Zum Jahreswechsel 2015/2016 hat das Prüfungs- und Beratungshaus EY Real Estate die Einschätzung von 151 Entscheidern von Kapitalgebern des Finanzierungsmarktes für gewerbliche Immobilieninvestitionen in Deutschland eingeholt. Befragt wurden Banken, Fondsgesellschaften, Versicherer, Pensionskassen und Family Offices. Demnach erwartet der Markt höhere Beleihungsausläufe durch den verstärkten Einsatz alternativer Finanzierungsinstrumente. Dadurch könnte sich das alternative Immobilienkapital jedoch verteuern, glaubt Nico B. Rottke, Partner bei EY Real Estate und Initiator der Studie.
Für 2016 erwarten die Finanzentscheider eine Steigerung der Renditeanforderungen und gehen von einer moderaten Zinswende mit einer Anhebung um bis zu 50 Basispunkte aus. Im Bereich Private Equity liegen die Renditeanforderungen aktuell bei 15,5 Prozent, bei immobilienbezogenen Anleihen beziehungsweise Aktien sehen die Studienteilnehmer Renditen von acht beziehungsweise 4,5 Prozent.
Zuwanderung als Marktmotor
Einen zusätzlichen Schub könnte die gewerbliche Immobilienfinanzierung laut EY-Report durch die Zuwanderung von Flüchtlingen bekommen. Laut Rottke werden "nicht nur Mezzanine- und Private-Equity-Finanzierungen an Verfügbarkeit zunehmen", sondern auch Senior und Junior Loans nachziehen, "zumindest in den am meisten etablierten Nutzungsklassen". Ein Beispiel sei das Wohnimmobiliensegment. Hier wirke die Zuwanderung gegenwärtig wie ein Beschleuniger für die gewerbliche Immobilienfinanzierung im deutschen Markt.