2020 | OriginalPaper | Buchkapitel
Bilder des Friedens? Die metaphorische Visualisierung von Frieden im Film
verfasst von : Stephan Engelkamp, Kristina Roepstorff, Alexander Spencer
Erschienen in: Visualität und Weltpolitik
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Der Beitrag formuliert eine interpretative Methode der Visuelle Metaphernanalyse (VMA). Er argumentiert, dass Metaphern die Lücke zwischen Text und visuellen Repräsentation füllen, in dem sie als linguistisches Mittel verstanden werden können welches von Natur aus Text kognitiv visualisiert. Metaphern sind Bilder. Bezugnehmend auf Erkenntnisse der kognitiven Linguistik stellt dieses Kapitel die ‚Visuelle Metaphernanalyse‘ als eine Methode zur Untersuchung eines Prozesses doppelter Visualisierung in Filmen vor. Auf der ersten Ebene beinhaltet dies die Veranschaulichung von Phänomenen im Film selbst – die Bilder, die wir auf dem Bildschirm sehen. Dies kann verglichen werden mit dem, was in der Literatur als metaphorischer Ausdruck bezeichnet wird. Auf der zweiten Ebene umfasst dies die Visualisierung des zugrundeliegenden metaphorischen Themas selbst. Diese konzeptionellen Metaphern sind nicht notwendigerweise eindeutig, aber wichtig, um das in der Erzählung des Films offengelegte Narrativ zu verstehen. Um die vorgeschlagene Methode zu illustrieren untersucht das Kapitel Metaphern für Frieden in dem Spielfilm Mango Dreams, der eine Geschichte des Überwindens schmerzlicher Erinnerungen an Trennung und Leid infolge der Teilung Indiens und Pakistans erzählt. Hierbei werden drei fundamentale Friedensmetaphern identifiziert, welche das Phänomen konzeptuell als HEIMAT, REISE und BRÜCKE bezeichnen. Die Analyse zeigt, dass im Gegensatz zu dem größten Teil der Forschung über Visualisierungen von Frieden, welche sich überwiegend auf die Darstellung von negativem Frieden fokussiert, eine ganzheitlichere Konzeptualisierung von Frieden im Film durch das Einbeziehen von visuellen Metaphern möglich ist.