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2004 | Buch

Call Center Management in der Praxis

Strukturen und Prozesse betriebswirtschaftlich optimieren

verfasst von: Professor Dr. Stefan Helber, Dr. Raik Stolletz

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Das Buch stellt die Grundlagen des Operations Management im Call Center anwendungsorientiert dar. Hierbei zielen die Autoren vorrangig auf Inbound Call Center ab, bei denen die Anrufe von außen eingehen. Im Vordergrund steht der Prozess der Leistungserstellung im Call Center. Zunächst wird die Frage erörtert, wie man die Performance des Call Centers misst - aus der Sicht der Anrufer wie aus der Sicht der Betreiber. Anschließend erfährt der Leser, wie insbesondere bei großen Call Centern effiziente Strukturen aussehen und wie nicht. Im dritten Teil des Buches wird die Planung der täglichen Abläufe dargestellt.

Das Buch richtet sich an Praktiker im Call Center Management. Die Ausführungen sind jedoch auch für Studenten geeignet.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen: Verschaffen Sie sich einen Überblick

Frontmatter
1. Inbound vs. Outbound: Was passiert eigentlich im Call Center?
Zusammenfassung
Call Center sind Dienstleistungsbetriebe, mit denen man sogenannte Tele-Dienste produziert. Das sind solche Dienste, bei denen der Produzent des Dienstes und der Konsument zwar räumlich voneinander getrennt, aber zeitlich i.d.R. aneinander gebunden sind. Die im Call Center arbeitenden Personen bezeichnet man als Agenten. Sie führen in der Regel vorrangig Telefongespräche (engl, calls), daher auch der Name dieser Betriebsform. Wenn die Agenten über die Telefongespräche hinaus auch E-Mails, Briefe und Faxe etc. bearbeiten, also über mehrere Kommunikationskanäle mit der Außenwelt kommunizieren, so spricht man auch von einem Contact Center. Die Agenten arbeiten häufig räumlich konzentriert in Großraumbüros.
Stefan Helber, Raik Stolletz
2. Einer wartet immer — aber warum?
Zusammenfassung
Zum Tanzen braucht man zwei, und beim Telefonieren ist es ähnlich. Ob nun Inbound oder Outbound, ob Inhouse Call Center oder externer Dienstleister, ein Telefongespräch kommt nur dann zustande, wenn gleichzeitig ein externer Gesprächspartner und ein zu ihm passender Agent verfügbar sind. Die Leistungen, die im Call Center erbracht werden, sind schließlich nicht lagerfähig.
Stefan Helber, Raik Stolletz
3. Zentrale Zielgrößen: Woran wollen Sie sich orientieren?
Zusammenfassung
In diesem Buch versuchen wir, das Call Center Management aus einer entscheidungsorientierten Sicht darzustellen und konzentrieren uns dabei auf die Strukturen und Prozesse der Leistungserstellung. Im täglichen Betrieb ist dabei die Personalbedarfs- und -einsatzplanung von überragender Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg oder Mißerfolg des Call Centers. Dies folgt aus dem hohen Personalkostenanteil von 60–70% der Gesamtkosten in Verbindung mit der oft hohen Disponibilität des Personals. Die hohe Disponibilität des Personals ergibt sich daraus, daß in Call Centern oft in einem erheblichen Umfang in Teilzeitbeschäftigte eingesetzt werden, mit denen häufig vertraglich eine gewissen Flexibilität in bezug auf die Arbeitszeit vereinbart werden kann. Aus diesem Grund betrachten wir im folgenden jene Zielgrößen und Entscheidungsprobleme, die insbesondere im Bereich der operativen Personalbedarfs- und -einsatzplanung relevant sind.
Stefan Helber, Raik Stolletz

