10.08.2018 | Praxisbeitrag
Beweggründe für den Teil-Schwerpunkt „Fleischindustrie/Fleischwirtschaft“
Erschienen in: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft | Ausgabe 3/2018
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Auszug
Aus unmittelbarer Anschauung vor Ort sehen wir in Duisburg-Rheinhausen an der boomenden Logistikbranche, dass diese alles andere als ein „… langfristig wirkendes Investitions- und Jobwunder?“ ist (Schweres 2011), weder ökologisch und ökonomisch, noch human und sozial (Menschengerechte Gestaltung Guter Arbeit [MGgA]) betrachtet. Denn:-
Flächenverbrauch/-verschwendung ohne Ende (500 bis über 1000 m2 Flächenbedarf für Hallen‑/Außenflächen pro Arbeitsplatz (!));
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hunderte Millionen D‑Mark und Euro für die Aufbereitung der 265 ha Krupp-Industriebrache, samt Verkehrserschließung;
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weitgehende Versiegelung der Flächen, kaum Durchgrünung, geringe Nutzung der riesigen Dachflächen für Photovoltaik, …;
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zunehmende Belastungen aus dem stärkeren LKW-Schwerlastverkehr, u. a. als unübersehbare Straßenschäden (Schlagloch- und Spurrillenzerstörung, Brücken als Baustellen (Schweißer im Dauereinsatz)) bis hin zum absehbaren Totalausfall (z. B. A 40-Rheinbrücke); Dieselabgase/Schadstoffe, Erschütterungen, Lärm; Verkehrsstaus und schwerste durch LKW-Fahrer verursachte Verkehrsunfälle. All das gefährdet Natur und Umwelt sowie die Gesundheit der Bevölkerung;
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Großfirmen lagern ihre Transport‑/Umschlag‑/Lagerarbeiten aus ihrem gut bezahlten, tarifvertraglich abgesicherten Kern aus hin zu Billig-Logistikanbietern. Es sind „… rund 80 % der Angestellten im Niedriglohnbereich beschäftigt.“ So DGB-Chef Rainer Bischoff (WAZ Nr. 101/2009).
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(teil-)automatisierte Arbeitsplätze (Digitalisierung; Lagertechnik) ergeben sinkende Qualität der Arbeitsplätze bei niedrigen Entgeltchancen (Leiharbeit; Zeitarbeit; Minijobs; …). Ein buntes Völkergemisch arbeitet auf Logport, zum Teil mehr als ein Dutzend Nationalitäten bei einem internationalen Logistiker.