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2016 | Buch

Betriebliche Risiken in der Nassbaggerei

verfasst von: Volker Patzold, Günter Gruhn

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Wie die in Nassbaggerei erfahrenen Autoren zeigen, ist der kapitalintensive Teil des Erdbaus im Nassen ein mitunter risikoreiches Geschäft. Die Risikohöhe wird vor allem durch

oftmals große Mengenvordersätze,

angetroffene Baugrundverhältnisse,

ungenau beschriebene Hindernisse und Kontaminationen,

klimatische Verhältnisse sowie

ungeeignete Gerätewahl bestimmt.

Bei Aufstellung der Preiskalkulation wird immer wieder der eine oder andere Risikofaktor nicht oder nur ungenügend für einen angemessenen Preis berücksichtigt.

Die wesentlichen Risikofaktoren für verschiedene Gerätetypen benennen Patzold und Gruhn und erläutern sie anhand von Lastfällen. Sie stellen in einer Modellrechnung einen Kostenvergleich auf und schätzen den zu erwartenden Schaden ab, indem sie Risiken auf Basis von Expertenwissen abschätzen. Je nach Gerätetyp kann bei Berücksichtigung dieser Risiken im betrachteten Modellfall ein bis zum 3,6-fachen höherer Einheitspreis erforderlich werden.

Ziel des Buches ist es, mit der Nassbaggerei Beschäftigte bei deren Planung, Preisbildung und Durchführung zu sensibilisieren und die Hinnahme von Risiken zu minimieren.

Dr.-Ing. Volker Patzold absolvierte 1968 ein Bergbaustudium an der TU Clausthal-Zellerfeld und wurde 1970 an der TU Hannover promoviert. Nach 2005 nahm er einem Lehrbeauftrag über Nassbaggerei an der TU Bergakademie Freiberg, Institut für Tagebau, wahr. Nach seinem Studium war er in verschiedenen Firmen im Bereich des Wasser-, Straßen- und Tiefbaus sowie des Tagebaus tätig. Seit 1984 ist er mit seinem Ingenieurbüro für Naßbaggerei und Tagebau auf Steine und Erden in Buchholz i. d. Nde. selbständig.

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Günter Gruhn studierte Maschinenbau in Dresden mit Fachausbildung auf dem Gebiet Energie- und Verfahrenstechnik, wurde 1963 an der TU Dresden promoviert und habilitierte sich 1966. Von 1968 bis 1993 war er Professor für Systemverfahrenstechnik an der TH Leuna-Merseburg und bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2003 Leiter des Instituts für Prozess- und Anlagentechnik an der TU Hamburg-Harburg.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Grundlagen der Nassbaggerei
Zusammenfassung
Im Folgenden werden Nassbaggerarbeiten als Teil des Erdbaus verstanden. Der Erdbau im Nassen (Abb. 1.1) gliedert sich in wasserbauliche Arbeiten, dann Nassbaggerei genannt, sowie in Rohstoffgewinnung, dann Nassgewinnung genannt. Im englischen Sprachraum wird Nassbaggerei mit dredging bezeichnet und bedeutet das Heraufbringen von Boden von der Meeres- oder Flussbettsohle. Nassgewinnung wird mit dredge mining übersetzt [1]. Nassbaggerei bedeutet Erdaushub im Nassen in Zusammenhang mit Hafenbau, Flussvertiefung, Küstenschutz oder Landgewinnung, seeseitige Rohrgrabenbaggerung sowie Seekabelverlegung.
Volker Patzold, Günter Gruhn
2. Betriebsrisiken der Nassbaggerei
Zusammenfassung
Risiko ist gemeinhin definiert als möglicher negativer Ausgang des Wagnisses einer Unternehmung, mit dem Nachteile, Verlust oder Schäden verbunden sind [1]. Der Begriff Risiko wird als das Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses und dessen Ereignisschwere bestimmt. Die Schadenshöhe wird entweder abgeschätzt oder mit ausgewertetem Datenmaterial statistisch berechnet.
Volker Patzold, Günter Gruhn
3. Merkmale und Risiken von Nassbaggern
Zusammenfassung
Zwecks Einschätzung der Risiken bei der Preisfindung von Nassbaggerarbeiten werden im Folgenden die wesentlichen Merkmale und Kenngrößen von Baggergeräten prinzipiell dargestellt und erläutert. Dazu wird für den jeweiligen Gerätetyp ein Generalplan abgebildet, der die Merkmale des Gerätetyps verdeutlicht. Auf detailliertere Darstellungen in der Literatur wird verwiesen.
Volker Patzold, Günter Gruhn
4. Risiken der Leistungsberechnung
Zusammenfassung
Für die Preisfindung ist die mit dem ausgewählten Gerät bzw. dem Gerätesatz erreichbare Leistung in m3 je Zeiteinheit zu ermitteln. Die Zeiteinheit Woche wird im niederländischen Einflussbereich genutzt und ist die Zeiteinheit der CIRIA 2009-Baugeräteliste. Im deutschen und belgischen Einflussbereich sowie in der Baugeräteliste BGL 2015 wird meist die Zeiteinheit Monat verwendet. In den folgenden Ausführungen werden für Leistung und Preise die Zeiteinheit Woche angewandt.
Volker Patzold, Günter Gruhn
5. Abschätzung der Baggerleistung
Zusammenfassung
Die mit dem ausgewählten Gerätesatz erzielbare Baggerleistung in m3/w zu bestimmen, ist im Zuge einer Angebotsbearbeitung neben der Abschätzung der Baggerkosten in €/w die Hauptaufgabe.
Volker Patzold, Günter Gruhn
6. Risiken in Verdingungsunterlagen
Zusammenfassung
Für die angefragten Nassbaggerarbeiten basiert der Bauvertrag zwischen AG und AN auf den Verdingungsunterlagen des AG und kommt nach Auswertung des Angebotes des günstigsten Bieters durch Vertragsverhandlung und nach rechtsverbindlicher Unterschrift des Vertrages von beiden Parteien zustande.
Volker Patzold, Günter Gruhn
7. Risiken bei der Angebotsbearbeitung
Zusammenfassung
Ein prinzipielles Fließschema einer Projektbearbeitung ist in Abb. 7.1 dargestellt.
Volker Patzold, Günter Gruhn
8. Anhang
Zusammenfassung
Um die Kostenarten beispielsweise unter Konsortialpartnern einer Bietergemeinschaft soweit möglich in Abhängigkeit von der Größe zu standardisieren, wurden in der europäischen Bauindustrie für bestimmte Kostenarten, nämlich die Kapital- und Reparaturkosten, seit den 40iger Jahren des letzten Jahrhunderts Gerätelisten eingeführt. Im Wesentlichen sind zu nennen:
Volker Patzold, Günter Gruhn
Backmatter
Metadaten
Titel
Betriebliche Risiken in der Nassbaggerei
verfasst von
Volker Patzold
Günter Gruhn
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-49345-8
Print ISBN
978-3-662-49344-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-49345-8