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2012 | Buch

Besteuerung hybrider Finanzierungsinstrumente im internationalen Kontext

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Über dieses Buch

Unterschiedliche Staaten besteuern hybride Finanzierungsinstrumente nicht immer einheitlich, wodurch es zu sogenannten steuerlichen Qualifikationskonflikten kommt und ein Gestaltungsspielraum entsteht, der aus Sicht der Unternehmenseigentümer zu Steuerersparnissen führen kann. Susanne Sigge untersucht die wichtigsten hybriden Finanzierungsinstrumente und zeigt, dass es zu großen Steuerbelastungsunterschieden je nach Finanzierungsart kommen kann. In Abhängigkeit von dem ausländischen Körperschaftsteuersatz lassen sich Rangfolgen für verschiedene Rechtsformen des Unternehmenseigentümers aufstellen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einleitung

Frontmatter
Kapitel 1. Anlass der Untersuchung
Zusammenfassung
Durch die ständig fortschreitende Globalisierung unsererWirtschaft gewinnen grenzüberschreitende Investitionen immer mehr an Bedeutung. In den letzten zwanzig Jahren sind die deutschen Direktinvestitionen im Ausland von 116 Mrd. Euro auf fast 880 Mrd. Euro angestiegen. Dabei spielen Auf- und Ausbau von Tochterunternehmen sowie Fusionen und Übernahmen eine bedeutende Rolle.
Susanne Sigge
Kapitel 2. Begriffsbestimmungen und Grundlagen
Zusammenfassung
Der Begriff „Finanzierung“ wird in der Literatur nicht einheitlich verstanden. Die Finanzierungsalternativen, die Gegenstand dieser Arbeit sind, können in Anlehnung an Drukarczyk (2002) als „Beschaffung von finanziellen Mitteln, die i. d. R. gewollt, in Ausnahmefällen auch ungewollt von Kapitalgebern bereitgestellt werden. Finanzierung umfasst somit alle Maßnahmen der Mittelbeschaffung und -rückzahlung und damit der Gestaltung der Zahlungs-, Informations-, Kontroll- und Sicherungsbeziehungen zwischen Unternehmen und Kapitalgebern. Finanzierungsentscheidungen sind somit Entscheidungen über die Gestaltung finanzieller Beziehungen zwischen dem Kapital aufnehmenden Unternehmen und den Kapitalgebern.“
Susanne Sigge

Steuerliche Einordnung der Finanzierungsalternativen

Frontmatter
Kapitel 3. Klassische Finanzierungsalternativen
Zusammenfassung
In den beiden folgenden Kapiteln werden die steuerlichen Auswirkungen der zu untersuchenden Finanzierungsalternativen erläutert. Dabei sind im Besonderen die Unterschiede aufgrund der unterschiedlichen Einstufungen als Eigen- oder Fremdkapital von Bedeutung. Die Untersuchung der steuerlichen Auswirkungen bei grenzüberschreitenden Finanzierungen erstreckt sich über mehrere Ebenen. Die erste Ebene ist die der ausländischen Kapitalgesellschaft, die einen Kapitalbedarf in einer bestimmten Höhe aufweist. Hier ist vorrangig von Bedeutung, ob eine Vergütung, die für das benötigte Kapital gezahlt wird, die Bemessungsgrundlage auf Ebene der ausländischen Kapitalgesellschaft mindert oder nicht. Die zweite Ebene ist die der Investoren, die der ausländischen Gesellschaft das Kapital zur Verfügung stellen. Diese sind i. d. R. im Ausland beschränkt steuerpflichtig und als im Inland ansässig unterliegen sie im Inland der unbeschränkten Steuerpflicht. Hier spielt vor allem die Zuordnung der Vergütung zu den Einkunftsarten und die ggf. damit verbundenen steuerlichen Ermäßigungen eine Rolle.
Susanne Sigge
Kapitel 4. Hybride Finanzierungsalternativen
Zusammenfassung
Der Begriff „hybrid“ bedeutet gemischt, zusammengesetzt, von zweierlei Herkunft. Unter hybriden Finanzierungsinstrumenten kann man daher solche verstehen, die eine Art „Zwitterstellung“ zwischen den beiden klassischen Finanzierungsalternativen einnehmen. In der Literatur wird der Begriff der hybriden Finanzierung zunehmend von dem Begriff der Mezzanine Finanzierung verdrängt. Dieser Begriff stammt ursprünglich aus dem Italienischen und bedeutet Zwischengeschoss inmitten zweier Hauptetagen eines Gebäudes. Daraus hergeleitet lässt sich auch die Mezzanine Finanzierung als Zwischenfinanzierungsform der beiden klassischen Finanzierungsarten Eigenkapital und Fremdkapital erklären.
Susanne Sigge

