Der Unmut der Unternehmen über die Infrastruktur in Deutschland wächst. Immer mehr Firmen fühlen sich in ihrem Geschäft durch Infrastrukturmängel beeinträchtigt und behindert.
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
2013 waren es bereits 58 Prozent in einer vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) durchgeführten Umfrage gewesen, die sich durch Infrastrukturmängel beeinträchtigt sahen. Diese Zahl ist in den vergangen fünf Jahren weiter angewachsen: Derzeit sehen 68 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftsabläufe durch marode Brücken, Schlaglöcher, langsames Internet oder die Energieversorgung behindert – 52 Prozent sprechen von geringen, 16 Prozent von deutlichen Beeinträchtigungen.
Dabei sind es vor allem die Straßenqualität und der Brückenzustand unter dem die Unternehmen leiden – beides führe zu Staus und längeren Transportzeiten. "Die größten Einschränkungen haben derzeit die Bauwirtschaft und die Dienstleistungsbereiche", schreiben die Studienautoren, ein Fünftel der Betriebe aus den beiden Branchen berichte von deutlichen Behinderungen.
Aufgegliedert nach Regionen, ist es vor allem Nordrhein-Westfalen, dessen Straßenverkehrsinfrastruktur leidet. Im Bereich der Kommunikationsnetze ist es Ostdeutschland. Doch auch in anderen Regionen nehmen die Mängel immer weiter zu. Abgefragt wurden neben dem Straßenverkehr und den Kommunikationsnetzen auch die Situationen bei der Energieversorgung sowie dem Schienen-, Luft- und Schiffsverkehr.
Um die gröbsten Mängel zu beseitigen, müssten Länder und Kommunen vor allem mehr Bauingenieure einstellen, heißt es vonseiten des IW. Dort seien in der Vergangenheit zu viele Stellen abgebaut worden, sodass die Bauämter mit den Planungen nicht mehr hinterherkämen.