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13.12.2017 | Bauwirtschaft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Forderungen der Bauwirtschaft

verfasst von: Christoph Berger

2:30 Min. Lesedauer

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Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft hat drei "Großbaustellen" identifiziert, an denen die Politiker der 19. Legislaturperiode arbeiten müssten – im Interesse von Arbeitsplätzen und Wohlstand, wie es heißt.

Bei den drei "Baustellen" handelt es sich laut Karl-Heinz Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB), um den Wohnungsbau, die öffentliche Infrastruktur sowie die Rahmenbedingungen für die Unternehmer.

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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Drei Irrwege der Wohnungspolitik

Die Politik reagiert auf die Wohnungsknappheit vor allem mit Regulierungen und Förderungen. Mit der Mietpreisbremse soll die Steigerung der Mieten moderater und mit Milieuschutzsatzungen die soziale Struktur stabilisiert werden. Die soziale …


Was den Wohnungsbau betrifft, so wird eine Erhöhung der AfA von zwei auf mindestens drei Prozent gefordert. Mit der AfA, also der Absetzung für Abnutzung, beschäftigt sich auch Ulrike Bär im Kapitel "Immobilien im Steuerrecht" des Springer-Fachbuchs "Praxishandbuch Immobiliensteuerrecht". Darüber hinaus müsste laut Schneider über Standards und technische Anforderungen nachgedacht werden, die an den Wohnungsneubau gestellt würden: Mit der derzeit gültigen EnEV hätte man einen Niedrigstenergiestandard erreicht, mit dem Deutschland im europäischen Kontext weit vorne liege. Eine weitere Verschärfung hin zu einem Passiv- oder gar Plusenergiehaus würde einen Kostenanstieg bedeuten, der – zumindest derzeit – nicht zu rechtfertigen sei. Kritik übte Schneider an der Mietpreisbremse, mit der werde keine einzige Wohnung gebaut. Was an ihr problematisch ist, erläutert auch Michael Voigtländer im Kapitel "Drei Irrwege der Wohnungspolitik" des Springer-Fachbuchs "Luxusgut Wohnen".

Jahrzehnte abgebautes Personal fehlt heute

Mit Blick auf die öffentliche Infrastruktur monierte Schneider, dass der Bereich ein Investitionsvolumen von rund 130 Milliarden Euro vor sich herschiebe. Heute räche sich, dass in den vergangenen Jahrzehnten in Bauämtern und Straßenverwaltungen massiv Personal abgebaut worden sei. Jetzt, in Zeiten des Fachkräftemangels, sei es schwierig, diese Lücke zu füllen.

Und was die Rahmenbedingungen für die Unternehmen betreffe, müssten die Sozialbeiträge dauerhaft auf 40 Prozent begrenzt werden. Bezogen auf die derzeit vorhandenen 60 Milliarden Euro Rücklagen fordert Schneider, die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung 2018 zu senken und die Vorfälligkeit der Rentenbeiträge wieder abzuschaffen. Zudem müsse sowohl in die Bildungsinfrastruktur als auch "in die Köpfe" investiert werden, wie er sich ausdrückte. "Wir müssen vor allem wegkommen von der Akademisierung, die unser Land in den vergangenen Jahrzehnten geprägt hat. Denn es ist ein Irrglauben, dass ein schlechter Akademiker besser sei als ein guter Handwerker. Jeder junge Mensch sollte die Schule mit einem Abschluss in der Tasche verlassen und eine Berufsausbildung absolviert haben", sagte Schneider anlässlich des 5. Deutschen Bauwirtschaftstages in Berlin am 7. Dezember 2017.

Korrektur der HwO-Novelle

Keine Großbaustelle, doch ein großer Fehler sei außerdem die Entscheidung gewesen, einzelne Handwerksberufe meisterfrei zu stellen, um ein Unternehmen zu gründen. Nun müsse überprüft werden, in welchem Rahmen Korrekturen möglich seien, auch wenn es eine vollständige Revision der Handwerksordnung-Novelle nicht geben werde. Die Handwerksordnung bestimmt, so ist es im Kapitel "Grundlagen der Existenzgründung" des Springer-Fachbuchs "Existenzgründung: Praktischer Leitfaden mit vielen Fallbeispielen", "wer zur Führung eines Handwerksbetriebes berechtigt ist. Sie enthält als Anlage eine Auflistung der Gewerbe, die als Handwerksbetriebe anzusehen sind."

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