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2022 | Buch

Bauwerksabdichtung in der Altbausanierung

Verfahren und juristische Betrachtungsweise

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Über dieses Buch

Das Buch stellt die umfangreichen Möglichkeiten nachträglicher Abdichtungen im erdberührten und nicht erdberührten Bereich beim Bauen im Bestand vor. Ziel ist die Darstellung der wichtigsten Technologien und verwendbaren Materialien mit ihren Vor- und Nachteilen. Das Autorenteam beschreibt die Wirkprinzipien einzelner Verfahren ebenso wie die Höhe und Art von Risiken gewählter Abdichtungsweisen.

Die 5. Auflage wurde teilweise erweitert und überarbeitet sowie den aktuellen Regeln der Technik angepasst. Ergänzend dazu gibt es jetzt die vollständigen WTA Merkblätter zur Injektion und mechanische Abdichtung.

Die Autoren beraten den Leser zu allen rechtlichen "Fallstricken", die vom Bauleistungsangebot bis zur Bauabnahme auftreten können und setzen dabei keine juristische Vorbildung voraus. Der juristische Teil behandelt sämtliche rechtlichen Themen einschließlich der rechtlichen Regelungen für Bauverträge, die nach dem 01.01.2018 abgeschlossen wurden.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Entwicklung der Bauwerksabdichtung und Baustoffe

Verfolgt man die Geschichte der menschlichen Entwicklung, so war es von je her Bestreben der Menschen, ihre Bauwerke vor äußeren Einflüssen, wie Feuchtigkeit, Wind, Kälte und Sonne zu schützen. Dem vorbeugenden Schutz vor Feuchtigkeit fällt dabei eine besondere Rolle zu.

Jürgen Weber
2. Denkmalpflegerische Betrachtungen und Denkmalpflegerische Aspekte in der Bauwerksabdichtung/Bauwerkssanierung

Das Baudenkmal als erhaltenswertes Kulturgut hat seine Würdigung im Rahmen der Denkmalpflege erst seit dem späten 19. Jahrhundert erhalten. Dabei wird das Baudenkmal als ein von Menschenhand geschaffenes Gebilde verstanden, das Zeugnis der Techniken und des Gestaltungswillens vergangener Zeiten ist.Das Thema des ressourdenschonend Erhalts des Denkmal- und Altbaubestands und der damit verbundenen Transformation von Baudenkmälern, insbesondere bei der Neu- und Umnutzung von Gebäuden, ist eine der großen Herausforderung im aktuellen Baugeschehen. Zum einen sollen die historischen Bautechniken und die eingesetzten Materialien erhalten und bewahrt werden, zum anderen müssen die allgemein anerkannten Regeln der Technik und die einschlägigen Baunormen eingehalten und sicher angewendet werden. Unbefriedigend bleibt hierbei, dass die zunehmend verschärften Forderungen des Gesetzgebers in Bezug auf ökologische Mindeststandards und rechnerischer Energieverbräuche zumeist den Material- und Baustrukturen des Denkmals und seiner Energiebilanz entgegensteht. Dies führt für Planer und ausführende Gewerke in der gesamten Bauabwicklung zu einem erhöhten Planungsumfang und fordert umfangreiche handwerkliche Könnerschaft. Es müssen die historischen Grundrisse mit ihren ursprünglichen Nutzungsgegebenheiten in die heutige Zeit mit ihren Nutzeranforderungen und Qualitätsansprüchen übertragen werden und es steht der historischen Bausubstanz oftmals die heutige Baustoffauswahl und Bautechnik entgegen. Aus dem Missverständnis und der Unkenntnis heraus wird die historischen Substanz dann oft nur durch eine nachempfundenen Kulisse dargestellt.Eine disziplinierte und fachübergreifende Planung respektiert die Baustruktur und Materialität der Altsubstanz – auch und gerade in der Bauwerksabdichtung.

Christoph Hellkötter
3. Grundlagen der Beweissicherung

Bei der Sanierung von Bestandsgebäuden erfolgt ein Eingriff in die Bausubstanz, welcher zu Beschädigungen bzw. Beeinträchtigungen an angrenzenden Bauteilen und Freiflächen führen kann. Daher ist es zwingend notwendig vor Beginn einer Baumaßnahme eine umfangreiche Dokumentation über den Zustand des betreffenden Objektes, der angrenzenden Bauteile, welche nicht saniert werden, sowie der umliegenden Umgebung vorzunehmen.

