China wird Bioethanolwerke, wie das der CropEnergies AG in Sachsen-Anhalt (Foto) für seine Pläne bauen müssen.
CropEnergies AG
Die chinesische Regierung in Peking plant, bis zum Jahr 2020 eine landesweite Beimischung von Ethanol in Benzin umzusetzen. Das berichten chinesische Staatsmedien, die dabei ein Dokument der Regierung zitieren. Dabei soll fossilem Ottokraftstoff bis zu zehn Prozent Ethanol, in Deutschland als E10 bekannt, beigemischt werden. Eine offizielle Gesetzgebung für den weltgrößten Automobilmarkt steht aber noch aus. Anweisungen für eine Mindestbeimischung gelten in China bislang nur auf Provinzebene.
Weniger schädliche Emissionen
Der aus zucker-oder stärkehaltigen Pflanzen wie Zuckerrüben, Getreide oder Kartoffeln gewonnene Alkohol kann laut dem Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft mittelfristig je nach Rohstoff, Herstellungsverfahren und Prozessenergie bis zu 70 Prozent CO2 gegenüber rein fossilem Benzin einsparen. Auch die Innenstädte profitierten von der Nutzung Bioethanols als Ottokraftstoff, da beim Betrieb eines Verbrennungsmotors mit Bioethanolbeimischungen weniger schädliche Emissionen als mit rein fossilem Benzin entstünden, so der Verband. Insbesondere sinke mit zunehmendem Ethanolanteil der Anteil von Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid im Abgas.
Neben dem Problem der schlechten Luftqualität in Chinas Großstädten spielt bei den Plänen aber vor allem eine Rolle, dass eine staatliche Maisreserve von geschätzten 200 Millionen Tonnen aufgebaut wurde – das entspricht in etwa dem nationalen Jahresbedarf. Die ebenfalls von der Regierung angeordnete Vorratsbildung zielte primär darauf ab, Landwirte wirtschaftlich zu fördern und wird inzwischen nicht mehr weitergeführt. Auch wenn das Land bereits mit 2,1 Millionen Tonnen pro Jahr nach Brasilien und den USA der weltweit drittgrößte Ethanolproduzent ist, beträgt der dortige Anteil aller Kraftstoffe aus erneuerbaren Quellen unter einem Prozent des Gesamtverbrauchs.