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10.03.2023 | Blockchain | Nachricht | Online-Artikel

Neue KI soll künftig vor Krypto-Betrug schützen

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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Ein Stuttgarter Start-up entwickelt gemeinsam mit der Universität Ulm eine auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Technologie, die künftig Betrugsrisiken auf dem Kryptomarkt und bei blockchain-basierten Finanzprodukten aufdecken soll. Besonderes Augenmerkt liegt auf den sogenannten Non-Fungible Token.

Unter dem Kurztitel "DeFi-Risk Advisor KI" arbeiten Andre Guettler, Professor und Leiter des Instituts für Strategische Unternehmensführung und Finanzierung der Universität Ulm, und das Start-up Blockbrain gemeinsam an einer Risikoberatungs-KI. Diese soll Anleger künftig bei Investitionen auf dem dezentralisierten Finanzmarkt (DeFi) als Entscheidungshilfe unterstützen. Ein datenbasiertes Frühwarnsystem identifiziert dabei Betrugsrisiken beim Handel mit Kryptowährungen, Non-Fungible Token (NFTs) und andere blockchain-basierten Finanzprodukten. Das Land Baden-Württemberg fördert das Projekt für zwei Jahre mit rund 900.000 Euro als Innovations- und Technologievorhaben im Rahmen des Programms Invest BW.

Ki führt Daten unterschiedlicher Quellen zusammen

"Das Ziel ist es, mit Hilfe Künstlicher Intelligenz Menschen dabei zu unterstützen, das eigene Portfolio zu optimieren, gute Investment-Entscheidungen zu treffen und betrügerische Projekte zu vermeiden", erläutert Guettler. Die KI nutze große Mengen strukturierter Daten, beispielsweise von blockchain-basierten Finanzprodukten oder DeFi-Marktplätzen, sowie unstrukturierte Daten aus Social Media, Blogs oder News-Plattformen, ergänzt Blockbrain-Co-Gründer Antonius Gress. "Damit sollen Muster erkannt werden, die Auskunft über Risiken und Gefahren geben und die letztendlich dabei helfen, das eigene Portfolio durch risikobewusste Entscheidungen zu optimieren."

Allen voran die NFTs sorgen im Metaverse, im Gaming- oder Kunstbereich bereits für Umsätze in Milliardenhöhe und werden auch für die Musikindustrie immer attraktiver, betont Guettler. "Ein NFT kann man sich wie ein digitales Panini-Sammelbild vorstellen. Dieses kann man für immer behalten, und beispielsweise seinen Freunden zeigen. Man kann es aber auch an jemand anderen verkaufen, wenn man möchte. Und diese Verkäufe kann man auf der Blockchain eindeutig nachvollziehen, was Fälschungen deutlich erschwert", so der Forscher. 

NFTs übertragen langfristig Macht auf die Nutzer

"Im Immobilienbereich, auf dem klassischen Finanzmarkt und im Handel mit CO2-Zertifikaten müssen NFTs physisch hinterlegt sein, sie brauchen also ein konkretes Pendant, um sich zu verbreiten. Deshalb dauert es wohl noch einige Zeit, bis NFTs auch in diesen Bereichen Fuß fassen. Jedoch werden diese Märkte dann deutlich größer sein als digital hinterlegte NFTs", prognostiziert der Ulmer Wirtschaftswissenschaftler. Ihm zufolge werden Non-Fungible-Token werden langfristig durch ihre Dezentralität eine stärkere Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft haben und zu einer besseren Verteilung der Macht führen - weg von einigen chinesisch dominierten und US-Digitalkonzernen oder totalitär- staatlichen Akteuren hin zu den Nutzern. 

Das neue System will mit Frühwarnsignalen verhindern, dass Anleger zu viel Geld in zu wenige oder stark miteinander zusammenhängenden Projekte investieren. "Diese Techniken sind auch bei klassischen Finanzanlagen wie Aktien weitverbreitet. Die Herausforderung besteht nun darin, diese auf den NFT-Bereich zu übertragen, der ja noch in den Kinderschuhen steckt", so die DeFi-Experten aus Ulm und Stuttgart. 

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