Virginie Schütz
4. Grundlagen der Bauwerksabdichtung

Der Erfolg einer fach- und sachgerechten Planung und Ausführung von Bauwerksabdichtungen setzt ein ausreichendes theoretisches Wissen über die grundlegenden Vorgänge in den Baustoffen und ihren Auswirkungen sowie über die jeweiligen Materialeigenschaften der vorhandenen und einzubauenden Baustoffe bei Planern und Ausführenden voraus.So ist die Kenntnis über Porenstrukturen von mineralischen Baustoffen und von Wasserdampfdiffusionsvorgängen genauso wichtig, wie die Art und Weise der Einwirkung von Wasser und Salzen auf die vorhandenen Baustoffe.Die nachfolgenden Darstellungen zielen auf das grundsätzliche baupraktische Verständnis, was zur Planung und Ausführung von Bauwerksabdichtungen benötigt wird, ab und erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

Jürgen Weber, Clemens Hecht
5. Geotechnische Grundlagen in der Bauwerksabdichtung

Der Begriff Bauwerk-Baugrund-Interaktion wird im Allgemeinen für die Wechselbeziehungen von Gründungen und der für die Lastabtragung von Bauwerken relevanten Bodenzone hinsichtlich mechanischer Vorgänge (z. B. Setzungen, Grundbruch, Böschungsversagen, etc.) verwendet.

Peter Neundorf
6. Gerätetechnik in der nachträglichen Bauwerksabdichtung mittels Injektion
Schleierinjektion/Flächeninjektion

Injektionsstoffe müssen nach Herstellerangaben gut injizierbar sein. Die Injizierbarkeit hängt maßgeblich von der Qualität und Verwendung der erforderlichen Gerätetechnik, beispielsweise von der Mischtechnik und der Einhaltung vorgegebener Mischzeiten laut Herstellerangaben ab. Anschlusssysteme sichern die Verbindung zwischen Injektionspumpe, Förderschlauch und Injektionspackern.Zur Erreichung der vom sachkundigen Planer vorgegebenen Ziele für das Füllen von Rissen und Hohlräumen bzw. zur nachträglichen Abdichtung von Bauwerken aller Art, sind unterschiedlichste Injektionspumpen zur Materialförderung (Verpressen) von flüssigen und mineralischen Füllstoffen erforderlich. Membranpumpen oder auch Kolbenpumpen gibt es z. B. mit mechanischem-, elektrischem-, hydraulischem- oder pneumatischem Antrieb.Es handelt sich überwiegend um einkomponentig arbeitende Injektionspumpen. Der Füllstoff z. B. auf Basis von Polyurethan (PU), Epoxidharz (EP) oder Zementsuspension (ZS)/Zementleim (ZL) ist entweder einkomponentig oder wird vorgemischt.Zur nachträglichen Bauwerksabdichtung mittels Injektion (Schleierinjektion/Flächeninjektion) werden überwiegend Acrylatgele eingesetzt. Bei Acrylatgelen handelt es sich um mehrkomponentige bauchemische Stoffe auf der Basis von Acrylharzen. Die einzelnen Komponenten sind aufgrund der Lagerstabilität und der Lieferbarkeit unmittelbar auf der Baustelle anzumischen.Ein wesentlicher Vorteil um maßgeschneiderte Anwendungen zu sichern, ist die Einstellung der Reaktionszeit des Acrylatgels von wenigen Sekunden bis mehrere Minuten. Die A-Komponente und die B-Komponente werden unmittelbar vor dem Einbringen in den bauwerksnahen Baugrund oder in den Baukörper mit einem speziellen Mischkopf sicher und zuverlässig vermischt.Spezielle Eignungsnachweise durch das Deutsche Institut für Bautechnik DIBt sichern eine Bewertung und Eignung der Injektionsstoffe als Abdichtungsprodukte im direkten Kontakt mit Boden und Grundwasser. Das DIBt erteilt in diesem Bereich allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen und allgemeine Bauartgenehmigungen.

