Bruch zonierter Schüttdämme: Abflussganglinien für Flutwellenberechnungen

Der Beitrag beleuchtet die komplexen Versagensprozesse von zonierten Erd- und Steinschüttdämmen unter Überströmung. Durch systematische Laborversuche an der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW) der ETH Zürich wurden die Erosionsmechanismen von Stützkörpern, Filtern und Kernzonen detailliert untersucht. Die Studien zeigen, dass nicht-kohäsive Zonen wie Stützkörper und Filter progressiv erodieren, während die zentrale kohäsive Kernzone länger intakt bleibt, bis sie aufgrund mangelnder Abstützung durch den erodierten Stützkörper versagt. Die Modellversuche ermöglichten die Identifikation spezifischer Versagensprozesse für jede Dammzone und führten zur Entwicklung eines Parametermodells zur numerischen Simulation von Dammbrüchen. Dieses Modell berücksichtigt die Unsicherheiten der Versagensprozesse und -zeitpunkte und ist für probabilistische Untersuchungen geeignet. Die Ergebnisse bieten wertvolle Einblicke in die Mechanismen, die das Kernversagen steuern, und tragen zur Verbesserung der Sicherheitsbewertung und des Managements von zonierten Dämmen bei.