„Validlab“ fürs Hochschuldach: Mithilfe der drei Tonnen schweren Laborzelle werden künftig Fassadenkonstruktionen erforscht.
Reinhard Franke / HTWK Leipzig
Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig montierte an einem ihrer Bauten ein Validierungslabor für Fassadenkonstruktionen. Mit ihm sollen Bausysteme entwickelt und untersucht werden, die den Einsatz energetischer und nichtenergetischer Ressourcen deutlich reduzieren.
Der Prüfstand mit dem Namen „validlab“ besteht aus zwei baugleichen Laborzellen. Jeder dieser Zellen fehlt die Westfassade. Und auch ansonsten sind sie ziemlich identisch aufgebaut: Beide Zellen haben eine Grundfläche von rund zweieinhalb mal fünf Metern, sie sind drei Meter hoch und wiegen etwa drei Tonnen.
Doch während die erste Zelle mit neuartigen Konstruktion bestückt wird, werden in der zweiten konventionelle Konstruktion eingebaut und getestet. Nach Aussage der Entwickler werden dabei die Auswirkungen der unterschiedlichen Baukonstruktionen auf das Raumklima vollständig erfasst.
Das Ziel sind neue Systeme für Fassadenkonstruktionen
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Mit dem Validierungslabor „validlab“ möchte die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) neue Systeme für Fassadenkonstruktionen entwickeln und untersuchen. Vorrangig geht es dabei um Forschungs- und Transferkompetenz im Bereich nachhaltiger Fassadenprodukte sowie innovativer Energiekonzepte. Außerdem würden für die Stadt der Zukunft ressourcenoptimierte Fassadenkonstruktionen aus neuen Verbundwerkstoffen benötigt, erklärt Alexander Kahnt, Verantwortlicher für Planung und Betrieb des Prüfstands.
Behaglichkeitsmessungen und Energieeinsparbewertungen
Zu den nun geplanten Untersuchungen gehören beispielsweise Behaglichkeitsmessungen oder die Bewertung der Energieeinsparungen durch den Einsatz neuer Konstruktionen. Dabei werden unter anderem die Verbrauchsmengen durch Beleuchtung, Heizung und Kühlung sowie die Be- und Entfeuchtung unter die Lupe genommen. Außerdem soll es mithilfe des Labors möglich sein, Innovationen im Bereich der Fassade im Maßstab 1:1 unter Realklima zu untersuchen: Dabei geht es zum Beispiel um Fenster, den Sonnenschutz und Leichtbaukonstruktionen.
Nutzen wird den Fassadenprüfstand vorrangig die am Institut für Betonbau der HTWK Leipzig angesiedelte Fakultät für Bauwesen. Die Investition konnte mit Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) umgesetzt werden.