Martin Desoi, Katrin Hofmann
7. Bestandsanalyse und Mauerwerksdiagnostik

Auf eine Bauwerk wirkt in unterschiedlicher Intensität Wasser ein. Je besser ein Bauwerk vor dieser Schadquelle geschützt wird, umso länger bleibt es ohne Schaden und kann ohne Einschränkung genutzt werden.Der Erfolg oder Misserfolg der Bausanierung ist im Wesentlichen von einer ausreichend sensiblen und durch Fachkenntnis gekennzeichneten Planung abhängig. Der Spagat zwischen einer vom Bauherren gewünschten kostengünstigen Planung und der Ausarbeitung eines fachlich fundierten Sanierungskonzeptes wird immer wieder in Folge des Kostendruckes „ausgereizt“. Durch falsch verstandene Kosteneinsparungen werden Fehler in der Planung von Abdichtungsarbeiten an Bestandsbauten vorgenommen, die sich in der Ausführung selbst, aber auch im Nutzungszeitraum nur noch durch erhebliche Kosten- und Zeitaufwendungen wieder revidieren lassen. Die Ergebnisse im letzten Bauschadensbericht der Bundesregierung weisen eindeutig auf diesen Umstand hin.

Jürgen Weber
8. Messgeräte und -verfahren in der Bauwerksabdichtung

Grundsätzlich können die Feuchtemessverfahren auf der Basis der Aussagen über die Baustofffeuchte den direkten und indirekten bzw. zerstörende und nicht zerstörende Messverfahren zugeordnet werden.In der Altbausanierung sind überwiegend die direkten und zerstörenden Feuchtemessergebnissen für die Feststellung der Feuchtebelastung in den Bauteilen verwendbar, um gesicherte und nachvollziehbare Messwerte zu erhalten.Werden indirekte und zerstörungsfreie Messverfahren angewendet, so handelt es sich um eine Detektion und nicht um eine Messung. Obwohl einige Hersteller von indirekten Feuchtemessgeräten Tabellen zur Einordnung der dimensionslosen Anzeigewerte in Masse-% mitliefern, so sind die Ergebnisse aus der Umrechnung äußerst kritisch zu bewerten. Die Differenz zwischen den so ermittelten Feuchteergebnissen und den tatsächlich vorhandenen Feuchtebelastungen im Bauteil können erheblich sein und führen daher im Einzelfall zu fehlerhafter Bewertung.

Jürgen Weber
9. Abdichtungskonzept und Wirksamkeitsnachweis in der Baupraxis

Das Sanierungskonzept ist die letzte Vorstufe und Grundlage zur fachgerechten Ausführungsplanung des nachträglichen Einbaus von Horizontalsperren und sonstiger Abdichtungsarbeiten. Bei kleineren bzw. untergeordneten Objekten ist das Konzept in der Baupraxis vielfach die Ausführungsgrundlage selbst. Gerade wenn Anbieter von Abdichtungsleistungen Angebote dem Bauherren unterbreiten, so geht der Planungsumfang kaum über ein skizzenartiges Abdichtungskonzept und dem eigentlichen Preisangebot hinaus. Dabei wird vielfach nicht beachtet, dass die Abgabe eines Angebotes zur Herstellung einer Bauwerksabdichtung durch eine Firma bereits rechtlich mit der Planung im Zusammenhang steht und sich Haftungsansprüche daraus ableiten.

Jürgen Weber
10. Bauteiltrocknung in der Altbausanierung

In Bestandsgebäuden werden in der Sanierungsphase Bauteiltrocknungen infolge jahrelanger, teilweise intensiver Feuchtebelastung notwendig. Hinzu kommen notwendige Trocknungsmaßnahmen bei unplanmäßiger Feuchtebelastung der Bauteile im Sanierungszeitraum durch Wasserleitungsschäden oder durch Regenbeaufschlagungen.Die Trocknungsverfahren müssen nach den Ursachen der Wasserbeaufschlagung, der Schadensart sowie den konstruktiven Gegebenheiten des betreffenden Bauteils ausgewählt werden. Grundsätzlich ist die Beseitigung der unplanmäßigen Feuchteanreicherung in Bauteilen oder Wasserschäden wie folgt abzugrenzen (WTA-Merkblatt 6-16): Raum- und Gebäudetrocknung (z. B. Baufeuchte, Wasserschäden) Trocknung des Bauteilquerschnittes von massiver Bauteile ohne Hohlräume oder Dämmung Trocknung des Bauteilquerschnittes von massiver Bauteile und Hohlräumen mit oder ohne Dämmung

