Skip to main content

2020 | Buch

Bilaterale Beziehungen als komplexe Systeme

Komplexitätsforschung am Beispiel der deutsch-britischen Beziehungen nach 1945

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Die Studie liefert einen innovativen Beitrag zur Komplexitätsforschung in den Internationalen Beziehungen und deren Beschäftigung mit bilateralen Beziehungen. Andreas N. Ludwig entwickelt auf der wissenschaftsphilosophischen Grundlage komplexen Denkens (u.a. nach Edgar Morin) sowie in Auseinandersetzung mit der Entwicklung des deutsch-britischen Gefüges eine neue, systemtheoretische wie historische Perspektive auf das zentrale Phänomen des Austauschs zweier Akteure im Rahmen des globalen Miteinanders. Er fasst in diesem Zuge Dyaden als komplexe Beziehungssysteme auf, für deren Untersuchung er die Methode eines komplexen Narrativs vorschlägt. Seine verstehende Rekonstruktion der zeitgebundenen Themenfelder sowie von Dynamik und Wandel des Verhältnisses von Deutschen und Briten nach 1945 geht dabei ferner eine auffällige Lücke der politikwissenschaftlichen Forschung der letzten Jahrzehnte an.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Bilaterale Beziehungen sorgen bei ihren zeitgenössischen Betrachterinnen und Betrachtern genau wie in der historischen Rückschau regelmäßig für ein gewisses Maß an Verwirrung und Verwunderung. Im Kontext des Miteinanders von Deutschen und Briten scheint dies ganz besonders der Fall zu sein. Bei diesen Überlegungen steht zumeist der Wandel des bilateralen Austauschs bzw. des Charakters der Beziehungen im Mittelpunkt. Es geht ihnen nicht nur in Politik- und Geschichtswissenschaft analytisch vordergründig um Veränderungsprozesse, deren Ursprünge, Abläufe und Wirkungen. Es geht auch um die bittere Erkenntnis der inhärenten Ungewissheit derartiger Dynamiken bilateraler Beziehungen und die Frage, inwieweit man diese angesichts der Vielzahl möglicher Einflussfaktoren überhaupt verstehen kann.
Andreas N. Ludwig
Kapitel 2. „Surprisingly little attention“: Forschungsstand der deutsch-britischen Beziehungen und der bilateralen Beziehungsforschung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel dient zum einen dem Blick auf den Stand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Beziehungen Deutschlands und des Vereinigten Königreiches, die als empirischer Aufhänger dieser Studie fungieren. Zum anderen gilt mein Interesse dem Gegenstand und der Theorieentwicklung des Feldes der bilateralen Beziehungsforschung in den IB. Durch seine Einordnung meiner Lesart beider setzt es den Rahmen der weiteren Kapitel, insbesondere der theoretischen Überlegungen zu einer grundlegenden Erneuerung der Beziehungsforschung im Anschluss.
Andreas N. Ludwig
Kapitel 3. Complexifying Relations Research: Komplexes Denken in der bilateralen Beziehungsforschung
Zusammenfassung
Während seit dem frühen 20. Jahrhundert ein neues Paradigma von Wissenschaft – das komplexe Denken – an Einfluss gewinnt, verharren die Sozialwissenschaften und damit die IB in ihrem überkommenen „wissenschaftlichen“ Weltbild und eifern weiter einem in den als Vorbild exakter Wissenschaft stilisierten Naturwissenschaften bereits lange überholten Ideal nach. Beabsichtigt man, wie ich es mit dieser Studie tue, diese Herangehensweise sowie deren analytische Ansätze hinter sich zu lassen und eine komplexe Perspektive für die IB und die Beziehungsforschung (weiter) aufzugreifen, gilt es zunächst,deren Konzepte und meinen Zugang zu Komplexitätsdenken und darauf basierender -forschung darzulegen. Im weiteren Verlauf werde ich in diesem Kapitel die bisherige, vergleichsweise rudimentäre Beschäftigung mit Elementen komplexen Denkens in den IB thematisieren und im Anschluss daran die Erneuerung der Beziehungsforschung durch deren „complexification“ sowohl theoretisch als auch methodisch angehen.
Andreas N. Ludwig
Kapitel 4. Dividing Pasts!? Zur Dynamik des Beziehungssystems der Bundesrepublik Deutschland und des Vereinigten Königreiches in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Zusammenfassung
Im Sinne meiner theoretisch-methodischen Überlegungen zu einer komplexen Beziehungsforschung rücken in diesem empirischen Teil der Studie mit Hilfe eines komplexen historischen Narrativs zunächst meine Lesart der Entwicklungen des deutsch-britischen Beziehungssystems und der zeitgebunden zentralen Themenfelder dessen politischen Austauschs zwischen 1945 und 1998 in den Fokus. In diesem Zuge versuche ich nicht nur, mich den kontinuierlichen wie kontingenten Prozessen der Selbstorganisation in diesen Bereichen ihres Zusammenwirkens rekonstruierend anzunähern, sondern zugleich auch Phasen tiefergehenden Wandels der Dyade auszumachen.
Andreas N. Ludwig
Kapitel 5. Resümee und Ausblick
Zusammenfassung
Das abschließende Kapitel dient zum einen dem knappen Resümee meiner Überlegungen zu einer Erneuerung der bilateralen Beziehungsforschung und zeigt die aus meiner Sicht daraus ableitbaren Impulse für die künftige Forschung in diesem Feld wie auch im Kontext der weiteren „complexification“ der IB auf. Zum anderen sollen auf Grundlage meiner bisherigen Ausführungen einige Gedanken und Thesen zur Entwicklung der deutsch-britischen Beziehungen im frühen 21. Jahrhundert diese Studie abrunden.
Andreas N. Ludwig
Backmatter
Metadaten
Titel
Bilaterale Beziehungen als komplexe Systeme
verfasst von
Andreas N. Ludwig
Copyright-Jahr
2020
Electronic ISBN
978-3-658-32453-7
Print ISBN
978-3-658-32452-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-32453-7