Modell

Frontmatter
Kapitel 5. Modellaufbau
Zusammenfassung
In diesem Teil der Arbeit wird ein Modell aus Sicht eines inländischen Unternehmers erstellt, das die Erträge aus einer beliebigen Unternehmenserweiterung unter Berücksichtigung der Finanzierung abbildet. Diese wird als „Neuinvestition“ bezeichnet. Anhand dieses Modells werden die Finanzierungsalternativen analysiert und miteinander verglichen. Die Beurteilung der Vorteilhaftigkeit erfolgt durch die Vermögensendwertmethode, bei der alle Zahlungen auf das Ende des Planungshorizontes (T) bezogen werden.
Susanne Sigge
Kapitel 6. Finanzierung durch Alt-Gesellschafter im Gewinnfall
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die Endvermögen der Finanzierungsalternativen formal aufgestellt und analysiert. Dabei wird zunächst eine Gewinnsituation unterstellt. Steuerliche Gewinne liegen vor, wenn die Einzahlungsüberschüsse mindestens so hoch wie die steuerlichen Abschreibungen sind.
Susanne Sigge
Kapitel 7. Finanzierung durch fremde Dritte im Gewinnfall
Zusammenfassung
Die hybriden Finanzierungsalternativen sind so strukturiert, dass die Endvermögen der Alt- Gesellschafter unverändert sind, wenn die Finanzierung durch fremde Dritte erfolgt (vgl. Abschnitt 5.2.2). Die Alt-Gesellschafter stellen einen Kapitalanteil in Höhe von α· I0 zur Verfügung und bekommen einen Anteil α der nachsteuerlichen Investitionserträge. Dadurch bleibt die Rendite r s unverändert. Das gilt jedoch nicht für die Finanzierung durch das partiarische Darlehen, welches hier daher gesondert betrachtet wird.
Susanne Sigge
Kapitel 8. Finanzierung durch Alt-Gesellschafter im Verlustfall
Zusammenfassung
Aus einer Investition können in den einzelnen Perioden Verluste auftreten. Das sind zum einen rein steuerliche Verluste, die dadurch entstehen, dass die Einzahlungsüberschüsse nicht ausreichen, um die Abschreibungen und eine gewinnunabhängige Vergütung (wie die des festverzinslichen Darlehens) zu decken. Zum anderen können negative Einzahlungsüberschüsse auftreten. Bei einer Grenzbetrachtung wirken sich diese Verluste unterschiedlich auf die Endvermögensberechnungen der einzelnen Alternativen aus.
Susanne Sigge
Kapitel 9. Vergleich der Finanzierungsalternativen im Gewinnfall
Zusammenfassung
Die Vorteilhaftigkeit der einzelnen Alternativen hängt von vielen Parametern ab. Ausgangspunkt sind die inländischen Investoren, deren Einkünfte einem bestimmten Grenzsteuersatz unterliegen. Dieser ist im Modell fest gegeben. Daher soll hier versucht werden, die Vorteilhaftigkeit einer Alternative in Abhängigkeit von den Gegebenheiten im Ausland aufzuzeigen. Dazu werden jeweils zwei Alternativen miteinander verglichen.
Susanne Sigge
Kapitel 10. Fazit
Zusammenfassung
Die Finanzierungsfreiheit gehört in Deutschland zu den grundrechtlichen Freiheiten, die durch Art. 9 GG gewährt werden. Die Finanzierungsform einer Investition kann also grundsätzlich frei gewählt werden. Ausgehend von diesem Grundsatz wurden ausgewählte hybride Finanzierungsformen miteinander verglichen und auf Vorteilhaftigkeiten bei einer grenzüberschreitenden Finanzierung unter Berücksichtigung der Besteuerung überprüft. Ausgangspunkt der Untersuchung ist eine grenzüberschreitende Investition, die einen festen Kapitalbedarf aufweist und finanziert werden muss. Zur Finanzierung stehen neben den klassischen Finanzierungsformen auch hybride Finanzierungsformen zur Verfügung. Die Bekanntesten wurden in die Untersuchung einbezogen: Das sind die stillen Gesellschaften, partiarische Darlehen und Genussrechte. Viele Staaten kennen diese Finanzierungsformen und haben sie gesetzlich kodifiziert. In den anderen Staaten können sie durch vertragliche Gestaltungen gebildet werden.
Susanne Sigge
Backmatter
Metadaten
Titel
Besteuerung hybrider Finanzierungsinstrumente im internationalen Kontext
verfasst von
Susanne Sigge
Copyright-Jahr
2012
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-8349-7120-3
Print ISBN
978-3-8349-3274-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-7120-3

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