Zusammenfassung
Im Rahmen empirischer Untersuchungen muß fast immer, wie wir gesehen haben, mit Artefakten gerechnet werden; welche Konsequenzen müssen daraus gezogen werden? Abgesehen von den oft geäußerten ironischen Deklarationen, auf empirische Forschung im Bereich der Sozialwissenschaften völlig zu verzichten, bieten sich grundsätzlich zwei Alternativen an: Entweder man versucht durch Replikationen und durch geeignete Kontrollmaßnahmen das Ausmaß der verzerrenden Wirkungen zu erfassen und Artefaktquellen soweit wie durchführbar auszuschalten. Zum anderen besteht die zweite Möglichkeit darin, neuere Datenerhebungstechniken einzusetzen, bei denen eine Reaktivität während des Meßvorganges gar nicht erst entstehen kann, weil sie „unauffällig“ sind und in „natürlichen“ Situationen angewendet werden. Im 5. Kapitel dieser Arbeit werden wir derartige nicht-reaktive Meßverfahren noch eingehender darstellen. In diesem Abschnitt sollen zuvor einige Möglichkeiten der Artefaktkontrolle analysiert werden. Die Einsatzmöglichkeiten der nicht-reaktiven Meßverfahren sind bislang noch stark begrenzt und die optimale Strategie zur Vermeidung von Artefakten besteht sicherlich in einer Kombination von mehreren reaktiven und nichtreaktiven Meßverfahren, wobei bei den ersten soweit wie möglich alle Fehlerquellen systematisch kontrolliert werden sollten. (Campbell: Reteromethod Replication.)
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© 1974 B.G. Teubner, Stuttgart
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Bungard, W., Lück, H.E. (1974). Versuche der Artefaktkontrolle. In: Forschungsartefakte und nicht-reaktive Meßverfahren. Studienskripten zur Soziologie, vol 27. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94911-0_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94911-0_4
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-519-00027-3
Online ISBN: 978-3-322-94911-0
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