Im Dezember 2015 verkündete das BMVI den Stufenplan Digitales Planen und Bauen, bei der 2016 zwischen BMVI und der DB Netz AG über 29 Millionen Euro unterzeichneten Finanzierungsvereinbarung ging es um Pilotprojekte, bei denen die Methode Building Information Modeling, kurz BIM, angewendet wird. Zu den Projekten gehören unter anderem Abschnitte der Rheintalbahn (Karlsruhe-Basel), der Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen, des Rhein-Ruhr-Express oder der Schienenanbindung der festen Fehmarnbeltquerung. Enthalten sind auch die beiden bereits laufenden Schienen-Maßnahmen "Tunnel Rastatt" und "Filstalbrücke".
Anfang des Jahres 2018 hat das Bundesverkehrsministerium nun ein Konsortium unter Federführung der Ruhr-Universität Bochum beauftragt, die dreistufige Einführung des digitalen Planens und Bauens in Deutschland weiter zu begleiten – die Arbeitsgemeinschaft läuft unter dem Titel "BIM4RAIL". Basierend auf den Erfahrungen aus den 13 Projekten soll das Konsortium ableiten, inwieweit und wo digitale Methoden zukünftig im Schienenwegebau zum Einsatz kommen sollten. Außerdem sollen Handlungsempfehlungen für Planer, Bauausführende und Betreiber von Schienenwegen diesbezüglich formuliert werden – immerhin soll BIM ab 2020 bei allen neu zu planenden Projekten des BMVI eingesetzt werden. Und es sollen Empfehlungen abgeben werden, wie sich der Aufwand des Eisenbahnbundesamtes beim Prüfen neuer Bauprojekte reduzieren lässt.
Untersuchung von über 100 Kriterien
Dazu werden in diesem Jahr über 100 Kriterien untersucht. Die Experten prüfen unter anderem, ob und wie die Vorgaben aus den "Auftraggeberinformationsanforderungen" (AIA) und den BIM-Abwicklungsplänen umgesetzt werden. Was die Auftraggeberinformationsanforderungen beinhalten und wie ein BIM-Projektablauf aussieht, darum geht es auch im Kapitel "Building Information Modeling" des Springer-Fachbuchs "Wendehorst Bautechnische Zahlentafeln".
Das Auftragsvolumen für die wissenschaftliche Begleitung beträgt 1,1 Millionen Euro. Mitglieder des "BIM4RAIL"-Konsortiums sind AEC3 Deutschland, Hochtief Vicon, Jaeger-Bernburg, die Rechtsanwälte Kapellmann und Partner, Obermeyer, die Planen-Bauen 4.0 GmbH, die Ruhr-Universität Bochum, Schüßler-Plan, Strabag, die Technische Universität München sowie ZPP-Ingenieure.