Für die Bearbeitung von Asphalt werden hohe Temperaturen benötigt. Durch neue Mischungen lassen sich diese reduzieren. Abgase und Energieverbrauche werden reduziert.
Mischt man Asphalt Wachs bei, kann die notwendige Arbeitstemperatur spürbar gesenkt werden. Das funktioniert auch ohne negative Einflüsse auf dessen Qualität. Bernhard Hofko vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien berichtet: „Bei Walzasphalt hat es sich bewährt, der Mischung etwas Wachs beizufügen.“ Dieser lasse sich dann bei dreißig Grad tieferen Temperaturen verarbeiten. Seine Haltbarkeit werde dadurch nicht beeinträchtigt.
Mit dieser Temperaturabsenkung ließen sich 20 Prozent der nötigen Energie und 20 Prozent der Treibhausgase einsparen. Diese Ergebnisse sind so vielversprechend, dass die Wiener Wirtschaftskammer das Projekt nun mit einem Förderpreis unterstützt.
Wachs soll auch im Gussasphalt zum Einsatz kommen
„Unterhalb einer kritischen Temperatur kristallisiert das Wachs aus, dann wirkt es sogar eher versteifend und verringert die Anfälligkeit des Asphalts zur Spurrinnenbildung“, erklärt Hofko weiter. Zusammen mit seinem Team hat er sich das Ziel gesetzt, eine solche Temperaturabsenkung mithilfe von Wachs auch bei Gussasphalt möglich zu machen.
Die Wachsmenge, die man beimischt ist dabei sehr gering: Etwa ein Zehntel des Asphalts besteht aus Bitumen und das Wachs macht nur etwa vier Prozent des Bitumens aus. „Diese geringe Menge hat aber eine riesengroße Wirkung“, sagt Hofko. Er führt an der TU Wien Experimente mit unterschiedlichen Asphaltrezepturen durch.
Größenverteilung und Art des Gesteins, Bindemittelmenge und Wachsanteil werden im Labor variiert, Proben werden genommen und Belastungstests unterzogen. Wichtig seien auch Labortests bei tiefen Temperaturen, erklärt der Wissenschaftler. Denn gerade bei eisiger Winterkälte könne es im Asphalt zu Rissen kommen, die seine Lebensdauer deutlich verkürzt.
Wichtig ist die Asphaltverdichtung
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In diesen Fällen kommt Gussasphalt zum Einsatz. Der ist vor seiner Aushärtung dünnflüssiger als Walzasphalt und muss daher nicht mehr unter Maschineneinsatz verdichtet werden. Allerdings sind dafür auch deutlich höhere Temperaturen notwendig – etwa 230 bis 250 Grad.
Gesundheitliche Auswirkungen auf das Baustellenpersonal
Bisher setzte man beim Asphalt vor allem nur auf Bitumen. Das ist eine klebrige Substanz, die das Gestein im Asphalt zusammenhält. Der Nachteil davon ist, dass es sich nur bei hohen Temperaturen bearbeiten lässt. Nach Hofkos Aussage wird durch die Beimengung von Wachs aber nicht nur der Energie- und CO2-Verbrauch gesenkt, die von ihm mitentwickelte Methode sei auch für das Baustellenpersonal weniger gesundheitsschädlich. Denn: Bei den hohen Temperaturen, bei denen Gussasphalt verarbeitet wird, verdampfen aus dem Bitumen nämlich verstärkt polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe.
Welche von Hofkos Rezepturen allerdings tatsächlich die beste ist, wird sich erst in den nächsten Monaten herausstellen.