Strukturen: Geben Sie Ihren Call Centern einen effizienten Aufbau

Frontmatter
4. Economies of Scale: Warum ist Ihre Betriebsgröße so wichtig?
Zusammenfassung
Ob ein Call Center effizient arbeiten kann, hängt maßgeblich davon ab, wie es strukturiert ist und welche Technologien eingesetzt werden. Als Struktur bezeichnen wir die aufbauorganisatorische längerfristig wirksame Zuordnung der Aufgaben zu den zu ihrer Lösung eingesetzten personellen und technischen Ressourcen. Im folgenden werden wir zunächst Betriebsgrößeneffekte (die berühmten Economies of Scale) analysieren. Danach widmen wir uns den Problemen und Chancen des Einsatzes von Technologien der automatisierten Anrufverteilung und -behandlung. Anschließend betrachten wir die Vorteile solcher Call Center, die sowohl im Inbound- als auch im Outbound-Betrieb operieren.
Stefan Helber, Raik Stolletz
5. Interactive Voice Response (IVR): Lassen Sie Maschinen sprechen
Zusammenfassung
Sprachdialogsysteme bzw. Interactive-Voice-Response-Systeme (IVR-Systeme) haben mittlerweile in vielen Call Centern Einzug gehalten. Bei dieser interaktiven Mensch-Maschine-Kommunikation beeinflußt der Anrufer den „Gesprächs“-Verlauf über die Tonwahlerkennung oder direkt über die Spracherkennung. Mit Hilfe der Tonwahlerkennung können z.B. Kundennummern, Persönliche Identifikations-Nummern (PINs) oder Kontonummern leicht über die Tastatur des Telefons eingegeben werden. Spracherkennungssysteme werden über bestimmte gesprochene Worte des Anrufers gesteuert.
Stefan Helber, Raik Stolletz
6. Skills-Based Routing: Machen Sie es sich zu kompliziert?
Zusammenfassung
Wird von Inbound Call Centern gesprochen, geht man vielfach von dem einfachsten denkbaren Fall aus. Das ist ein Call Center mit einer Art von Anrufern, die von nur einer Art von Agenten bedient werden kann. Die zeigt ein solches System.
Stefan Helber, Raik Stolletz
7. E-Mails und Outbound-Gespräche: Schieben Sie die Arbeit doch vor sich her!
Zusammenfassung
In den vorangegangenen Kapiteln haben wir die Strukturentscheidungen für ein Call Center unter dem Aspekt betrachtet, wie sich das System für eine gegebene und im Zeitablauf konstante Anzahl von Anrufern und Agenten im Mittel verhält. Nun wollen wir solche Strukturentscheidungen untersuchen, bei denen es um die Frage geht, wie sich ein System verhält, wenn im Tagesablauf sowohl die Zahl der Anrufer als auch die der Agenten schwankt. In diesem Zusammenhang betrachten wir auch den Fall, daß in einem gewissen Umfang von den Agenten nicht-zeitkritische Arbeiten zu erledigen sind, wie z.B. die Beantwortung von E-Mails oder Outbound-Gespräche. Derartige Systeme werden häufig auch als Contact Center bezeichnet. In der Analyse einer fiktiven Ausgangssituation gehen wir zunächst von einem mittelgroßen Call Center aus, das sich dem in der Abbildung 7.1 dargestellten Anrufeingang gegenüber sieht. Diese Abbildung ist so zu lesen, daß in der achten Stunde (von 7:00 bis 8:00 Uhr) ca. 90 Anrufe je Stunde eingehen, in der neunten Stunde ca. 270 Anrufe je Stunde etc. Das Anrufaufkommen steigt oder fällt also an den Stundengrenzen sprunghaft an oder ab.
Stefan Helber, Raik Stolletz

Prozesse: Planen Sie die täglichen Abläufe

Frontmatter
8. Die Anrufprognose: Wie stabil ist Ihr Fundament?
Zusammenfassung
Im Inbound Call Center bearbeiten die Agenten von außen eingehende Anrufe, von denen man vorab nicht weiß,
  • wann sie im Call Center eingehen,
  • wie lange die Gespräche dauern und
  • wie lange die Anrufer zu warten bereit sein werden.
Stefan Helber, Raik Stolletz
9. Die Personalbedarfsrechnung: Für eine Handvoll Agenten mehr…
Zusammenfassung
Durch die Personalbedarfsrechnung soll die Anzahl der Agenten bestimmt werden, die in einem bestimmten Zeitabschnitt gleichzeitig am Telefon sitzen. Wir beschäftigen uns dazu im folgenden ausschließlich mit dem Fall des Inbound Call Centers und verweisen für den Fall des Outbound Call Centers auf den Abschnitt 3.4. Wenn man die Personalbedarfe für die einzelnen Perioden des Planungszeitraums (z.B. einer Woche) ermittelt hat, wird man in dem nächsten Planungsschritt nach einer Schichtplanung suchen, die nach Möglichkeit in jedem Zeitabschnitt den Personalbedarf deckt.
Stefan Helber, Raik Stolletz
10. Die Schicht- und Personaleinsatzplanung: Wer macht wann was?
Zusammenfassung
Nachdem die Personalbedarfsplanung abgeschlossen ist, steht die Anzahl einzusetzender Agenten je Gruppe und Zeitintervall fest. Im einfachsten Modell eines Call Centers mit jeweils nur einer Art von Anrufern und Agenten wie in Abschnitt 2.2 ist dies die Anzahl c t an Agenten für jedes einzelne Zeitintervall t = 1,…, T des gesamten Planungshorizonts. Da die einzelnen Zeitintervalle in der Regel nur 15, 30 oder 60 Minuten lang sind, ergibt sich hier das Entscheidungsproblem, in welchen Zeitintervallen welcher Agent eingesetzt werden soll. Es wird wohl kaum ein Agent dazu bereit sein, z.B. vormittags 30 Minuten zu arbeiten, dann drei Stunden Pause zu haben, um dann nochmals 15 Minuten zu arbeiten. In der Regel werden die Agenten nur eine Schicht am Tag ohne größere Unterbrechungen arbeiten wollen. Die Aufgabe der Schicht- und Personaleinsatzplanung besteht darin, den einzelnen Agenten derart Schichten zuzuweisen, so daß der daraus resultierende Personaleinsatz dem Personalbedarf möglichst genau entspricht und die dem Personaleinsatz zuzurechnenden Kosten minimiert werden.
Stefan Helber, Raik Stolletz
Backmatter
Metadaten
Titel
Call Center Management in der Praxis
verfasst von
Professor Dr. Stefan Helber
Dr. Raik Stolletz
Copyright-Jahr
2004
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-17150-5
Print ISBN
978-3-642-62051-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-17150-5