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2007 | Buch

Baukalkulation und Projektcontrolling

unter Berücksichtigung der KLR Bau und der VOB

verfasst von: Egon Leimböck, Ulf Rüdiger Klaus, Oliver Hölkermann

Verlag: Vieweg

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Über dieses Buch

Die vorliegende 11. Auflage wurde gegenüber der 10. Auflage vollkommen überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Die Darstellung der wesentlichen Begriffe und Verfahren der Baukalkulation und der Einfluss der VOB auf die Pre- findung im Rahmen der Angebotskalkulation bilden den Schwerpunkt im Teil A des Buches. Für das bessere Verstä- nis und die Umsetzung in der Praxis, werden auch in der 11. Auflage mit der Kalkulation „Neubau Rohbau Parkhaus“ anhand eines durchgängigen Beispiels die einzelnen Schritte der Baukalkulation nachvollziehbar aufgezeigt. Die aktu- len Veränderungen des Tarifrechts sind ebenso in das Kalkulationsbeispiel eingeflossen, wie die aktuelle Marktpreis- tuation. Die ab 1. November 2006 anzuwendenden Änderungen der VOB/A und VOB/B, Fassung 2006, wurden – soweit sie für diese Veröffentlichung relevant sind – berücksichtigt. In rechtlicher Hinsicht wurde ferner die Rechtsprechung und Literatur zu den behandelten Problemen aktualisiert. Dargestellt wurden auch neue Entwicklungstendenzen in der VOB/B. Hierzu gehört z. B. für die Problematik eines zeitlichen Anordnungsrechts des Auftraggebers mit seinen Gr- zen und Folgen. Die VOB/B 2006 sollte eine entsprechende Regelung enthalten, um der durch die intensive Diskussion in der Literatur und einige Urteile entstandene Rechtsunsicherheit ein Ende zu bereiten. Die formulierten Vorschläge fanden aber im Deutschen Vergabe – und Vertragsauschuss für Bauleistungen (DVA) nicht die notwendige Mehrheit.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einleitung

Einleitung
Auszug
In der baubetrieblichen Kosten-und Leistungsrechnung wird die Produktionstätigkeit eines Bauunternehmens zahlenmäßig erfasst, um folgende Aufgaben erfüllen zu können:
1.
Aufgrund einer ständigen und systematischen Ermittlung der Kosten, Leistungen und Ergebnisse kann die betriebliche Leistungserstellung nach Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten überwacht und gesteuert werden.
 
2.
Das Zahlenmaterial der Kosten-und Leistungsrechnung ist Grundlage sowohl für Investitionsentscheidungen, als auch für Wirtschaftlichkeitsvergleiche verschiedener Bauverfahren.
 
3.
Es bestehen gesetzliche Vorschriften für die Bewertung von Beständen an unfertigen Bauleistungen im Jahresabschluss. Die Zahlen hierfür werden von der baubetrieblichen Kosten-und Leistungsrechnung zur Verfügung gestellt.
 
4.
Eine der wichtigsten Aufgaben der Kosten-und Leistungsrechnung besteht in der Bereitstellung von betrieblichen Mengen-und Wertangaben für Kostenplanungen.
 

Projektcontrolling

II. Projektcontrolling
Auszug
Controlling wird mittlerweile auch in der Bauwirtschaft als signifikanter Faktor der Wettbewerbs- und der Existenzsicherung erkannt. Die schon länger anhaltende prekäre Lage vieler Unternehmen in der Bauwirtschaft - und die gilt nicht ausschlieβlich für die bauausführenden Unternehmen - zwingt die Bauwirtschaft gerade dazu, in ihren Unternehmen geeignete Controllingverfahren einzurichten.
Was bedeutet nunmehr Controlling? In der Literatur findet sich eine Vielzahl von Ansätzen, den Begriff „Controlling“ theoretisch exakt zu definieren. „Jeder hat seine eigenen Vorstellungen darüber, was Controlling bedeutet oder bedeuten soll, nur jeder meint etwas anderes.“
Für die bauwirtschaftliche Unternehmen ist jedenfalls folgende Definition hilfreich. „Controlling ist ein funktionsübergreifendes Steuerungsinstrument, das den unternehmerischen Entscheidungs- und Steuerungsprozess durch zielgerichtete Informationener- und -verarbeitung unterstützt. Der Controller sorgt dafür, dass ein wirtschaftliches Instrumentarium zur Verfügung steht, das vor allem durch systematische Planung und der damit notwendigen Kontrolle hilft, die aufgestellten Unternehmensziele zu erreichen.“

