Gebaut wurde die dezentrale Anlage von Ineratec, einer Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), und dem spanischen Energieunternehmen Gas Natural Fenosa. In der Anlage wird Wasserstoff durch Elektrolyse und deren Reaktion mit CO2 aus biogenen Quellen hergestellt, in diesem Fall der Klärschlamm einer 200.000-Einwohner-Stadt. Im Power-to-Gas-Verfahren wird überschüssiger oder dezentral anfallender Strom aus erneuerbaren Quellen wie Sonnen- oder Windkraft in Methan umgewandelt. "Der Prozess nutzt Energie aus erneuerbaren Quellen und speichert diesen im chemischen Energieträger Methan", so Ineratec-Geschäftsführer Tim Böltken.
Ziel ist es, erneuerbare Gase zu produzieren, die mit der bestehenden Erdgasversorgung in Spanien kompatibel seien, heißt es weiter. Das erneuerbare Gas kann in der bestehenden Gasinfrastruktur gespeichert und in Gebiete in ganz Spanien transportiert werden. Da die Gasspeicherkapazität in Spanien etwa bei 30 Terrawattstunden liegt, kann der in dortigen Windkraftanlagen erzeugte Strom ein halbes Jahr lang gespeichert werden. Die dezentrale Produktion wird erst durch die kompakte chemische Reaktortechnologie von Ineratec ermöglicht. Die Anlage passt in einen Schiffscontainer und ist nach dem Baukastensystem aufgebaut. Die Pilotanlage in Sabadell ist Teil des spanischen Projekts "Synthetic Fuels – Combustibles Sintètics (CoSin)" und soll vorerst 100 Kubikmeter Gas pro Tag produzieren.