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19.03.2015 | Baukonstruktion | Schwerpunkt | Online-Artikel

Die neue Landmarke im Osten Frankfurts

verfasst von: Christoph Berger

2 Min. Lesedauer

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Bei der Eröffnung des Neubaus der Europäischen Zentralbank (EZB) geriet der eigentliche Anlass aufgrund der Ausschreitungen in Frankfurts Innenstadt vollkommen aus den Augen. Dabei gibt es auch zu dem neuen Gebäude einiges zu sagen.

Die Lobby der EZB, das Besucherzentrum und der Konferenzbereich, das Restaurant für die Mitarbeiter, eine Cafeteria und Bibliothek, all das ist in der ehemaligen Frankfurter Großmarkthalle untergebracht – einem historischen Bauwerk, wie Christoph Hankers und Karsten Wolf in der Zusammenfassung des Kapitels „Umbau der Großmarkthalle Frankfurt“ des Springer-Fachbuchs „Baustoff und Konstruktion“ schreiben.

Die bereits in den 1920er-Jahren gebaute Halle hat eine Grundfläche von rund 11.000 Quadratmetern. Ihre Höhe beträgt bis zu 23 Meter. An beiden Seiten endet die Halle mit Kopfbauten. Das Dach der Halle wurde in Form von Tonnengewölben konstruiert. Heute kommt man aus der Halle außerdem in den 185 Meter hohen Doppel-Büroturm, der „neuen Landmarke im sich wandelnden Frankfurter Osten“, wie die Autoren schreiben.

Intensive Sanierungen und ein Neubau

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Die Fassaden der beiden Kopfbauten der ehemaligen Markthalle, aus Beton und Klinker, wurden grundlegend und in Abstimmung mit der Denkmalpflegebehörde erneuert. Auch die Betonrasterfassaden der Großmarkthalle wurden ausgebessert und gereinigt. Im Kontrast dazu steht der Doppel-Büroturm. Dieser ist mit seiner Glas- und Metallfassade bis in die Ferne als Neubau erkennbar.

Zudem ist es vor allem seine Form, die dem Bürohochhaus ihre Einzigartigkeit verleiht. Schräge und HP-Flächen (hyperbolische Paraboloide) sind sich einander abwechselnde Geometrien. Verkleidet sind die Flächen mit einer dreischichtigen Schild-Hybrid-Fassade. In ihr lassen sich Kasten- und Verbundfenster sowie Doppelfassaden miteinander verbinden. Die beiden Bürotürme selbst wurden als Stahlbeton-Skelettbau ausgeführt.

Natürliche Belüftung für die Büroräume

Das Energiekonzept basiert auf der Nutzung von Regenwasser, der Rückgewinnung der vom Computercenter generierten Abwärme, einer effizienten Isolierung und der Nutzung von Geothermie. Außerdem wurde ein effizienter Sonnenschutz entwickelt mitsamt einer intelligenten Nutzung des Tageslichts. Die Büroräume werden durch in die Fassade integrierte Öffnungselemente natürlich belüftet. Das Atrium im Doppel-Turm sowie die Lufträume in der Großmarkthalle werden nicht klimatisiert. Dort sorgt eine Fußbodenheizung/-Kühlung für angenehme Temperaturen.

Im Frühjahr 2010 war mit den Bauarbeiten für den Neubau begonnen worden. Vorbereitende Maßnahmen waren sogar schon 2004 ausgeführt worden, vorgezogene Baumaßnahmen 2008.  Geplant wurde der Neubau vom Wiener Architekturbüro COOP Himmelb(l)au.

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