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25.10.2019 | Brückenbau | Schwerpunkt | Online-Artikel

NRW testet Fertigteilbrücken

verfasst von: Christoph Berger

2 Min. Lesedauer

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Ob Fertigteilbrücken mehr Effizienz bringen und wie derartige Projekte in der Praxis umgesetzt werden, testet Straßen NRW im Rahmen eines Pilotprojekts mit dem Bau von zwei Brückenbauwerken.

"Wir sind in Nordrhein-Westfalen wegen des hohen Verkehrsaufkommens besonders stark betroffen. Da wir für die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Brücken zuständig sind, müssen wir uns natürlich Gedanken machen, wie wir Brücken so sanieren oder erneuern, dass der Verkehr dabei möglichst wenig beeinträchtigt wird", erklärt Gregor Ellerkamp, Projektleiter Brückenbau bei Straßen NRW. Ellerkamp sagt dies vor dem Hintergrund, dass viele der mehr als 10.000 Brücken im größten Bundesland aus den 1960er- und 1970er-Jahren stammen und sanierungsbedürftig sind.

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Kann hier die Fertigteilbauweise helfen, führt sie zu mehr Effizienz und wie funktioniert die Umsetzung in der Praxis? Diesen Fragen geht Straßen NRW im Rahmen eines Pilotprojekts mit dem Bau von zwei Brückenbauwerken an der L518 zwischen Werne und Hamm nach. Die Idee: Oberhalb der in konventioneller Bauweise hergestellten Gründung – Ortbeton -Bohrpfähle mit Ortbeton-Pfahlkopfplatte – werden die Betonbauteile der Widerlager, Flügel und Überbauten vorgefertigt. Sobald der Termin für die Fertigstellung der Fertigteile steht, werden parallel dazu die alten Brücken abgebrochen und die Gründungen hergestellt. Durch diese Vorgehensweise soll Zeit zulasten der Brückensperrung eingespart werden.

Genaue Abstimmungen bei der Logistik

Auch wenn es für ein abschließendes Resümee noch zu früh sei, wie Bauleiter Christian Gniechwitz von der Firma Heitkamp betont, Zeit konnte in jedem Fall beim Bau der Wirtschaftswegbrücken Stiegenkamp und Nordbecker Damm über die L518 eingespart werden. Für die beiden Brücken waren sechs Überbauteile in einer wenige Kilometer entfernten Feldfabrik vorgefertigt worden, die Fertigteile der Widerlager und Flügelwände wurden parallel in einem Fertigteilwerk hergestellt. Schließlich transportierten Schwerlastmodule die bis zu 110 Tonnen schweren Teile zum Einbauort. Dort hob sie ein 750-Tonnen-Kran auf die Widerlager.

Herausforderung war in diesem Fall nicht nur die Logistik, sondern auch die Anforderungen an die Rezeptur für den Transportbeton: Festigkeitsklasse C60/75. Einerseits sollte während des Aushärtevorgangs nicht zu viel Wärme freigesetzt werden, andererseits die gewünschte Festigkeit bereits nach zwei Tagen erreicht sein.

Der Bau von Fertigteilbrücken entspricht somit den von José Luis Moro im Kapitel "Industrielles Bauen" des Springer-Fachbuchs "Baukonstruktion – vom Prinzip zum Detail" den Grundsätzen industriellen Bauens: Fertigung im stationären Werk, Transport und Montage auf der Baustelle. Moro schreibt: "Man versteht deshalb unter dem Begriff der Fertigung in diesem Zusammenhang das Vorfertigen mit industriellen Methoden."

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