Jürgen Weber
11. Nachträgliche mechanische Horizontalsperre

Eine Möglichkeit zur Unterbrechung des kapillaren Wassertransports im Mauerwerk ist die aus verschiedenen Verfahren bestehende mechanische Horizontalsperre. Bei den mechanischen Verfahren wird das Mauerwerk in der vom Fachplaner festgelegten Dichtungsebene mechanisch getrennt und im Anschluss über den gesamten Wandquerschnitt eine wasserundurchlässige Sperrschicht eingebaut. Der kapillare Feuchtetransport ist im Wandbildner nach Einbau einer vollflächigen Sperrschicht vollständig unterbrochen. Die einzelnen Verfahren untergliedern sich einerseits nach der Art und Weise der mechanischen Trennung sowie andererseits nach der Materialart der einzubauenden Sperrschicht. In diesem Kapitel werden die einzelnen mechanischen Verfahren ausführlich erklärt.

Uwe Wild
12. Horizontalabdichtungen im Injektionsverfahren

Unter Injektion versteht man das Einbringen einer flüssigen oder chremartischen Substanz in ein Bauteil, um den kapillaren Wassertransport im Bauteil zu verringern bzw. ganz zu beseitigen. Das Einbringen der Substanz erfolgt mit oder ohne Druck mit dem Ziel, eine möglichst vollständige Verteilung über dem Bauteilquerschnitt zu erreichen.Das Injektionsverfahren ist in erster Linie ein Verfahren zum nachträglichen Einbringen einer horizontalen Abdichtung in Wände. Stellenweise wird es auch zur Herstellung einer vertikalen Abdichtung oder zum senkrechten Abdichten von an Außenwände anschließende Innenwände angewandt (siehe Flächen- bzw. Schleierinjektion).Der Stand der Technik für dieses Verfahren wird nur im WTA-Merkblatt 4-10 (2015) festgeschrieben, da eine DIN-Norm nicht existiert und in absehbarer Zeit nicht existieren wird. Hilfsweise kann die österreichische Norm (ÖNorm 3355) angewendet werden, die allerdings aus rechtlichen Gründen in Deutschland vereinbart werden muss.Die relativ hohe Versagensquote bzw. eine nicht vollständige Funktionstüchtigkeit der nachträglichen Abdichtung bei den Injektionsverfahren entstehen u. a. durch nachfolgende Faktoren: 1) Keine sachkundige Planung mit Voruntersuchung und die Beachtung der Anwendungsgrenzen. 2) Der Durchfeuchtungsgrad (DFG) wird nicht für die geeignete Verfahrens- und Produktwahl im Vorhinein bestimmt. 3) Die Injektionsstoffe sind annähernd bei dem vorhandenen Durchfeuchtungsgrad im Bauteil einzusetzen, bei welchem sie nachweislich auch überprüft und zertifiziert wurden. 4) Keine sorgfältige fachgerechte Ausführung von unzureichend ausgebildeten Mitarbeitern der ausführenden Firmen. 5) Erneute Durchfeuchtungen durch die Reduzierung der Wirkung der Injektionsstoffe erfolgt. Es sollten nur ausgewiesene Sachkundige Planer und Ausführende mit den Arbeiten beauftragt werden.

Jürgen Weber
13. Nachträgliche Vertikalabdichtung

Mauerwerk im erdberührten Bereich benötigt einen Schutz gegen seitlich eindringende Feuchtigkeit. Diese Aufgabe wird von einer Vertikalabdichtung übernommen. In diesem Kapitel werden Hinweise zur Auswahl eines geeigneten Abdichtungsstoffes gegeben. Des Weiteren werden die zur Verfügung stehenden Abdichtungsstoffe sowie deren mögliche Einsatzbereiche detailliert beschrieben und Verarbeitungshinweise erklärt.

