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2017 | Buch

Beiträge zur Sozialpolitik

Im Gespräch mit Julian Nida-Rümelin, Edzard Reuter, Serdar Somuncu und Neven Subotić

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Über dieses Buch

In der vorliegenden Publikation wurden jenseits des wissenschaftlichen Diskurses und politischer Appelle Menschen zu Themen befragt, für die sie stehen und zu denen sie etwas Neues oder auch Ungewöhnliches zu sagen haben. Im Fokus stehen dabei soziale Gerechtigkeit, Verantwortung des Einzelnen, Wirksamkeit sozialer Maßnahmen und Zusammenspiel von Wirtschafts- und Sozialpolitik. Es soll ein Beitrag zur Diskussion geleistet werden, um Impulse für eine neue Agenda im Sinne eines social policy making zu setzen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitung
Zusammenfassung
Helmut Schmidt hielt den Sozialstaat, wie wir ihn in Deutschland und in anderen Staaten Europas kennen, für die größte Kulturleistung, die die Europäer zustande gebracht haben. Das ist nachvollziehbar, war doch die Triebfeder sozialpolitischer Leistungen insbesondere bismarckscher Prägung zum Ende des 19. Jahrhunderts die Sicherung des sozialen Friedens.
Beat Uebelhart, Peter Zängl
Was ist gerecht? Im Gespräch mit Julian Nida-Rümelin
Zusammenfassung
Herr Nida-Rümelin, steigen wir mit einer persönlichen Frage ein: Führen Sie ein selbstbestimmtes Leben? Julian Nida-Rümelin: Ich selbst in hohem Maße. Aber ich bin ja auch sehr privilegiert mit einem Beruf, der keinen Vorgesetzten vorsieht. Ich entscheide selbst, welche Themen mich interessieren und welche Bücher ich schreibe.
Julian Nida-Rümelin
Uns fällt auf …
Zusammenfassung
Julian Nida-Rümelin thematisiert die Frage der Gerechtigkeit insbesondere als wesentliche Voraussetzung für Selbstbestimmung und Autonomie. Erst wenn die Werte der Französischen Revolution respektive der Aufklärung, wie Freiheit, Gleichheit, Solidarität, ausbalanciert sind, ergibt sich eine gerechte Gesellschaft. Eine wichtige Rolle schreibt Nida-Rümelin der Solidarität zu, also der Pflicht, denjenigen zu helfen, die hilfsbedürftig sind.
Julian Nida-Rümelin
Wer ist verantwortlich? Im Gespräch mit Neven Subotić
Zusammenfassung
Herr Subotić, Sie engagieren sich sozial unter anderem mit der von Ihnen gegründeten Neven-Subotić-Stiftung in Afrika in Äthiopien und Mosambik. Sie setzen dort verschiedene Projekte um, wie beispielsweise Brunnen in entlegenen Dörfern zu bauen oder die hygienischen Bedingungen in Schulen durch ordentliche sanitäre Anlagen zu verbessern. Warum tun sie das, warum engagieren Sie sich sozial? Neven Subotić: Das hat viele Gründe. Aber die größte Motivation besteht sicherlich darin, vor Ort zu sehen, was man konkret selbst bewirken kann. Durch unsere Arbeit sehen wir ganz genau, wo die Hilfe ankommt und wem sie nützt.
Neven Subotić
Uns fällt auf …
Zusammenfassung
Bei seinem großen und breit gefächerten, persönlichen und finanziellen Engagement ist es Neven Subotić wichtig, wo die Hilfe ankommt und wem sie nützt. Sein breites Engagement hat uns beeindruckt; und seine Äußerungen werfen viele Fragen auf.
Neven Subotić
Was sind die Probleme? Im Gespräch mit Serdar Somuncu
Zusammenfassung
Herr Somuncu, wie geht es uns in Deutschland insgesamt? Serdar Somuncu: Gut, sehr gut. Ich würde sagen, dass es uns besser als den meisten anderen Menschen auf der Welt geht. Natürlich gibt es auch in Deutschland Menschen, denen es nicht so gut geht, aber das Niveau, auf dem man in Deutschland lebt, ist insgesamt ein sehr hohes. Sowohl die Abfederung durch die sozialen Systeme, als auch das was sich jeder Einzelne leisten kann.
Serdar Somuncu
Uns fällt auf …
Zusammenfassung
Serdar Somuncu thematisiert als Künstler immer wieder Fragen der Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft und zum Umgang mit Andersartigen und Minderheiten, ganz nach dem Motto »Jede Minderheit hat ein Recht auf Diskriminierung«. Damit einher geht auch sein Suchen nach sozialer Gerechtigkeit über die Gesellschaft in nationalen Grenzen hinweg. Somuncu sieht trotz ausgebauter Sozialsysteme insbesondere die Armut als soziales Problem und plädiert für die Sicherstellung eines »einigermaßen gutes Lebens«.
Serdar Somuncu
Wer löst die Probleme? Im Gespräch mit Edzard Reuter
Zusammenfassung
Herr Reuter, erste Frage: Sind Sie ein altruistischer Mensch? Edzard Reuter: Das würde ich deswegen nicht beantworten können, weil ich mich selber ungern qualifiziere. Das sollte man an meinen Äußerungen und an meinen Taten ablesen, aber nicht an meiner Beschreibung.
Edzard Reuter
Uns fällt auf …
Zusammenfassung
Edzard Reuter ist ein dezidierter Vertreter einer »Kümmerverpflichtung« von Wirtschaft und Unternehmen. Er verbindet damit mehrere Bereiche, die ökonomischen, politischen und gemeinschaftlichen Teilsysteme einer Gesellschaft. Mit dieser Überzeugung hebt er sich insbesondere von vielen Exponenten internationaler Unternehmen ab. Reuter sieht ein Zusammenspiel zwischen politischer und unternehmerischer Führung hin zu einer gemeinsamen sozialen Verantwortung, ganz im Sinne einer modernen Nachhaltigkeitspolitik, wie sie beispielsweise auch die EU in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie anstrebt.
Edzard Reuter
Welche Sicht der Dinge?
Zusammenfassung
Wir haben eingangs festgehalten, dass sich die Vorstellungen von Form und Ausgestaltung des Sozialstaates je nach Standpunkt und politischer Couleur unterscheiden. Dies bedeutet gleichzeitig auch, dass die den jeweiligen sozialpolitischen Maßnahmen zugrunde liegenden Grundwerte immer weiter auseinanderdriften, so zum Beispiel die Ansichten darüber, was ein soziales Problem ist, was »gerecht« ist oder gar was zu tun ist, um individuellen Vorstellungen zu entsprechen. Es bedeutet auch, dass ein gesellschaftlicher Konsens immer schwieriger wird, da die Ansichten weit auseinandergehen.
Beat Uebelhart, Peter Zängl
Backmatter
Metadaten
Titel
Beiträge zur Sozialpolitik
herausgegeben von
Beat Uebelhart
Peter Zängl
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-07962-8
Print ISBN
978-3-658-07961-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-07962-8

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