkultur zu erreichen. Dies war nur durch einen enorm steigenden Arbeitsaufwand möglich.
Klaus Mueller
Kapitel 4. Grenzverläufe
Zusammenfassung
Die Grenzen der Plaggenwirtschaft werden allgemein mit der Verbreitung des Bodentyps „Plaggenesch“ gleichgesetzt. Das ist logisch, denn die Entstehung dieses Bodens ist ausschließlich an diese Wirtschaftsform geknüpft. Plaggenesche sind heute in der gesamten nordwestdeutschen Tiefebene und in Teilen der Niederlande, Belgiens und Dänemarks zu finden.
Klaus Mueller
Kapitel 5. Neuer Boden
Zusammenfassung
Durch die Plaggenwirtschaft entstand ein neuer Bodentyp - der Plaggenesch. Zugleich kam es durch die Entnahme von Plaggen und Auftrag an anderer Stelle zu erheblichen Veränderungen in der Geländestruktur. Vor allem Bodenniveauerhöhungen und Bodentieferlegungen sowie die Bildung von Eschkanten und Eschgräben sind zu nennen. Durch verbesserte Bodeneigenschaften stiegen auf den Plaggeneschen auch die landwirtschaftlichen Erträge.
Klaus Mueller
Kapitel 6. Neue Landschaften
Zusammenfassung
Die Plaggenwirtschaft führte zur Entstehung neuer Siedlungsformen, aber auch zur Verheidung und Verwüstung ganzer Landstriche. Vor allem Wehsandgebiete und Dünenlandschaften entstanden. 
Klaus Mueller
Kapitel 7. Neue Ordnung
Zusammenfassung
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entfielen in weiten Gebieten Nordwestdeutschlands auf die gemeinschaftlich genutzte Mark oft noch mehr als die Hälfte der Gesamtflächen. Durch steigende Nutzung, Holz- und Plaggenentnahme, Schafbeweidung und Flächenverkleinerungen waren sie jedoch derart verkommen, dass sie aufhörten, eine Stütze der bäuerlichen Wirtschaft zu sein. Das erforderte eine neue Nutzungsordnung.
Klaus Mueller
Kapitel 8. Plaggenesche heute
Zusammenfassung
Die Plaggenwirtschaft hat bis heute erheblich Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit und ist von Bedeutung für aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen wie zum Beispiel den Klimawandel, den Bodenschutz, den Flächenverbrauch oder auch den Schutz archäologischer Befunde.
Klaus Mueller
Kapitel 9. Soziokulturelles Erbe
Zusammenfassung
Die Plaggenwirtschaft wurde über einen Zeitraum von mehr als 1000 Jahren praktiziert und hat durch ihre enormen Anforderungen den Arbeitsalltag der bäuerlichen Bevölkerung bestimmt. Es kann somit kein Zweifel daran bestehen, dass die Plaggenwirtschaft auch die soziokulturelle Entwicklung der Menschen maßgeblich geprägt hat. Das betrifft zum Beispiel die Sprache, aber auch eine Vielzahl von Sagen, Regeln, Sitten und Gebräuchen.
Klaus Mueller
Kapitel 10. Ein Tag Im Leben Eines Hofknechts
Zusammenfassung
Wie immer wurde Johann gegen 5 Uhr durch das Schnauben der unruhiger werdenden Pferde geweckt. Ehe er sein Bett in seiner kleinen Kammer neben dem Pferdestall verließ, durchdachte er die an diesem Tage anstehenden Arbeiten. Heute war Sonnabend, der 24. August im Jahre des Herrn 1854, Bartholomäus-Tag.
Klaus Mueller
Kapitel 11. Information tut Not
Zusammenfassung
Böden gehören neben Feuer, Wasser und Luft zu den vier klassischen Elementen der alten Griechen. Während aber energetische Fragen (Feuer), die Wasserbereitstellung und Gewässerqualität (Wasser) und die Luftreinhaltung (Luft) in den aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen eine große Rolle spielen, finden Böden dagegen kaum Beachtung. Nur wenige kennen ihre fundamentalen Eigenschaften, ihre Bedeutung, ihre Vielfalt und auch ihre Schönheit.
Klaus Mueller
Backmatter
Metadaten
Titel
Bauern, Plaggen, Neue Böden
verfasst von
Klaus Mueller
Copyright-Jahr
2024
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-68915-8
Print ISBN
978-3-662-68914-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-68915-8