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06.01.2017 | Car-to-X | Nachricht | Online-Artikel

Pilotiertes Fahren mit künstlicher Intelligenz

verfasst von: Benjamin Auerbach

2:30 Min. Lesedauer

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Audi kooperiert in puncto küstlicher Intelligenz mit Unternehmen aus der Elektronikindustrie. Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, zeigt die Marke ein pilotiert fahrendes Konzeptauto, das aus dieser Zusammenarbeit entstanden ist.

Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, hat Audi sein pilotiert fahrendes Konzeptauto Audi Q7 deep learning concept gezeigt. Zur Orientierung nutzt das Auto eine Frontkamera mit 2 Megapixel Auflösung. Sie kommuniziert mit einer Recheneinheit vom Typ NVIDIA Drive PX 2, die ihrerseits die Lenkung steuert. Das Steuergerät sei mit seiner Leistungsfähigkeit speziell auf Anwendungen des pilotierten Fahrens zugeschnitten.

Als Kern der Software dienen tiefe neuronale Netze, die Audi und NVIDIA gezielt auf das selbstständige Fahren und die Erkennung dynamischer Verkehrsregelungshinweise trainiert haben. Zu Beginn hat der Audi Q7 deep learning concept bei mehreren Fahrten mit einem menschlichen Fahrer am Steuer den Kurs mithilfe zusätzlicher Trainingskameras durch Beobachtung kennengelernt. Dadurch wird ein Zusammenhang zwischen Reaktionen des Fahrers und von den Kameras erkannten Ereignissen hergestellt. So versteht das Auto Anweisungen wie ein temporäres Verkehrssignal, kann sie direkt interpretieren und situativ handeln. Sobald ein entsprechendes Signal erscheine, ändere das Konzeptauto unmittelbar die Fahrstrategie. Das System sei so ausgelegt, dass es auch mit Störgrößen wie sich ändernden Witterungs- und Lichtbedingungen zurechtkommt. Es beherrsche die Aufgaben bei Tag und Nacht sowie bei direkter Sonneneinstrahlung oder starkem Kunstlicht.

Grundsätzlich ähneln die beim Audi Q7 deep learning concept angewendeten Lernmethoden dem Deep Reinforcement Learning. Diese Methode lag auch dem Audi-Auftritt auf der KI-Fachkonferenz Neural Information Processing Systems (NIPS) in Barcelona im Dezember zugrunde. Auch hier wurden neuronale Netze, ähnlich dem menschlichen Gehirn, für einen speziellen Anwendungsfall trainiert. Während das 1:8-Modellauto auf der NIPS das Einparken mittels Versuch und Irrtum erlernte, erhält das Netzwerk des Audi Q7 deep learning concept konkrete, für ihn relevante Daten während der Trainingsläufe – es lernt also vom Fahrer.

Zusammenarbeit auch mit Mobileye

Ein weiterer Partner von Audi ist Mobileye, dessen Bildverarbeitungs-Chip ebenfalls im zFAS integriert ist. Schon heute liefert Mobileye für Audi-Modelle wie den Audi Q7, die A4-/A5-Reihe und den neuen Q5 eine Kamera, deren Bildverarbeitungssoftware zahlreiche Objekte erkennt. Dies seien unter anderem Spurmarkierungen, Fahrzeuge, Verkehrszeichen und Fußgänger. Die Merkmale, die alle zu erkennenden Objekte eindeutig klassifizieren, werden heute noch weitestgehend manuell definiert.

Im neuen Audi A8 zeigt Audi mit Mobileye die nächste Ausbaustufe – hier nutze die Bildverarbeitung erstmals Methoden des Deep Learning. Der manuelle Anlernaufwand während der Entwicklungsphase ist hierbei wesentlich geringer. Durch tiefe neuronale Netze lernt das System selbstständig, welche Merkmale geeignet und relevant sind, um die jeweiligen Objekte zu identifizieren. Mit dieser Methodik kann das Auto auch Freiflächen, also freie befahrbare Bereiche, erkennen. Das sei eine wichtige Voraussetzung für sicheres, pilotiertes Fahren.

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