Angebots-und Vertragskalkulation

I. Grundlagen
Auszug
Neben dem genauen Studium der Ausschreibungsunterlagen sind detaillierte Kenntnisse über Herstellverfahren und Bauabläufe für die Baupreisermittlung eine notwendige Voraussetzung.
II. Die Angebotskalkulation beim Einheitspreisvertrag
Auszug
In der Bauwirtschaft findet der sog. Einheitspreisvertrag (§ 5 Nr. la VOB/A, § 2 Nr.2 VOB/B) vorrangig Anwendung. Und selbst dann, wenn Pauschalpreisverträge abgeschlossen werden, müssen die anbietenden Bauunternehmer in aller Regel ein eigenes Leistungsverzeichnis erstellen und kalkulieren, dies vom Verfahren her so, als ob ein Einheitspreisvertrag vorliegen würde.
III. Die Vertragskalkulation
Auszug
Die Verhandlungen mit den Bietern liegen zeitlich zwischen der Eröffnung der Angebote und dem Zuschlag. Nicht an die VOB/A gebundenen Auftraggebern ist die Verfahrensweise beim Abschluss von Verträgen im Rahmen der Vertragsfreiheit grundsätzlich freigestellt; sie können nach Abgabe der Angebote durch die Bieter mit diesem frei verhandeln. Bei an die VOB/A gebundenen Auftraggebern gilt dagegen gemäß § 24 VOB/A ein grundsätzliches Verhandlungsverbot, von dem es nur wenige Ausnahmen gibt. Bei Vergaben nach der VOB/A widersprechen Verhandlungen des Auftraggebers mit den einzelnen Bietern in dieser Phase der Vergabe dem Wettbewerbsprinzip der VOB. Verhandlungen dieser Art können eigentlich prinzipiell nur Aufklärungsverhandlungen hinsichtlich der technischen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Bieters und hinsichtlich der Angebote selbst sein. So kann z. B. ein ungenauer technischer Ausdruck im Ausschreibungstext eine Klarstellung benötigen. § 24 VOB/A ist mit „Aufklärung des Angebotsinhaltes“ überschrieben. Es soll also klar zum Ausdruck kommen, dass diese Vergabeverhandlungen tatsächlich nur Aufklärungsverhandlungen sein sollen bzw. sein dürfen.
IV. Die Leistungs-und Ergebnisermittlung auf der Grundlage der Vertragskalkulation (Leistungsdefinition I)
Auszug
Für die Geschäftsleitung eines Bauunternehmen sind die stichtagbezogenen Ergebnisse der Baustelle und die Ergebnisprognosen wichtig für die Unternehmensentscheidung im Bereich der Finanz-, Investitions-und Preispolitik.

Projektcontrolling

I. Grundlagen und Zielsetzungen des Projektcontrolling
Auszug
Das Projektcontrolling begleitet ein Bauprojekt durch alle Phasen der Bauwerksrealisation; dies bedeutet für das klassische Bauhauptgewerbe Projektcontrolling von der Angebotsbearbeitung über die Projektdurchführung und Fertigstellung bis hin zur Projektanalyse. Voraussetzung für eine sowohl technisch durchdachte als auch wirtschaftlich rentable Bauausführung ist die systematische und realistische Ermittlung von Zukunftsdaten. Diese Zukunftsdaten ergeben sich aus drei unterschiedlichen Sichtweisen der Kalkulation.
II. Arbeitskalkulation als Voraussetzung des Projektcontrolling
Auszug
Wie bereits dargestellt: für die Zwecke des Projektcontrolling muss die Vertragskalkulation in die Arbeitskalkulation umgearbeitet werden und zwar unter dem Gesichtspunkt, dass in der Arbeitskalkulation die Sollkosten eingearbeitet werden, die sich unter dem Gesichtspunkt maximaler Wirtschaftlichkeit bei Berücksichtigung aller Erkenntnisse zur Erzielung einer optimalen Bauausführung ergeben.
III. Die Leistungs-und Ergebnisermittlung mit Leistungsdefinition II auf der Grundlage der Arbeitskalkulation
Auszug
Die Leistungsermittlung nach Leistungsdefinition I führt — wie bereits dargestellt — häufig zu falschen Ergebnisausweisungen während der Bauzeit, und zwar aus der Problematik der Bewertung der teilfertigen Leistungen und der Gemeinkosten. Um diese z. T. großen Ungenauigkeiten zu vermeiden, wird für die Leistungsermittlung als Grundlage der internen Ergebnisermittlung und des Projektcontrolling per Stichtag von folgendem Leistungsbegriff ausgegangen:
IV. Durchführung des Projektcontrolling; gezeigt am Beispiel „Parkhaus“
Auszug
Wird ein Projektcontrolling durchgeführt, dann muss gleichzeitig neben der Leistungsermittlung nach Leistungsdefinition I, die für Stellung der Abschlagszahlungsanforderung an den Bauherrn notwendig ist (vgl. Teil A Punkt IV „Die Leistungs-und Ergebnisermittlung auf der Grundlage der Vertragskalkulation“), eine Leistungsermittlung nach Leistungsdefinition II durchgeführt werden.

Organisatorische Einbindung der Baukalkulation und des Projektcontrolling

Frontmatter
I. Organisatorische Einbindung der Baukalkulation
Auszug
Die Daten zur Erstellung einer Baukalkulation lassen sich gliedern, in
  • — technische Daten, bei denen Mengenermittlungen, Zeitvorgaben, technische Daten der Bauverfahren etc. vorwiegen,
  • — kaufmännische Daten, bei denen die Ermittlung der Werte (Kosten pro Menge, Zuschlagssätze etc.) vorwiegen.
II. Organisatorische Einbindung des operativen Controlling
Auszug
Die organisatorische Einbindung des operativen Controlling hängt in hohem Maße von der Größe des Unternehmens ab.
Backmatter
Metadaten
Titel
Baukalkulation und Projektcontrolling
verfasst von
Egon Leimböck
Ulf Rüdiger Klaus
Oliver Hölkermann
Copyright-Jahr
2007
Verlag
Vieweg
Electronic ISBN
978-3-8348-9202-7
Print ISBN
978-3-528-21692-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8348-9202-7