Zusammenfassung
Die Ausführungen dienen als Praxisreflexion und beleuchten strategische Weichenstellungen auf Ebene einer Polizeiinspektion, um den eher abstrakten Begriff einer Bürgerpolizei sichtbar zu machen und mit Leben zu füllen. Der Fokus liegt auf Führungsaspekten und ganz konkret umsetzbaren Maßnahmen im Zuge einer auf Nachhaltigkeit angelegten konzeptionell ausgerichteten polizeilichen Arbeit im Sozialraum. Die Grundüberzeugung ist, dass der Polizei als wesentlicher Akteur zur Gewährleistung der Inneren Sicherheit eine wichtige gesellschaftliche Rolle zugeschrieben ist und diese Rolle auf Basis einer geteilten Verantwortung im Zusammenspiel mit Netzwerkpartnern und den Menschen vor Ort auszufüllen ist. Die Erfahrungswerte aus der Bekämpfung der „ersten Welle“ der Coronapandemie und dem erfolgskritischen Management des öffentlichen Vertrauens werden hierbei ebenso aufgegriffen wie die grundsätzlichen Maßnahmen zur Implementierung der Leitphilosophie einer modernen Bürgerpolizei mit all den ihr zugeschriebenen Facetten. Hierbei ist entscheidend, dass sie transparent und erklärend agiert, aber auch entschlossen und stark interveniert, wenn es die Situation erfordert. Es geht in der praktischen Umsetzung immer wieder darum, das eine (Bürgernähe) zu tun bzw. zu stärken, ohne das andere (Staatsorientierung) zu lassen bzw. zu schwächen. Eine Unterstützung dieses Weges sollte durch die Einführung von professionellen Reflexionsinstrumenten, beispielsweise Supervisions- oder Debriefingangeboten, gefördert werden, um damit den Reifegrad der Organisation Polizei nachhaltig zu steigern.