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26.01.2017 | Building Information Modeling | Im Fokus | Online-Artikel

Deutschland holt bei BIM auf

verfasst von: Christoph Berger

2:30 Min. Lesedauer
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Laut dem VDI wächst in Deutschland die Erkenntnis, dass es sich bei Building Information Modeling um eine digitale Transformation der Bauindustrie handelt. Das verdeutlicht auch der gerade von Bundesminister Alexander Dobrindt vorgestellte Masterplan Bauen 4.0.

"Seit Ende 2013 nimmt BIM in Deutschland deutlich Fahrt auf", sagte Prof. Rasso Steinmann vom iabi-Institut für angewandte Bauinformatik der Hochschule München, der auch Vorsitzender des VDI-Koordinierungskreises BIM und Vorstandsvorsitzender des buildingSMART German Speaking Chapter ist, im Rahmen einer Pressekonferenz auf der BAU 2017 in München. 

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Zunehmend verstehe man in Deutschland, dass es bei BIM nicht nur um Digitalisierung geht, sondern um eine digitale Transformation der Bauindustrie. Bemerkbar mache sich das unter anderem durch die vielen Veranstaltungen und Konferenzen, die zu dem Thema stattfinden würden. Und auch die Universitäten und Hochschulen seien aufgefordert, BIM in die Lehre aufzunehmen. Zudem beginne sich eine neue Rolle des BIM-Managers als Berufsbild abzuzeichnen.

Standards und Vereinbarungen

Laut dem VDI besteht aus deutscher Sicht nun die größte Herausforderung darin, den Anschluss an die Länder zu finden, die das Thema bereits seit vielen Jahren intensiv verfolgen und einen großen Erfahrungsvorsprung haben. Der Prozess, das Thema BIM in Deutschland in das breite Bewusstsein zu bekommen und ein gemeinsames Verständnis dafür zu entwickeln – dies sei durch Studien belegt, sei noch lange nicht abgeschlossen.

Um weiter voranzukommen, brauche es jedoch Vereinbarungen und Standards zu Verfahrensabläufen und grundsätzlichen Prozessen. Rechtliche Unsicherheiten müssten darüberhinausgehend beseitigt - unter anderem beschäftigt sich das Springer-Essential "Rechtliche Aspekte im Building Information Modeling" mit diesem Thema -, die unterstützenden Datenformate und IT-Werkzeuge sowie die Aus- und Weiterbildungen angepasst werden. In diesem Zusammenhang stellte der VDI den Entwurf der ersten anerkannten Regel der Technik zum Thema BIM, die VDI 2552 Blatt 3, vor: "Building Information Modeling – Mengen und Controlling".

"Erst digital, dann real bauen."

Auch Bundesminister Alexander Dobrindt hat auf dem zweiten Zukunftsforum zur Digitalisierung des Bauens einen weiteren Schritt zur BIM-Einführung vorgelegt: einen Masterplan Bauen 4.0. Dabei formulierte er unter anderem das Ziel für Deutschland, Innovationsführer beim digitalen Bauen werden zu wollen. Er sagte: "In Zukunft soll in Deutschland der klare Grundsatz gelten: Erst digital, dann real bauen."

Der von ihm vorgelegte Masterplan umfasst fünf Punkte:

  1. Erprobung von BIM auf allen Verkehrsträgern: Das BMVI startet 20 weitere BIM-Pilotprojekte auf Schiene, Straße und Wasserstraße und investiert dafür insgesamt 30 Millionen Euro.
  2. Pilotprojekte zum Einsatz von Drohnen: Unbemannte Flugsysteme können Baufelder deutlich präziser, schneller und kostensicherer vermessen als herkömmliche Methoden. Dies soll in neuen Projekten erprobt und in den BIM-Standard für 2020 aufgenommen werden.
  3. Start einer BIM-Cloud: Die Verfügbarkeit von Daten zu Eigenschaften von Materialien kann das digitale Bauen massiv beschleunigen. Diese Daten sollen in einer BIM-Cloud bereitgestellt werden.
  4. Einrichtung eines nationalen BIM-Kompetenzzentrums: Um die Umsetzung von BIM in allen Bereichen weiter voranzutreiben, sollen die Erkenntnisse und Erfahrungen zum Einsatz der digitalen Planungsmethode in einer neuen, zentralen Anlaufstelle gebündelt werden.
  5. Gründung eines Construction Cluster: Wertschöpfung entsteht dort, wo Innovationen entwickelt, erprobt und eingesetzt werden. Ein BIM-Exzellenzcluster soll deshalb einen funktionierenden Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaft gewährleisten.
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