Uwe Wild
14. Vertikalabdichtung im Schlitz- und Injektionsverfahren

Bei dem Schlitz- und Injektionsverfahren handelt es sich um ein Abdichtungsverfahren, welches weder in DIN- Normen noch in Abdichtungs-Merkblättern geregelt ist. Es handelt sich dementsprechend um eine Sonderverfahren bei der nachträglichen Abdichtung von Bestandsgebäuden, worüber die Auftraggeber aktenkundig aufzuklären sind.

Virginie Schütz
15. Abdichtungen im Sockelbereich

Mit dem Begriff Gebäudesockel wird der außen liegende und sichtbare Teil einer Gebäudefassade eines Bauwerks bezeichnet. Dieser Bereich oberhalb des Terrains muss einerseits den gestalterischen und optischen Ansprüchen der Bauherrschaft genügen und seine Funktion als verwitterungs- und wetterbeständiger Spritzwasserschutz erfüllen.

Rainer Spirgatis
16. Abdichtungen von Balkonen, Terrassen und Laubengängen

Balkone, Terrassen und Laubengänge sind als Außenbauteilen unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Neben den Witterungseinflüssen müssen sie auch teilweise hohen mechanischen Belastungen Stand halten sowie optischen Ansprüchen genügen. Bei der Planung und Ausführung im Neubau wird häufig nur mit relativ geringem Aufwand der Schutz dieser Bauteile betrieben, weil es sich „erstmal“ um untergeordnete Nebenbauwerke handelt.

Martin Mossau
17. Flächenabdichtung> durch Injektion

Bei Teilunterkellerungen oder bei direkt aneinander grenzenden Gebäuden mit verschiedenen Eintauchtiefen ist die Wandfläche auf der Außenseite naturgemäß nicht zugänglich und kann nicht mit den bekannten konventionellen Abdichtungstechniken bearbeitet werden. Eine Vertikalabdichtung kann in diesem Fall nur unter gewissen Voraussetzungen an von außen nicht zugänglichen Wandbereichen mit der Injektionstechnologie erfolgen.Es besteht bei gegebener Anwendungsvoraussetzung die Möglichkeit, ein Injektionsmittel in den äußeren Bereich des Wandquerschnittes (Flächenabdichtung im Bauteil) oder in das anliegende Erdreich (Schleierinjektion) zu pressen. In diesem Kapitel wird die Flächenabdichtung im Bauteil detailliert erläutert.

Uwe Wild
18. Schleierinjektion

Bei Teilunterkellerungen oder bei direkt aneinander grenzenden Gebäuden mit verschiedenen Eintauchtiefen ist die Wandfläche auf der Außenseite naturgemäß nicht zugänglich und kann nicht mit den bekannten konventionellen Abdichtungstechniken bearbeitet werden. Eine Vertikalabdichtung kann in diesem Fall nur unter gewissen Voraussetzungen an von außen nicht zugänglichen Wandbereichen mit der Injektionstechnologie erfolgen.Es besteht bei gegebener Anwendungsvoraussetzung die Möglichkeit, ein Injektionsmittel in den äußeren Bereich des Wandquerschnittes (Flächenabdichtung im Bauteil) oder in das anliegende Erdreich (Schleierinjektion) zu pressen. In diesem Kapitel wird die Schleierinjektion detailliert beschrieben und die Anwendungsgrenzen aufgezeigt.

Uwe Wild
19. Abdichtungen mit Betonkonstruktionen

Der Nutzungsanspruch an Souterrain- und Kellerräume verändert sich, wenn eine Umnutzung oder Aufwertung beabsichtigt ist. Auch kann eine erhöhte Feuchtebeanspruchung erdberührter Bauteile, z. B. aus einem Grundwasseranstieg nach Renaturierungen, häufigere Hochwasserereignisse oder veränderte Niederschlagsmengen, der Beweggrund für den Einbau einer höherwertigeren Bauwerksabdichtung sein. Die daraus resultierenden Anforderungen an die Abdichtung und an die gesamte Konstruktion übersteigen teilweise die nachträglichen Abdichtungen und Feuchtigkeitssperren nach den WTA-Merkblättern. Zudem müssen Bestandsgebäude bei einer Umnutzung oder für den Um- und Ausbau statisch verstärkt werden.

