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01.06.2021 | Betriebsstoffe | Kompakt erklärt | Online-Artikel

Was ist OME?

verfasst von: Christiane Köllner

2 Min. Lesedauer

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Synthetische Energieträger können zu einer Abkehr von fossilen Energiequellen beitragen. Ein Beispiel dafür ist OME. Was OME ist und welche Vorteile die Nutzung als Kraftstoff hat, haben wir kompakt erklärt.

OME ist eine Abkürzung für Oxymethylenether, "eine Reihe organisch-chemischer Verbindungen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff mit der Summenformel CH3-O-(CH2-O)n-CH3", so Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt im Artikel OME – Partikelbewertung unter Realfahrbedingungen aus MTZ 3-2018. Der synthetische Kraftstoff OME ist eine Alternative zu konventionellem Dieselkraftstoff. OME können auf Basis verschiedener Prozessabläufe hergestellt werden. Eine dieser Prozessrouten benötigt als Rohstoffe ausschließlich regenerative Energie beziehungsweise Strom, CO2 und Wasser. 

Empfehlung der Redaktion

2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

Fahrplan zu einer OME-Spezifikation (Roadmap to an OME specification)

Oxymethylenether (OME) ist ein synthetischer Dieselkraftstoff. Der Kraftstoff verbrennt rußfrei und hat eine hohe Cetanzahl. OME verfügt somit über vorteilhafte Verbrennungseigenschaften. In dieser Arbeit wird der Aufbau und der aktuelle Stand der OME-Spezifikation vorgestellt. Die Bedeutung der Parameter ‘Cetanzahl’, ‘Flammpunkt’, ‘Gefrierpunkt’ und ‘Oxidationsstabilität’ für OME als Kraftstoff werden erläutert.

OME "verbrennt mit niedrigsten Rußemissionen – zum Teil unter der Messbarkeitsgrenze", erklärt Frank Urbansky im Artikel Potenziale synthetischer Kraftstoffe aus der MTZ 1-2020. Der Wirkungsgrad sei meist höher als bei Nutzung von Dieselkraftstoff, so Urbansky. "OME enthält Sauerstoffatome, zählt also zu den nicht paraffinischen Kraftstoffen, allerdings fehlt dadurch im Molekül eine C-C-Bindung, was zu einer erheblichen Verringerung des chemisch gebundenen Energieinhalts führt. Damit steht bei OME pro Masseneinheit nur rund 50 Prozent der Energie des Diesels zur Verfügung", merkt der MTZ-Autor weiter an. Weiterer Nachteil sei, dass OME bislang rein fossil hergestellt wird. 

Um den Kraftstoff am Markt einzuführen, ist die Beimischung von OME in Diesel kurzfristig eine Option. Hierbei kann die bereits vorhandene Infrastruktur genutzt werden. Entsprechende Untersuchungen mit Diesel/OME-Blends laufen bereits. OME kann einen Beitrag zur Minderung der NOx-Rohemission und als PtL-Kraftstoff einen Beitrag zur CO2-Emissionsreduzierung leisten, "da nur das im Herstellungsprozess chemisch gebundene CO2 bei der Nutzung in Verbrennungsmotoren wieder freigesetzt wird", wie die Springer-Autoren Kastner, Avolio und Rösel im Kapitel OME – Diesel Blends für niedrigere Well-to-Wheel-CO2-Emissionen in Pkw-Motoren aus dem Buch Zukünftige Kraftstoffe erklären. 

Bislang existieren jedoch in Europa noch keine industriellen Produktionsanlagen. Die Technische Universität München hat am Campus Straubing jedoch die erste kontinuierlich produzierende Demonstrationsanlage zur OME-Synthese in Europa errichtet. Die Anlage pilotiert einen neuartigen Prozess, der direkt auf der Verwendung von Methanol und Formaldehyd basiert. "OME wird derzeit für die Markteinführung genormt", so die Springer-Autoren Wilharm, Stein und Bogatykh im Kapitel Fahrplan zu einer OME-Spezifikation des Buchs Internationaler Motorenkongress 2020. Es liege bereits eine Vornorm vor, an der sich die OME-Hersteller orientieren sollten.

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