Zusammenfassung
Obschon das Gleitlager mit zu den ältesten Maschinenelementen gehört, muss angenommen werden, dass ihm noch eine längere Entwicklung bevorsteht. Manches deutet darauf hin, dass in deren Verlauf die Tragfähigkeit mindestens um eine Zehnerpotenz erhöht werden kann und das, ohne dass an seiner Urform, dem kreisrunden Zapfen in der kreisrunden Lagerschale, Wesentliches geändert wird. Wenn man tiefer in die Zusammenhänge hineinsieht, findet man jedenfalls keine Veranlassung, Sonderformen zu entwickeln, wie sie etwa das Lager mit dem Zitronenspiel oder das radiale Mehrflächengleitlager darstellen. Bei ihnen hat man den Eindruck, dass die einfache Grundkonzeption vorschnell verlassen wurde, weil es nicht gelingen wollte, die rätselvollen Erscheinungen im betrieblichen Verhalten mancher Gleitlager aus der Hydraulik des Ölfilms zu erklären und unter Kontrolle zu bringen. Sollten diese Bauformen wirklich «der Weisheit letzter Schluss» sein und für jedes Lager, wie sie an Generatoren oder Turbomaschinen vorkommen, solche komplizierten und teuren Systeme entwickelt werden müssen, so wäre es besser, das Gleitlager zu verlassen und fortan nur noch Wälzlager zu bauen. Denn diese sind billiger, betriebssicherer und in ihrem Verhalten besser durchschaubar als diese hochgezüchteten Abarten eines im Grunde doch sehr einfachen Bauelementes.
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Leyer, A. (1971). Zum Stand der Entwicklung des Gleitlagers. In: Maschinenkonstruktionslehre. Technica-Reihe, vol 6. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5851-9_5
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Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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