Jürgen Weber, Hardy Dinse
20. Bauwerksabdichtungen im Innenbereich

Die zu planende Qualität der Bauwerksabdichtung im Bereich der erdberührten Bodenplatte ist konsequent von der Nutzung darüber befindlicher Räume abhängig. Zu beachten ist, ob es sich um eine hochwertige oder geringwertige Nutzung handelt.

Uwe Wild, Virginie Schütz
21. Bauwerksentfeuchtung durch physikalische Verfahren

Die thermischen und lüftungstechnischen Verfahren in der Bauwerksentfeuchtung werden im Oberbegriff als physikalische Verfahren zusammen gefasst. Sie sind nicht in ihrer Funktion und Wirkungsweise mit einer Bauwerkstrockenlegung oder Mauerwerkstrockenlegung gleichzusetzen. Einzelne Verfahren und Konstruktionen können maximal im Einzelfall und unter entsprechenden Randbedingungen als flankierende Maßnahme in der Bauwerkstrockenlegung berücksichtigt werden.

Jürgen Weber
22. Elektrophysikalische Bauwerkstrockenlegung

Die Verfahren der elektrophysikalische und elektrochemischen Bauwerkstrockenlegunge hat viele Befürworter und genau so viele erbitterte Gegner. Grund ist die fehlende wissenschaftliche Auseinandersetzung über die tatsächlich theoretische Wirkungsweise. Teilweise haben diese Verfahren neben den mechanischen und chemischen Trockenlegungsverfahren eine Existenzberechtigung.

Jürgen Weber
23. Bauwerkstrockenlegung durch Elektrophysikalische Verfahren

Die elektrophysikalischen Verfahren unterscheiden sich gegenüber den paraphysikalischen Verfahren dadurch, dass ihre Wirkungsweisen durch die Lehrmeinung der Physik gedeckt und anerkannt sind. Über ihre Einsatzmöglichkeiten und vor allem über ihre Einsatzgrenzen wird in der Wissenschaft und in der Baupraxis noch umfangreich diskutiert. Erfolge und Mißerfolge sind bei den elektrophysikalischen Anlagen bekannt. Wenn zur Mauerwerkstrockenlegung eine dieser Anlagen zum Einsatz kommen soll, so ist die Voruntersuchung, die Planung der Anlage und die Kontrollein der Ausführung wesentlich, um überhaupt Erfolgsaussichten zu bekommen.

Jürgen Weber
24. Elektrophysikalische Grundlagen in der Bauwerkstrockenlegung

Um überhaupt die Verfahren der elektrophysikalischen oder elektrochemischen Verfahren in der Bauwerkstrockenlegung bzw. in der Mauerwerkstrockenlegung in ihrer Kompliziertheit zu erfassen und beurteilen zu können, macht es sich erforderlich, wenigsten die Grundzüge der Elektrokinese und der daraus resultierenden Kräfte in Kapillaren zu verstehen. Das Kapitel soll einen Beitrag dazu leisten, dass Bauingenieure elementare Erkenntnisse über die Elektroosmose, Elektrophorese und dem Strömungspotenzialen erhalten. Eine Vollständigkeit der gesamten Problematik von Kapillarkräften und ihren Effekten ist weder gewollt, noch kann dies in dem zur Verfügung stehenden Umfang in diesem Buch gewährleistet werden.

Jürgen Weber
25. Bauwerkstrockenlegung durch Elektrochemische Verfahren

Der Erfolg einer nachträglichen Bauwerksabdichtung hängt entscheidend von der Art der Salze und vom der Salzmenge im Mauerwerk ab. Je mehr Salze vorhanden sind, um so höher ist die Ausgleichs- bzw. Sorptionsfeuchte der Bauteile.Außerdem werden bei den elektrophysikalischen Verfahren derMauerwerkstrockenlegung und Mauerwerksentfeuchtung die möglichen Effekte wesentlich beeinflusst und es kann dazu führen, dass diese Verfahren überhaupt nicht erfolgversprechend eingesetzt werden können.

