Zusammenfassung
Drei Ausgangsüberlegungen liegen dem Folgenden zugrunde:
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1.
Derzeit werden in der raumbezogenen Planung allenthalben Experimente gefordert.
Grund dafür ist auf der einen Seite, ein „umfangreiches Nichtwissen“ über zukünftige Entwicklungen in einer durch historisch neue Umbrüche gekennzeichneten gesellschaftlich — ökonomischen Situation (Sieverts 2002: 38–39). Auf der anderen Seite steht die inzwischen erkenntnistheoretisch gesicherte Notwendigkeit, dass weitreichend unklare zukünftige Entwicklungen ein dynamisches, prozessuales Planungs- und Gestaltungsverständnis erfordern. Dieses ist bisher jedoch theoretisch nicht hinreichend entfaltet und es liegen nur begrenzt methodische und gestaltende Umsetzungserfahrungen vor.
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2.
Das Konzept der Aneignung — bezogen auf Situationen im Raum — passt dazu, wenn es Aneignung als einen dynamischen Prozess versteht statt von einer Art „Endzustand“ einer gelungenen Aneignung auszugehen, der dann mit Identifikation beschrieben wird.
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3.
Jugendliche mit ihrem Erprobungsverhalten, ihrer schwierigen Balance zwischen den verschiedenen Anforderungen, ihrer Suche nach dem immer Anderen sind „die“ Gruppe für ein experimentelles, prozessuales planerisches Verständnis.
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Literatur
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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von Seggern, H. (2004). Experiment. Aneignung. Jugendliche. Öffentlicher Raum. Räumliche Planung. In: Deinet, U., Reutlinger, C. (eds) „Aneignung“ als Bildungskonzept der Sozialpädagogik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80966-7_16
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