Der Meyer-Galow-Preis 2016 geht an Dr. Thorsten Bartels, Boris Eisenberg, Dr. Klaus Schimossek und Dr. Torsten Stöhr. Das Team erhält die Auszeichnung für die Entwicklung einer neuen Generation von Schmierstoffadditiven. Um ausreichenden Reibungsschutz zu bieten, ohne gleichzeitig den Verbrauch zu erhöhen, müssen Schmierstoffe eine bestimmte Zähigkeit (Viskosität) besitzen. Die Schmierstoffe mit der neuen Additivtechnologie der Preisträger sorgen dafür, dass die Zähigkeit des Schmierstoffs über einen großen Temperaturbereich möglichst konstant bleibt und der Motor vor Verschleiß geschützt wird.
Höhere Verdickung als herkömmliche Additive
Bei der geehrten Additivtechnologie handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Kammpolymere. Diese Spezialpolymere nehmen in Schmierstoffen die Form eines Knäuels ein und beeinflussen damit die Zähigkeit von Schmierstoffen gezielt. Bei höheren Temperaturen dehnen sich die Polymerknäuel stark aus und verdicken so den Schmierstoff in höherem Maße als herkömmliche Additive. Bei sehr tiefen Temperaturen fallen sie zusammen und wirken dann kaum noch viskositätssteigernd.
Mit dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie werden jährlich Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet, die eine aktuelle Innovation der Chemie erfolgreich in den Markt eingeführt haben. Im Fokus stehen dabei Markteinführungen, die vorrangig den Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Der Preis wurde von Professor Dr. Erhard Meyer-Galow gestiftet, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Hüls AG und früheren Präsidenten der GDCh.