In fast allen Immobilienbereichen offenbaren Transaktionsdaten für den August erneut Preisrückgänge. Das gilt vor allem für Wohnungen und Häuser im Bestand. Anders sieht die Lage hingegen bei Neubauten aus.
Auch wenn die Preise für Bestandshäuser und -wohnungen im August erneut gefallen sind, ist der monatlich berechnete Gesamtindex EPX für alle Bereiche der Immobilienfinanzierung, den die Plattform Europace gemeinsam mit Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung entwickelt hat, im August auf 209,77 von 210,62 Punkten im Juli gesunken. Dies ist ein Minus von rund 0,40 Prozent. Als Grundlage der Analyse dienen die Transaktionsdaten tatsächlicher Immobilienfinanzierungen, die über den digitalen Marktplatz zustande kommen.
Der Erhebung zufolge sind die Preise für Eigentumswohnungen insgesamt erneut gefallen und liegen nun bei 206,87 Punkten im Vergleich zu 208,25 Zählern im Vormonat - ein Rückgang von 0,66 Prozent. Entgegen diesem Trend verzeichnen allein Neubauhäuser einen leichten Anstieg. Im Juli lag der Index bei 228,06 Punkten, während er im August auf 228,21 Stellen beziehungsweise um 0,07 Prozent leicht anstieg. Bei den Häusern im Bestand sank der Wert im August auf 194,22 von 195,56 Punkten im Juli, was einem Rückgang von etwa 0,69 Prozent entspricht.
Geringe Transaktionszahlen beeinflussen Indizes
Hingegen zeigen Daten des Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) für das zweite Quartal eine Stabilisierung der Immobilienpreise in Deutschland. Bei Einfamilienhäuser weist die Statistik sogar ein Plus von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf. "Allerdings zeigt sich noch ein deutliches Minus gegenüber dem Vorjahr und den Höchstständen", betonen die Studienautoren.
Die grundsätzliche Schwierigkeit aller Indizes ist laut der Beratungsgesellschaft Barkow Consulting, "dass sie nur messen können, wenn Daten vorliegen". Basieren Indizes auf Transaktionspreisen, müsse eine Immobilie verkauft werden und sich hierbei die Parteien über den Preis einigen. "Und genau hier liegt das Problem. Käufer und Verkäufer sind sich derzeit eben nur selten über den Preis einig, was wiederum zu viel weniger Transaktionen führt." Daher raten die Barkow-Experten, Indizes aktuell "mit Vorsicht zu genießen", da die meisten Transaktionen gar nicht mehr zustande kommen und deshalb auch nicht in die erhobenen Daten einfließen.