Jürgen Weber
26. Bauwerkstrockenlegung durch paraphysikalischen Verfahren

Die paraphysikalischen Verfahren unterscheiden sich gegenüber den elektrophysikalischen Verfahren dadurch, dass ihre Wirkungsweisen durch die Lehrmeinung der Physik nicht anerkannt sind. Die passiven Apparate sollen mit Hilfe von Erdstrahlen, Urenergie, unbekannten Wirbeln oder Strahlen eine Abtrocknung im Mauerwerk verursachen. Die aktiven Apparate senden hingegen Strahlen aus, die aber so gering sind, dass eine Einwirkung auf den Wassertransport in einem porösen Mauerwerk bezweifelt werden muss. Über ihre eventuellen Einsatzmöglichkeiten wird in der neutralen Wissenschaft nicht geforscht. In der Baupraxis sind beide Apparatetypen bekannt und kommen zum Einsatz.

Jürgen Weber
27. Flankierende Maßnahmen in der Bauwerksabdichtung

Als flankierende Maßnahmen sind Handlungen definiert, die die Wirkung einer Bauwerksabdichtung unterstützen. Flankierende Maßnahmen stellen somit ergänzende Möglichkeiten dar, Planungsziele zu erreichen. Sie sind nicht mit einer Bauwerksabdichtung gleichzusetzen bzw. zu verwechseln.

Jürgen Weber, Ulrich Steinert, Clemens Hecht
28. Qualitätssicherung

Die Qualitätssicherung für Bauwerksabdichtungen im Bestand beginnt mit der Planung und endet mit dem Ablauf der Gewährleistungsfrist. Der Erfolg der getroffenen Maßnahme wird bestimmt durch sachkundige Planung, die fachgerechte Ausführung und Produkte mit anwendungsbezogenen Eignungsnachweisen.

Clemens Hecht
29. Rechtsgrundlagen von Werkverträgen zur Bauwerksabdichtung einschließlich VOB/B und VOB/C

Die nachfolgende Darstellung der Beteiligten soll die zu betrachtenden Vertragskonstellationen veranschaulichen. Vorab sei darauf hingewiesen, dass es in Werkverträgen und Bauverträgen nach der Terminologie des BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) einerseits den sogenannten Besteller gibt, für den Leistungen erbracht werden, und andererseits den Unternehmer, der Werkleistungen erbringt. Die VOB/B verwendet hierfür die Begriffe Auftraggeber (= Besteller) und Auftragnehmer (= Unternehmer).

Volker Hafkesbrink
30. Leistungs- und Vergütungsvereinbarung bei Verträgen zur Bauwerksabdichtung

Die Bestimmung des von den Parteien vereinbarten Leistungsumfangs ist eine der zentralen Fragen jedes Bauvertrags. Man muss hier die Frage des geschuldeten Erfolgs im Sinne der Mangelfreiheit des geschuldeten Werks unterscheiden von der Beantwortung der Frage, welche Leistungen von der vereinbarten Vergütung abgedeckt sind. Nur mit der zuletzt genannten Frage beschäftigen wir uns nachfolgend. Mit dem geschuldeten Erfolg werden wir uns unter Abschn. 22.13 und vor allem unter dem Kapitel „Mängelansprüche“ beschäftigen.

Volker Hafkesbrink
31. Zahlungen bei Verträgen zur Bauwerksabdichtung

Im Bauwesen ist – wegen der vom Unternehmer bzw. Auftragnehmer zu erbringenden Vorleistungen – die Leistung von Abschlagszahlungen eine zweckbedingte Notwendigkeit. Deshalb regelt im VOB/B-Vertrag § 16 Abs. 1 Nr. 1 VOB/B zwingend, dass Abschlagszahlungen auf Antrag des Auftragnehmers in Höhe des Wertes der jeweils nachgewiesenen vertragsgemäßen Leistungen einschl. des ausgewiesenen, darauf entfallenden Umsatzsteuerbetrages in möglichst kurzen Zeitabständen zu gewähren sind.

