Zusammenfassung
Die traditionellen Ansätze betriebswirtschaftlicher Entscheidungsmodelle basieren zumeist auf dem Prinzip der Maximierung des Gewinnes oder einer entsprechenden Vermögensgröße, wobei die entsprechende Zielvariable häufig gar nicht weiter diskutiert wird, sondern mehr oder weniger stillschweigend als Datum vorausgesetzt wird.1) Insbesondere in jüngster Zeit sind gegen die Verwendung derartiger Zielfunktionen verschiedene, teils auf empirische Untersuchungen2), teils auf — insbesondere organisations- und unsicherheits- — theoretische Erwägungen3) gestützte Einwände vorgetragen worden.4)
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Literatur
Der Hinweis, daß Simon’s “satisficer” in diesem Sinne doch als “maximizer” angesehen werden kann, findet sich u. a. bei Lintner (1962), S. 25; Moxter (1964), S. 27 f.; Teichmann (1971), S. 753 f. und (1972), S. 521.
Vgl. wegen einer ähnlichen Differenzierung Chmielewicz (1970), S. 257–259; Schneider, D. (1974), S. 66–69; Heinen (1971), S. 52–55.
So sieht etwa Heinen in den durch Satisfizierungsbedingungen erfaßten Teilzielen die Haupt-, in den ausschließlich in der Extremierungsbedingung erfaßten, die Nebenziele, während Strasser gerade umgekehrt die These aufstellt, bei mehreren Teilzielen solle die “dringlichste Teilzielvariable” maximiert werden und für die weniger wichtigen “Nebenzielvariablen” Satisfizierungsbedingungen aufgestellt werden. (Vgl. Strasser (1966), S. 15 f.; Heinen (1971), S. 111.)
Als alternative Formen der graphischen Veranschaulichung der Beziehungen mehrerer Ziele zueinander könnten auch noch Polarkoordinaten (vgl. Gäfgen (1974), S. 117 f.; Heinen (1971), S. 143 f.) oder Polaritätsprofile (vgl. u. a. Hofstätter (1957), S. 30 f.;
Osgood, Suci, Tannenbaum (1967), S. 81–83, 90) verwendet werden. (S. a. Chmielewicz (1970), S. 249 f.) Da bei diesen Darstellungsformen jedoch jede Alternative - und nicht wie bei dem hier gewählten Verfahren jedes Teilziel - durch einen Linienzug abgebildet wird, wird die entsprechende Abbildung schon ab einer Zahl von ca. fünf Alternativen recht unübersichtlich.
Wegen einer Zusammenstellung verschiedener Variationen der einfachen Wurzelformel vgl. Winkler (1964), S. 27–50.
Wegen theoretischer und empirischer Untersuchungen zu dieser Frage vgl. Eilon (1962), S. 247–248; Müller-Merbach (1962); Vecernik (1964).
Um etwaigen Mißverständnissen vorzubeugen, sei noch einmal betont, daß hier nur formale Probleme bei der Formulierung von Zielfunktionen erörtert werden sollen, die aus der Existenz intrapersoneller Zielkonflikte entstehen können. Auf die Erörterung interpersoneller Zieldivergenzen und der sich daraus ergebenden organisatorischen Probleme hingegen soll allein schon aus Gründen des Umfangs dieser Untersuchung verzichtet werden. Zum Problem intraindividueller Zielkonflikte vgl. u. a. Bidlingmaier (1968), insbes. S. 63–114; 127–170; Gäfgen (1974), S. 176–198; Heinen (1971), S. 187–250.
Nach Hofstätter (1957), S. 181 soll dieses Bild allerdings entgegen dem landläufigen Sprachgebrauch nicht auf Johannes Buridanus, sondern auf Aristoteles und später Dante zurückgehen.
Bidlingmaier (1968), S. 57 behandelt diese Art des AppetenzAppetenz-Konfliktes in vergröbernder Weise gemeinsam mit der des Buridanischen Esels als identischen Typus eines Zielkonfliktes.
Vgl. den grundlegenden Aufsatz von Samuelson (1954). Wegen eines Überblickes über den neuesten Stand dieser Diskussion vgl. Bö-decker (1971).
Zur These des entscheidungssituationsbedingten Wechsels der Zielvariablen s. a. Cooper (1949), insbes. S. 1207 ff.; Strasser (1966), S. 43–45.
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© 1977 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden
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Bitz, M. (1977). Auswahlprobleme bei der Formulierung von Zielfunktionen unter Sicherheit. In: Die Strukturierung ökonomischer Entscheidungsmodelle. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83591-8_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83591-8_7
Publisher Name: Gabler Verlag
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