Im Projekt "Heat-to-Fuel" forscht die TU Wien an nachhaltigen und kostengünstigen Biokraftstoffen der nächsten Generation. Sie sollen im Nutzfahrzeug-Bereich sowie im Flugverkehr eingesetzt werden können.
Im Projekt "Heat-to-Fuel" forscht die TU Wien an Herstellung von Biokraftstoffen.
TU Wien
Die TU Wien forscht seit längerem an einer zweiten Generation von Biokraftstoffen, die vor allem aus Abfällen der Forst- und Landwirtschaft sowie aus Reststoffen der Nahrungsmittelindustrie gewonnen werden sollen. Diese zukünftige Biokraftstoffe werden als Alternative zu fossilen Kraftstoffen gehandelt und lösen im Gegensatz zu aktuellen Biokraftstoffen keine Tank-Teller-Diskussion aus: "Für die Biokraftstoffe der zweiten Generation soll praktisch die vollständige Pflanze verwendet werden, man kann sogar Reststoffe wie Rinde, Stroh oder Lignin verwenden", erklärt Anna Mauerhofer, Forscherin am Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften der TU Wien.
Mit insgesamt 14 Partner aus sieben Ländern wird im Projekt "Heat-to-Fuel" an der kostengünstigen und nachhaltigen Produktion von Biokraftstoffen gearbeitet. So soll die Anlage etwa zwei Produktionstechniken beherrschen. Trockene Rohstoffe wie Holz oder Rinde werden in einer Zweibettwirbelschicht bei hohen Temperaturen über 750° Celsius in Gas umgewandelt und dann durch eine Fischer-Tropsch-Synthese zu Biodiesel verflüssigt. Nasse Rohstoffe wie Schwarzlauge, die bei der Papierherstellung anfällt, werden bei der sogenannten "Hydrothermal Liquefaction" mit extremem Druck von bis zu 200 bar und Temperaturen von etwa 250° C zu Bio-Rohöl verarbeitet. Die TU Wien wird sich vor allem mit dem Bereich Biomassevergasung beschäftigen.