Volker Hafkesbrink
32. Nachträge bei Verträgen zur Bauwerksabdichtung

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Parteien für die zu erbringende Leistung eine Vergütung vereinbart haben. Problematisch sind die Fälle, in denen die ursprünglich vereinbarte Leistung sich anders darstellt, also während des Bauablaufs sich Änderungen, entweder durch den Bauherrn oder durch die Örtlichkeiten, ergeben.Grundsätzlich ist erst einmal die vertraglich geschuldete Leistung zu ermitteln. Im Kapitel „Die vereinbarte Leistung“ wurden die Grundsätze der Leistungsbeschreibung und der Leistungsermittlung eingehend erläutert. Daraus folgt, dass Vergütungsnachträge sich im Wesentlichen auf drei verschiedene Tatbestände stützen können, nämlich auf angeordnete Leistungsänderungen, beauftragte zusätzliche Leistungen oder auftragslos erbrachte geänderte oder zusätzliche Leistungen.

Volker Hafkesbrink
33. Die Durchführung von Verträgen zur Bauwerksabdichtung bis zur Abnahme einschließlich Kündigung

Schon während des Bauablaufs können Probleme auftreten, die einer Regelung bedürfen. So können bereits vor Bauabnahme Mängel am Bauwerk erkennbar werden und es stellt sich sodann die Frage, welche Rechte der Auftraggeber in diesem Falle hat.

Volker Hafkesbrink
34. Abnahme und Mängelansprüche bei Verträgen zur Bauwerksabdichtung

Im Werkvertragsrecht kommt der Abnahme entscheidende Bedeutung zu. Die Abnahme der Bauleistungen wird oft als Wendepunkt der Abwicklung eines Bauvertrags bezeichnet. Diese Formulierung ist sicherlich berechtigt, wenn man die Rechtswirkungen betrachtet, die die Abnahme für jeden Bauvertrag hat. Von daher wird in einer Vielzahl von Rechtsstreiten sowohl in Vergütungsprozessen wie auch in Sachmängelprozessen die Abnahme von den Parteien thematisiert.

Volker Hafkesbrink
35. WTA-Merkblatt 4–7: Nachträgliche mechanische Horizontalsperre

Dieses WTA-Merkblatt- mechan. Verfahren befasst sich mit nachträglichen mechanischen Horizontalsperren gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit. Die Anwendung setzt Voruntersuchungen zur Klärung der individuellen Bauwerksbedingungen, wie zum Beispiel die Erarbeitung einer fundierten Feuchteanalyse und die Mitarbeit eines erfahrenen Planungsingenieurs für den speziellen Fall voraus. Es werden Verfahren, Werkstoffe und Randbedingungen für den Einsatz der nachträglichen mechanischen Horizontalsperre präzisiert.

Jürgen Weber, Volker Hafkesbrink
36. WTA-Merkblatt 4-10: Injektionsverfahren mit zertifizierten Injektionsstoffen gegen kapillaren Feuchtetransport

Dieses WTA-Merkblatt- Injektionsverfahren befasst sich mit der Mauerwerksinjektion zur nachträglichen Reduzierung kapillar aufsteigender Feuchte. Der Erfolg von WTA-Injektionsverfahren wird im Wesentlichen durch die richtige Planung und die sorgfältige Ausführung mit WTA-zertifizierten Injektionsstoffen bestimmt. Es werden die Wirkprinzipien und die Verarbeitungsbedingungen der jeweiligen Injektionsstoffe erläutert. Planern und Verarbeitern soll die Möglichkeit gegeben werden, marktübliche Injektionsstoffe gegen kapillare Mauerfeuchte bezüglich ihrer Eigenschaften und speziellen Anwendung zu beurteilen. Das Merkblatt enthält die Prüfkriterien zur vergleichenden Beurteilung der Wirksamkeit der einzelnen Injektionsstoffe sowie deren Anwendungsgrenzen. Des Weiteren werden die erforderlichen flankierenden Maßnahmen und die Qualitätskontrolle für die Injektionsverfahren beschrieben.

Jürgen Weber, Volker Hafkesbrink
Backmatter
Metadaten
Titel
Bauwerksabdichtung in der Altbausanierung
herausgegeben von
Jürgen Weber
Volker Hafkesbrink
Copyright-Jahr
2022
Electronic ISBN
978-3-658-24898-7
Print ISBN
978-3-658-24897-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-24898-7